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Es werden Posts vom August, 2011 angezeigt.

Aufsteigen oder nicht aufsteigen - das ist hier die Frage

Wie wir alle wissen, benötigt die Eintracht, um aufzusteigen, dringend noch einen „Stoßstürmer“. Jeder weiß es, die Hähne krähen es von den Dächern:  19 Millionen-Kader? Papperlapapp.  Alles nur auf dem Papier. Uns fehlt die Qualität, um aufzusteigen. Vielleicht klappt es doch, kann sein – aber – hauehaue – ohne weiteren "Stoßstürmer", da kann es verdammt eng werden. Und eine Garantie gibt es dann erst recht nicht. Klare Sache: Der "Stoßstürmer" muss her. Mindestens 3,50 groß soll er sein, damit er vorne die Dinger reinmacht, die andere eben nicht reinmachen. Außerdem haben wir dann „auch mal“ eine Alternative, weil: Wenn wir mit zwei Stürmern anfangen und dann fällt einer aus, und wir haben keinen "Stoßstürmer" mehr auf der Bank, den wir nachschieben können, dann Gnade uns der Fußballgott. Wirklich dumm also, dass die Kohle fehlt bzw. der Vorstand erst dann bereit ist, sie herauszurücken, wenn vorher ein anderer Spieler verkauft wird. Das ist eine Frage

Ein langer Weg für Johann Wolfgang Duck

Da sitze ich nun im Waldstadion. Sonntag nachmittag, es ist noch viel vom Sonntag übrig, zehn vor Vier. Sitze, merke, wie der Ärger über die verschenkten Punkte allmählich abebbt. Milchig grauer Himmel, Sonnenstrahlen. Typisches Zwischendrin-Wetter. Unten auf dem Platz läuft sich die Mannschaft aus – links herum drehen die, die durchgespielt haben ihre Kreise - Alex Meier, Gordon Schildenfeld, Benny Köhler, heute wieder in der Rolle des Sündenbocks - in der rechten Hälfte machen die Ersatzspieler Steigerungssprints – ich beobachte Fenin, Caio – übers halbe Feld, gehend wieder zurück, übers Zweidrittelfeld, wieder zurück, übers ganze Feld. Es sind viele, immer wieder neue, immer wieder gleiche Geschichten, die ein Fußballspiel – davor, während, danach – erzählt. Von Erwartungen, Enttäuschungen, Toren, Bratwurst, An- und Abwesenheiten ,verpassten Chancen, glücklichen Momenten, Menschen. Heute z.B. die von Martin Fenin, der vor ein paar Minuten, als das Stadion sich bereits leerte, noch

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In H. waren wir alle ein bisschen verliebt, damals zu WG-Zeiten. Er war groß, blond, cool und: Er war ein Schweiger. Nur wenn er zu viel getrunken hatte (und das kam durchaus öfter vor) wurde er redselig, dann sprach er gerne über das Zeitproblem in Thomas Manns „Zauberberg“. Nach dem Studium verloren wir uns aus den Augen, begegneten uns mal hier, mal da. Es ist jetzt auch schon wieder eine Weile her, dass ich ihn zum bisher letzten Mal getroffen habe, ein Fest, zufällig. Am fortgeschrittenen Abend bekam ich Hunger und wollte mir in der Küche noch einen Teller Nudelsalat holen, da stand H. Mit einer deutlich jüngeren Frau und sprach, ja tatsächlich, über das Zeitproblem im Zauberberg. Das muss man erst mal hinbekommen.

Kuckuck

Ein langer, heißer, geschäftiger  Tag liegt hinter mir. Zu dem Spielbericht über diesen abgedrehten, gestrigen Tag, den ich heute eigentlich  schreiben wollte, bin ich leider noch nicht gekommen. Ein bisschen kühlere Abendluft um die Nase soll auch noch sein, trotzdem zappe ich vorher noch kurz durch die Neuigkeiten des Tages und denke ich lese nicht richtig. Wie? Was? Sotos? Chris? Wolfsburg? Das entwickelt sich ja langsam zu einer Frankfurter Außenstelle. Ist ja eigentlich kein Wunder. Das leuchtet mir  sofort und unmittelbar ein, dass Felix Magath mit den Jungs, mit denen wir uns jahrelang mal grade so über dem Bundesligawasser gehalten haben bzw.in ihm untergegangen sind, jetzt um einen Champions-League-Platz mitspielen will. Vor meinen Augen ersteht das Bild einer Kuckucks-Uhr. Sie dreht sich, und immer zur vollen Stunde, wenn das Türchen aufgeht, erscheint ein anderes ehemals rotundschwarzes Männchen im grünen Trikot und grüßt freundlich in die Runde.  "Dingdong." -

