Zurück Im Bundesligaalltag an einem stinknormalen Samstag zur besten Anstoßzeit zu Gast im Schwäbischen, dort, wo vor einigen Jahren Fredi Bobic gewirkt und - ich zitiere meinen schwäbischen Mit-Adler - "den VFB zugrunde gerichtet hat." "Erst war alles super, und am Ende alles in Schutt und Asche." Wenn ich es richtig verstehe, ist Bobic also dene ihrn Heynckes und da Heynckes außerhalb von Frankfurt ja durchaus erfolgreich gewirkt hat, hege ich zwischenzeitlich zumindest vorsichtig die Hoffnung, dass es für uns am Ende mit Bobic vielleicht doch gut ausgehen kann.
Der VFB ist nach dem Aufstieg überraschend gut in die Saison gestartet, inzwischen aber da gelandet, wo man ihn am Anfang der Saison verortet hat: im Abstiegskampf, derzeit aber im Aufwind und dies obwohl Korkut als neuer Trainer zunächst nicht gerade euphorisch aufgenommen wurde. Der Wechsel von Simon Terodde nach Köln scheint durch den heimgekehtren Mario Gomez bestens kompensiert. Eine schöne Geschichte, die mir den Herrn Gomez fast sympathisch macht, obwohl ich ihm sein Last Minute Tor (nach vertaner Gekas-Chance) zum Sieg der Bayern gegen uns in der Abstiegssaison immer noch übel nehme.
Die Eintracht heute ohne den gelb gesperrten Prince und ohne den verletzten Mascarell, trotzdem mit einer Mannschaft, die aus Stuttgart etwas mitbringen will und wird. Strahlenblauer Himmel, kalt, windig. Auf zum nächsten Auswärtssieg. Ganz stino.
Samstag, 24. Februar 2018
Freitag, 23. Februar 2018
Nach dem 23. Spieltag: Balla balla
Hach… es ist im Moment einfach nur ein großes Glück, ein
Eintrachtler zu sein. Schweben. Fliegen. Abheben. Wer oder was soll uns
aufhalten auf dem Weg nach Berlin und nach Europa? Höchstens ein durchgeknallter Schiedsrichter oder der Video Assistent. Unsere Mannschaft: Aufopferungsvoll, motiviert, kämpferisch, tolle
Charaktere, einfach nur großartig. Unser Vorstand? Ein prächtiger Haufen von aufgeklärten, toleranten Visionären, die aufs
glücklichste wirtschaftliche Interessen mit Fannähe vereinen. Unser Trainer? Ein charmanter, hart arbeitender, demütiger,
gut aussehender, wohl erzogener Sympathieträger, der immer die richtigen Worte
findet und mit allen taktischen Wassern gewaschen ist. Unsere Ultras: Vorbildlich, kreativ, loyal, witzig, immer im Dienste der
Fankultur und gleichzeitig die Interessen des Vereins im Blick. Ein einziges großes Wir.
99,2 % Zustimmung für Peter Fischer? Pah: 110 % für alles, was immer es sein
mag.
Hatte ich irgendwann, irgendwo Zweifel an irgendetwas? Hinweggefegt von einer einzigen großen Euphoriewelle.
Ich sauge die Zustimmung von allen
Seiten, zappe mich durch alte Blogeinträge auf dem Weg nach und durch Europa. „Stell
dir vor, wir spielen in der Champions League in einer Gruppe mit ManU oder
Barca?“ imaginiert ein Adler-Freund. Ich stelle es mir vor und mir wird
schwindelig. Wohl dem, der eine Dauerkarte besitzt und sich keine Sorgen machen
muss, ob und wie er/sie im Fall des Falles im Stadion dabei sein kann. So lange
Jahre in Grau, mit Zittern und Zagen und Bauchweh, und jetzt zurückkatapultiert in ein goldenes
Zeitalter.. *sing …Niko, wir danken dir…. ... .Ax-el Hell-mann. Ax-el
Hellmann... Fredi, Fredi (War ich das, die das gerade gerufen hat?)
