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Es werden Posts vom August, 2012 angezeigt.

Spieler der Stunde: Kevin Trapp - Er steht im Tor und nicht dahinter!

Es muss  ungefähr in der Mitte der zweiten Halbzeit des Spiels gegen Leverkusen gewesen sein. Die leere Westkurve gähnte wie eine offene Wunde zwischen all den Fahnen und Bannern im Oberrang, links und rechts. Es steht 1:1 Das Stadion brodelt, pulsiert und vibriert. Liebe. Staunen. Glück. Hingabe. Wir sind ein bisschen fassungslos. Da ist etwas, da passiert etwas, ein ganz besonderer Moment. Wie häufig habe ich in den letzten Wochen mit den (aus meiner Sicht) all zu vielen Neuverpflichtungen gehadert. Gezielte Verstärkungen? Hä? Was bedeutet der Begriff „Verstärkung“, wenn die Gruppe, die zur Verstärkung herbei geholt wird, (fast) größer ist als die, die verstärkt werden soll?  Hier sind wir, zurück in der Bundesliga. Es steht 1:1 und hier und jetzt merke ich, dass ich mich nicht mehr wehren will und kann: Das, was ich da sehe, sieht nicht nur gut aus, es fühlt sich auch richtig an. Kann es sein, dass ich das vor nicht allzu langer Zeit schon einmal gedacht habe? Egal. Dieses Mal i

Sami Hyypiä und der Spieler der Stunde

Friedhelm Funkel hat in der zurückliegenden Woche mit der Frankfurter Rundschau über die Chancen der Eintracht in der Bundesligasaison 2012/13 gesprochen. Er findet, die Eintracht hat sich sinnvoll verstärkt, er hält viel von Stefan Aigner und Olivier Occean, hat aber seine Bedenken bei Takashi Inui, den er aus Bochumer Zeiten kennt, denn: „Inui ist ein toller Mensch, aber er verliert zu leicht die Bälle.“ Das ist ungefähr so, wie wenn man sagen würde: Heinz sieht wirklich gut aus, aber er isst gerne Sauerkraut. Oder: Susi kann gut malen, aber sie war noch nie in China. Heute beginnt die 50. Bundesligasaison. Die Eintracht und also auch Olivier Occean, Stefan Aigner und Takashi Inui sind dabei.  Außerdem Carlos "Carlito" Zambrano, der gestern noch gar nicht da war, und heute schon "Vehs Konstante" ist. Alles unglaublich feine Kerle und potenzielle Spieler der Stunde , wobei wir dann auch schon beim eigentlichen Thema dieses Eintrags sind und ich also hie

Die Chinesen sind da!

Eigentlich merkwürdig, dass wir uns häufig und gerne darüber aufregen, dass Fußballer nicht mehr bleiben, wo sie sind, sondern mal hier, mal da hin wechseln. Dabei sind doch nicht nur die Fußballer, sondern die ganze Welt ist ständig unterwegs. Everybody is moving if they ain’t already there. Everybody has to move somewhere .  Besonders ausgeprägt ist  das Bewegungsverhalten beim jungen Menschen (im besten Fußballeralter) so kurz nach dem Abitur in der Anfangszeit des Studiums. Da geben sie sich sozusagen weltweit die Klinke in die Hand. D. hat noch während der Schulzeit ein Jahr in Italien verbracht. M1. geht im September für ein dreiviertel Jahr nach London. H. und M2. waren direkt  nach dem Abitur für zwei Monate zu einem Praktikum in Peru, während F. sich ein Vierteljahr - ebenfalls zu einem Praktikum - an der Elfenbeinküste aufhielt. L. war vier Monate in Kanada, R. war ein halbes Jahr in Brasilien, M3. für ein Jahr auf Sizilien, während ihre Schwester J. gleichzeitig ein Jahr

