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Es werden Posts vom November, 2009 angezeigt.

Voodoo Child

Ich sammele schwarzundweiße Kühe und von Freunden, die das wissen, bekomme ich deswegen mitunter eine Kuh geschenkt. So auch vor dem Spiel der Eintracht gegen Hannover 96. Da hat mir ein Adler-Freund eine Kuh mitgebracht, die einen selbstgestrickten Eintracht-Schal um den Hals trägt. Allein diese Tatsache macht die Kuh natürlich zu etwas Besonderem. Aber diese spezielle Kuh trägt noch ein besonderes Geheimnis mit sich, das mir bei der Übergabe anvertraut wurde: Sie ist ein Orakel und kann sprechen. Wenn man ihr vor einem Eintracht-Spiel eine Frage stellt und dann auf ihren Bauch drückt, dann gibt sie die richtige Antwort - es ertönen nämlich drei Muhs. „Drei Mal Muh? Hahaha – das kann ja gar nicht funktionieren!“ Ich höre förmlich, wie der ein oder andere Leser dieser Zeilen diesen Satz eben ausgerufen hat. Jede Woche drei Mal Muh – das würde ja bedeuten: Die Eintracht gewinnt jede Woche – und dass das nicht stimmt, wissen wir ja leider alle. Allein – wer das Orakel und seine Fähigkeit

Berlin zum Leuchten bringen

Wenn ich es mir so recht überlege: Mit Berlin verbinden mich ausschließlich angenehme und frohe Erinnerungen. Immer, wenn ich in Berlin war, war es schön. Manchmal sogar sehr schön. In diesen Tagen könnte man auf den Gedanken kommen, dass das damit zusammenhängt, dass meine Berlinbesuche – bis auf ein einziges Mal – nichts mit der Eintracht zu tun hatten. Das ist natürlich Quatsch, denn mit ein paar Mal mehr Berlin, wären ja - im Gegenteil - auch einige besonders schöne Eintracht-Erinnerungen dazu gekommen. Trotzdem... Erinnerungsflash… Klassenfahrt. Mein erster Besuch in Berlin. Wir wohnten in einem Jugendhotel im Wedding. Meine Freundin Steffi und ich schlichen uns früh morgens aus dem Gebäude, frühstückten in dem kleinen Café auf der anderen Straßenseite Milchkaffee und Croissants und kamen uns dabei sehr weltmännisch vor. Immer, wenn es in diesen, mit offiziellem Programm vollgepackten Tagen eine Lücke mit frei verfügbarer Zeit gab, machte ich mich alleine auf den Weg und erfuhr u

Chefsache

...heißt es im Comic "Asterix bei den Goten" . Stellt sich die Frage, wer bei der Eintracht heute möglicherweise ebenfalls Grund hat, diesen Seufzer auszustoßen: - Heribert Bruchhagen - Michael Skibbe - Pirmin Schwegler Möge bitte jeder den aus seiner Sicht zutreffenden Namen ankreuzen! ,-)

Vor dem Spiel der Eintracht gegen Borussia Mönchengladbach

Zum Sturme drängt, am Sturme hängt doch alles ,-) Sieg! (Und falls - ich sage: falls - das morgen trotzdem schief geht, dann ist noch längst nicht aller Tage Abend. Dann verpflichten wir einfach Theodor Sturm...)

Rotundschwarze Eintracht-Schnipsel (6. November bis 18. November)

6. November Der Herbst nimmt Fahrt auf. Kehre, kehre, Kehre. Fünf Säcke voller Blätter. Ob die Eintracht heute auch in Leverkusen den Sack zu machen wird? War die ganze Woche skeptisch, aber je näher das Spiel kommt, desto sicherer bin ich mir: Doch, irgendetwas Zählbares werden wir schon mitnehmen. Adler fällt aus gegen die Adler. Auch das muss für uns kein Nachteil sein. Huch, wir spielen mit Caio. Und während ich noch überlege, ob ich das mutig oder dumm finde, steht es bereits 1:0. Ein Mit-Adler steckt im Bus fest und konnte nicht rechtzeitig zum Anpfiff zu Hause sein. Ich halte ihn per SMS auf dem Laufenden. 2:0. 3:0. Jetzt fährt der Bus wieder. Prima. Tom Bayer, der die Fernsehübertragung kommentiert, erläutert, dass die Eintracht in der ersten Halbzeit ein 4-4-2 und jetzt in der zweiten ein 4-3-3 spielt. Vielleicht sollten wir es einfach mal mit Fußball spielen probieren? Michael Skibbe weiß nach dem Spiel, woran es gelegen hat –an unserem unterdurchschnittlichenKader und der ma