Mit lila Mützen nach Liverpool, in Orange nach Paris, in Grün nach
Istanbul? Fand ich diese Farbmottofahrten jemals doof? Unfug. Das ist cool und witzig. Kann es
kaum erwarten. Mein Mit-Adler schlägt vor, ich solle mir schon mal profilaktisch ein T-Shirt
anfertigen lassen mit dem Text „No doubts anymore. I’m a 100 % in line.“ Und mein Fastnachstkostüm für nächstes Jahr
steht auch schon fest: Ich geh als
Tennisball und schmeiß mich weg.
Montag, 19. Februar 2018
23. Spieltag: Monday, Monday
Keine Ahnung wie oft ich in dieser Woche schon angefangen habe einen Blogeintrag zu verfassen und wieder abgebrochen habe. So viele Gespräche, so viele Diskussionen, kein Ergebnis, dafür ein doofes Gefühl im Magen und, schlimmer, im Herz. Was ist richtig, was ist falsch? Wer funktionalisiert wen? Kann ich nur dafür oder dagegen sein? Unterstütze ich, wenn ich Montags ins Stadion gehe, die weitere Kommerzialisierung des Fußballs? Verhindere ich sie, wenn ich daheim bleibe oder eher wenn ich hingehe und schweige? Bedeutet Hingehen und Schweigen Loyalität oder stelle ich meine Liebe zur Eintracht in den Dienst von Fangruppierungen, die ein Alleinvertretungsrecht für sich in Anspruch nehmen? Leiste ich mit meiner Loyalität einen Beitrag zum sportlichen oder hauptsächlich zum wirtschaftlichen Erfolg der Eintracht? Schade ich der Eintracht, wenn ich zuhause bleibe und schweige? Schade ich ihr, wenn ich hingehe und nicht schweige? Steht der Erfolg über allem? Wenn alle Verantwortlichen gegen Montagsspiele sind und der Montag "keine Zukunft hat" - warum finden die Montagsspiele trotzdem statt? "Wir setzen uns dafür ein, dass es künftig keine Montagsspiele mehr geben wird." Vermutlich habe ich diesen Satz eines Eintracht-Verantwortlichen einfach überlesen. Gehe ich ins Stadion, um Fußball zu schauen oder um zu singen? Wenn ich nicht singe, schade ich damit der Eintracht? Warum will ich Montags nicht als Stimmungskulisse dazu beitragen, das Premiumprodukt Fußball zu vermarkten, habe aber nichts dagegen, wenn ich es am Freitag, Samstag oder Sonntag tue? Warum ist ein Montagsspiel erst dann so richtig schlimm, wenn es auch noch gegen RB Leipzig geht? Wäre es ok gegen Gladbach? Wenn ich Montags nicht ins Stadion gehen kann oder will, warum sollte ich dann jetzt erst recht Montags ins Stadion gehen, um zu zeigen, dass ich es nicht will? Wäre es eine Bestätigung für die Anti-Montagsbewegung, wenn die Eintracht heute verliert oder wenn sie gewinnt? Was bedeutet es, wenn die Eintracht heute auch ohne Support gewinnt?
Das sind so Fragen.
Das sind so Fragen.
Sonntag, 11. Februar 2018
21. Spieltag: Närrische Tage im Wald
Für mich ist Fastnacht in seinem Kern weniger laut und krakehlig, sondern rührend und ein bisschen melancholisch. Das erkennt man am besten, wenn man nicht mittendrin ist, sondern am Rande, z.B. gestern als ich mich aus dem rheinhessischen Hinterland auf den Weg in Richtung Waldstadion mache. Im Nachbarort findet heute Nachmittag ein Fastnachtsumzug statt und während ich mit dem Auto Richtung Frankfurt brause, zieht es die Menschen aus den umliegenden Orten zur Fastnacht. Aus allen Himmelsrichtungen laufen kleine kostümierte Trupps durch die kahlen Äcker auf Harxheim zu. Je nach Entfernung leuchten die Kostüme durchs Grau oder zeichnen sich als Silhouette am grauen Horizont ab. Eine Gruppe Indianer mit Federschmuck auf dem Kopf, Schweine, Außerirdische, Hasen, Superman, ein Gardist in Uniform, kleine Prinzessinnen, im Ort selbst passiert gerade eine ganze Kuhfamilie eine Seitenstraße, im mitgeführten Rollkarren sitzt ein Mini-Fastnachter, ebenfalls als Kuh bzw. Kälbchen verkleidet.
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