Silvester im August

Ja, ist denn heute schon Weihnachten? Fragen sich heute Abend wahrscheinlich die Auer. Während wir in Frankfurt mit Fug und Recht behaupten  können: Huch – es war Silvester. Mitten im August. Feuerwerk gab es keines, stattdessen nur einen dumpfen Knall – und die Erkenntnis, dass der Eintracht ihr Nimbus als Pokalmannschaft nun endgültig abhanden gekommen ist. Atom-Ausstieg. .  „Selbstbewusst und siegesgewiss“ ist die Eintracht gestern nach Aue gefahren. Selbstbewusst und siegesgewiss bin auch ich heute morgen aufgestanden. Wird schwer, dachte ich. Bei der Auslosung hatte ich ein mulmiges Gefühl.  Aber wir packen das. Am Ende dann sogar locker... Ein paar Stunden später sieht die Welt anders aus. Der Schiedsrichter zeigt auf den Elfmeterpunkt. Kevin Trapp verlässt den Platz. Oka zieht seine Schuhe an, steht auf  - und da merke ich, dass ich bis in diesem Moment wohl doch noch nicht auf Ballhöhe war. Scheiße – das ist echt, was ich da sehe. Erste Runde Pokal in Aue. Und wir liegen

Heiß

Was man an einem Tag, der so heiß ist wie dieser, tun sollte (Beispiele): 1) Eis essen 2) Sich in die Sonne legen (nicht zu lange) 3) Sich einfach treiben lassen 4) Schwimmen 5) Sich ein schattiges Plätzchen suchen 6) Viel trinken 7) Die Füße in einen Bottich mit kaltem Wasser stellen 8) Sich unter die kalte Dusche stellen 9) Im Dunkeln munkeln 10) Chillen 11) Grillen 12) Lesen (irgendwas) 13) Eine Feder in die Luft blasen 14) Einfach nichts tun. Was man an einem Tag, der so heiß ist wie dieser,  nicht tun sollte (Beispiel): 1) Fußball spielen Trotzdem: Sieg in Aue!

"Kuckuck - der Nächste, bitte!" Oder "Einen hab ich noch..."

Bei der Eintracht wurde in den letzten Wochen heftig darüber diskutiert, wen wir noch holen müssen, auf welchen Positionen wir uns unbedingt noch verstärken müssen, um in der Bundesliga zu bestehen  – und siehe da: Wir haben uns verstärkt – und jetzt staunen wir darüber, dass wir auf der Suche nach mehr Identität auf gutem Weg sind, uns die Eintracht unter dem Hintern weg zu verstärken.  Mit noch zwei weiteren  unbedingt notwendigen Neuverpflichtungen werden wir jetzt in den nächsten Tagen sicherstellen, dass nicht nur in der Stammformation der neuen Saison maximal vier Spieler der Aufstiegsmannschaft stehen werden, sondern dass auch die zweite Garnitur praktisch komplett ausgetauscht  worden ist.  Man kann  vermuten, dass z.B. Sonny Kittel in seinem zweiten Profijahr deutlich weniger Einsätze haben wird als in seinem ersten. Ja, ja. Wir wollen  mithalten und müssen den Bub behutsam aufbauen. Ja, ja. Auch über die Auswahlkriterien  für die Neuzugänge könnte man sich so seine Geda

Adlerendorphin

Immer noch dauert er an, der Sommer, von dem viele behaupten, dass er gar kein richtiger Sommer war und an dem ich doch viele, viele Abende draußen gesessen und in den Himmel geschaut habe. Wie lange ist das schon her, dass wir im Waldstadion den Aufstieg gefeiert haben? Wie lange liegt die Europameisterschaft in Polen schon zurück? Olympiade in London – tatsächlich erst seit zwei Wochen und am Wochenende schon wieder vorbei. Der Sommer war erfüllt von Arbeit, von Büchern, Gedanken, Musik, von Erlebnissen und Ereignissen, schöne, weniger schöne und, ich kann es selbst kaum glauben, aber es ist tatsächlich so, dass ich es während der ganzen langen Vorbereitungszeit nicht ein einziges Mal geschafft habe, einen Blick auf das zu tun, was sich im Wald bei der Eintracht tut. Trainingslager.  Abgänge. Zugänge. Noch einen. Noch einen. Testspielergebnisse. Alles gelesen, hin und her gewendet, mir meine Gedanken dazu gemacht – aber alles eben nur Second Hand, keine Live-Eindrücke. Mensch. Na