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Ok. Genug genölt, gejammert, gehadert, gewütet, gekrittelt, befürchtet, belächelt und analysiert für diese Woche. Mene- mene –Tekel. Überall. Kann gut sein, dass uns nächste Woche der Himmel auf den Kopf fällt Aber jetzt ist Sonne, Wochenende und: Es ist Derby. Und was die Derbys gegen die Oxxenbächer bisher immer nur ansatzweise geschafft haben, ist jetzt bei mir passiert: Ich bin im Derbyfieber. Ja, ja – ganz so heftig wie vor fünfzig, sechzig, siebzig, achtzig Jahren  wird es morgen im Waldstadion nicht zu gehen. Alles ist furchtbar harmonisch. Fahnen flattern einträchtlich im Wind. Langweilig. Langweilig??

Frankfurt 1919/20: Eine prima Saison*

Ende Juni findet in jedem Jahr das Mainzer Johannisfest statt. Es steht im Zeichen Gutenbergs und der Buchdruckerkunst – zum Fest gehören neben Wein und Rummel auch eine Kunstmeile und ein großer, von mir heiß geliebter Bücherflohmarkt in der Innenstadt. Jedes Jahr entdecke ich irgendetwas Besonderes – in diesem Jahr war es ein schmales braunes Bändchen - „Frankfurter Theater Almanach“, war darauf zu lesen., „1919/20 – Opernhaus, Schauspielhaus, Neues Theater – Amtliche Ausgabe“. Ich blätterte ein wenig.  Fließtexte in Sütterlin, Zeichnungen, vergilbte Fotos des Ensembles, viele Anzeigen. Irgendwie spannend. „Was wollen Sie dafür haben?“ „12 Euro.“ Gekauft. Zu Hause legte ich das Heftchen erst einmal zur Seite, ein paar Tage später  fiel es mir wieder in die Hände, ich schaute es mir genauer an, blieb hängen, las, lächelte, wurde regelrecht aufgeregt. Mensch, Mensch – da hatte ich einen richtigen kleinen Schatz nach Hause getragen.

Der Entskibbator

Mal ehrlich: So kann das nicht weitergehen bei uns mit den Heimspielen. Wenn unser Trainer (schon wieder mal) findet, dass wir nicht die „Wahnsinns-Qualität“ haben und unsere Spieler so sensibel sind, dass sie sich im Waldstadion fürchten, dann müssen wir eben zu anderen Mitteln greifen. Zuerst dachte ich, Merkel und Sarkozy wären vielleicht die Lösung. Vor denen gibt es im Moment sowieso kein Entrinnen. Wann immer man den Fernseher einschaltet oder sich im Netz durch Nachrichten zappt, ist es wie bei Hase und Igel: Merkel und Sakorzy sind schon da. Unzertrennlich wie Pat und Patachon, wie Dick und Doof, wie Homer und Marge Simpson. Sie eilen mit wehenden Rockschößen aufeinander zu, entsteigen Limousinen, schlendern nebeneinander durch Parks, sitzen an Verhandlungstischen. Umarmen sich. Stehen nebeneinander an Rednerpulten. In Paris. Brüssel. Garmisch-Partenkirchen. Wahlweise auch in der Wüste Gobi oder am Rande der 197. Klimawandel-Nachfolgekonferenz in Wanne-Eickel. Und sie retten

Guru Guru

Es ist zum in den Tisch beißen. Haare raufen. Junge Hunde kriegen. Wir können, wir können, wir können partout kein Heimspiel mehr gewinnen. Statt Atomaufstieg erst einmal Atomaufstiegsstau. Apropos… Wir auch. Im Stau. Gestern Abend. Nach der Abfahrt Kelsterbach wird unsere (nur mit leichter Verspätung gestartete) bis dahin äußerst dynamische Anreise ins Waldstadion jäh gestoppt. Wir stehen. Bis zum Flughafen brauchen wir 25 Minuten. 35 Minuten. Wahwahwah. Als wir um zehn vor Acht endlich wieder Fahrt aufnehmen, haben wir noch eine klitzekleine Hoffnung, um 3 vor Acht – im nächsten Stau in Höhe Waldparkplatz – entschwindet auch diese. Es gibt unendlich viel Hoffnung, nur nicht für uns. Wir sind froh, als unser Auto um 5 nach Acht am Waldesrand steht und wir hechelnd die Operation Heimspielsieg in Angriff nehmen.