Schutz suchen

Die Woche, in der Robert Enke sich das Leben genommen hat, wird mir in Erinnerung bleiben als eine Woche, die in unterschiedlichen Grautönen verschwimmt. Das Grau bildet einen verlässlichen, ruhigen Hintergrund für eine wirre Abfolge von Bildern und Geschichten. Ich bin per Auto unterwegs zu einem Geschäftstermin in Frankfurt - der Himmel ist blassgrau, eine bleiche Sonne steht hinter dünnen Wolken. Ich fahre zurück – der Himmel ist schwarz verhangen, die bunten Blätter der vorbeirasenden Bäume leuchten im Dunkel. Mit dem Auto unterwegs zu einem Termin in Frankfurt Höchst – der Himmel ist fahl, die Schweinwerfer spiegeln sich in der nass glänzenden Straße. Wo immer ich an- und hinkomme in dieser Woche, treffe ich merkwürdigerweise auf Menschen, Maschinen und Maßgaben, deren Aufgabe darin besteht, unsere Welt sicherer zu machen. Sicherheitsschleusen. Zugangsberechtigungen. Sicherheitsbeamte. Ein vor dem Betreten des Unternehmensgeländes zu absolvierender Sicherheitstest. Ein Fahrstuhl m

Auf dem Mars, auf dem Mond

Adler ist Adler. Das dachte sich wohl der (?) Praktikant als er oben stehende Nachricht für den Videotext des MDR verfasste. Deswegen hier die Berichtigung: Doch, doch. Der bzw. die Adler werden gegen Bayer Leverkusen antreten. Und, wie ich aus sicherer Quelle weiß, nicht erst morgen, sondern schon heute. Oder, um es ganz genau zu sagen: Der Adler ist jetzt, exakt in diesem Moment bereits vor Ort. Er kreist über der BayArena. Und heute abend wird er zuschlagen. Sieg. (Danke nach Bremen für den Hinweis :-)

Eintracht-Schnipsel (24.Oktober bis 4.November 2009)

Samstag, 24. 10. Goldiger Herbst im ...ähem... goldigen Meenz. In der Innenstadt tummeln sich Trüppchen von Freiburgern, die sich die Zeit bis zum Spiel am Bruchweg vertreiben. Freudig aufblitzendes Erkennen, wenn sie den rotundschwarzen Schal um meinen Hals erspähen; Erstaunen, wenn sie merken, dass sie es statt mit einem Gleichgesinnten mit einem Adler zu tun haben. Freiburg. Pah. Auch wenn ich ihnen heute natürlich nur das Beste wünsche. Nachmittags verliert die Eintracht mit 2:1 bei den Bayern. Van Buyten trifft in der 88. Minute. Eigentlich hätten wir einen Punkt mitnehmen können. Müssen. Sollen. Haben wir aber nicht. Der FC Sheffield ist der älteste Fußballverein der Welt und wird heute 150 Jahre alt. Die goldenen Zeiten der „Ancients“ sind allerdings schon eine Weile vorbei – derzeit belegen sie den zweiten Platz in der Northern Premiere League Division 1 South, das ist die 8. Englische Liga. Die Sheffield Rules waren die ersten offiziellen Fußball-Regularien. Heute rulen andere

Kann man mit einem Fahrrad eine Tanne hinauffahren?

Wahrscheinlich nicht. Aber wenn man sich vorstellen kann, dass man es können könnte, ist das viel wert. Dann begreift man nämlich, gleichgültig ob man noch "klein" oder schon "groß" ist , dass viele Dinge möglich sind, bei denen man nicht mal auf den Gedanken gekommen wäre, sie sich vorzustellen. Man kann sich z.B. zusammen mit einem Wolfsjungen in einem Schlafsack einkuscheln, so dass die Nase des Wolfsjungen in der eigenen Armbeuge steckt. Man kann ein Gespräch mit einem Bären in seiner Höhle führen, auch wenn einem dabei die Beine ein wenig zittern. Oder eine dunkle, dunkle Nacht in Regen und Kälte überstehen, weil man weiß, dass es einen nächsten Morgen und einen Plan gibt. Man kann sogar einen unvernünftigen Großvater aus höchster Not retten und nebenbei zwei grässliche Wolfsmörder verjagen. Und wenn man eine Fußballmannschaft ist – ja, dann kann man vielleicht sogar auch nach einer überaus deprimierenden Woche an einem verregneten, arschkalten Novembersonntag