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Noch noch vier Stunden bis zum Anpfiff, in knapp zwei Stunden wollen wir los Richtung Waldstadion. Wusel. Hektik. Renn. Der Adrenalinpegel steigt. Dies muss muss noch fertig werden, das auch. Noch ein Mail. Ein Telefonat. Ein Text. Und zwischendurch immer mal wieder reinzgezappt in die aktuellen Eintracht-News. Heißt Bamba Anderson Bamba weil alle guten Fußballer in Brasilien Bambabamba genannt werden oder weil ihm bei seinem ersten Elfmeter die Knie schlotterten? Das war bisher noch nicht ganz eindeutig geklärt – seit dem heutigen Interview in der Frankfurter Rundschau wissen wir jetzt definitiv: Namensgebend waren die schlotternden Knie, die auf Portugiesisch „pena bamba“ heißen.

Immer wieder Sonntags

So oder so ähnlich werden sie sich also anfühlen, die Sonntage in dieser Zweitligasaison, in der die Dinge einen neuen Rhythmus bekommen. Zunächst alles noch ganz normal. Am Samstag wieder einmal viel zu spät ins Bett gekommen, trotzdem morgens relativ früh wach. Eine SMS aus dem Norden verkündet, dass der Zug Richtung Braunschweig bereits rollt. So früh? Klar, so früh.

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Vor dem Spiel in Braunschweig rotundschwarz Zusammengeschnipseltes Mittwoch, 3. August Wie ein Lauffeuer verbreitet sich die Nachricht, dass die Eintracht an einer Verpflichtung von Aristid Bancé interessiert ist. Argmpffff. Ein Aufschrei geht durch die Fangemeinde. Zum Nachmittagstraining wird Bancé – bereits im Eintracht Trainingstrikot – am Waldstadion gesichtet, ein Foto liefert den Beleg. Ach du Shice. Eine Fotomontage? Eine Sinnestäuschung? Heute wissen wir: Er war es tatsächlich. Facebook-Initiativen, Unterschriftensammlungen. Wär doch alles gar nicht nötig gewesen. Entwarnung. Alles ganz anders. Der Mann wollte einfach nur spie...ähem: laufen. Und ich fürchte: Den Biergeruch, den bekommt er in Frankfurt jetzt garantiert nicht mehr los. Hier das Original der Bierdeckel Revival-Edition*, das mir unter der Hand zugespielt wurde: *Kann bei Interesse jederzeit gerne dem Eintracht-Museum als Exponat zur Verfügung gestellt werden.

Heute hier, morgen dort

(Headline des Eintrags nachträglich geändert, weil: passt viel besser ,-)) Ich habe mich hier ja schon öfter als hingebungsvolle Leserin des Lokalteils geoutet. Vorgestern bin ich wieder fündig geworden.  "Erika Voss aus Frankfurt" - so las ich in der Mainzer Allgemeinen Zeitung - wollte sich im Internet über die Stadt Worms informieren und hat zu diesem Zweck, wie man das so macht, ein bisschen gegoogelt. Ein Link führte sie zur Page „fremdenverkehrsbuero.info“* , auf der sich – wie man, erfreut sehen kann – zu über 11.000 Orten allüberall  in Deutschland ( "täglich kommen neue dazu" ) einige äußerst fachkundige, tourismusförderliche Informationen finden. Auch über Worms - wie jeder weiß - eine Stadt “im Rheinland“ , „die bereits 5000 vor Christus besiedelt wurde“ und die mit der ein oder anderen weiteren Sensation aufwarten kann. Denn - man lese und staune: „Vor Ort finden Sie den bekannten Speyerer Dom.“

Weg damit

Harhar. Soll ich?

Tasmanische Teufel

Manchmal frage ich mich schon, wer eigentlich derzeit im Denkgefängnis sitzt: Ist es die Mannschaft der Eintracht oder sind es nicht auch wir? Die Tasmanen. Das Unterhaus. Der selbsternannte Aufstiegsfavorit. Die mentale Blockade. Kein Bericht, keine Diskussion in Foren oder Blogs, ohne dass mindestens einer, manchmal sogar alle vier Begriffe gleichzeitig genannt werden. Arrrrrg. Ok, den Tasmanentitel haben die, die wir "wir" nennen, sich und uns redlich verdient und wir werden nun also eine Weile mit ihm leben müssen. Wir könnten ja im ersten Schritt zumindest mal damit anfangen –jeder für sich -, den Tasmanen in uns zu besiegen und – wenn schon keinen Adler – dann übergangsweise zumindest den tasmanischen Teufel in uns zum Vorschein bringen? Ist ja kein Wunder, dass der sich so lange versteckt gehalten hat, er ist nämlich vom Aussterben bedroht, lässt sich aber nicht unterkriegen. Wäre auch wirklich schade um das putzige Kerlchen, das eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Ei