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Es werden Posts vom 2016 angezeigt.

Tiger ohne Ente

Irgendwann sind genug Kerzen angezündet, der Braten hat geschmeckt und das Buch wird für eine Weile zur Seite gelegt.  Die Welt ist still, wir wollen hinaus an die frische Luft und fahren an den Rhein, wo das Wetter wild und der Blick weit ist. Eben scheint noch die Sonne, dann ziehen dicke schwarze Wolken auf. Bei stürmischem Wind und Nieselregen laufen wir am fast menschenleeren Rheinufer entlang, möchten gerne zur anderen Rheinseite übersetzen, aber der Fährbetrieb in Ingelheim ist wegen Niedrig-Wasser bis auf Weiteres eingestellt, auch auf dem Rhein sind keine Lastschiffe unterwegs. So stapfen wir durch die Ingelheimer Rhein-Aue, beobachten die Enten und das Wasser, schweigen und reden über Gott und die Welt. Dann sind wir müde gelaufen und freuen uns auf eine Tasse Tee und ein Kerzchen zuhause. Statt auf direktem Weg nach Hause zu fahren,  fahren wir einen Bogen, gondeln über die Dörfer  und entdecken im Vorbeifahren allerlei Schönes und Verborgenes.  Schließlich stoßen

And the Bells are ringing out...

Während es um die Eintracht derzeit ausgezeichnet bestellt ist, kann man das von der Welt als ganzes nicht gerade behaupten. Trotzdem wird es - zumindest bis auf weiteres - in jedem Jahr unverdrossen Weihnachten und wir müssen sehen, wie wir damit zurecht kommen - mit der Eintracht, mit der Welt und mit Weihnachten. Weihnachten? Wir kaufen, rennen,  backen Plätzchen, zünden Kerzen an, malen Weihnachtsbilder, schreiben Kärtchen und versuchen, uns besinnlich zu fühlen. Wir posten Selfies  (von uns oder  von unserem Hund), jeweils mit Weihnachtsmütze. Oder wir bevorzugen Weihnachtscartoons, die zeigen, wie  vollkommen schnurz uns das alles ist und wie witzig und geistreich wir in allen Lebenslagen sind. Wir  trinken Glühwein, absolvieren eine und noch eine und noch eine Weihnachtsfeier, schauen "Der kleine Lord" oder "Sissi" oder "Tatsächlich Liebe" oder alles zusammen. Wir drehen lustige Weihnachtsvideos und tragen modische "ugly Shirts" mit Xmas

Postfaktische Plantarfaszie mit geballter Faust

Der Himmel ist grau, es ist kühl, aber nicht kalt. Vor unserem Haus blinken ein paar Sternchen und das Haus unseres Nachbarn fluoresziert in allen Farben. Tatsächlich: Fast schon vierter Advent und das vorletzte Spiel vor der Winterpause:  Wolfsburg. Vorher nochmal ein paar geschnipselte Blicke auf das Heimspiel  gegen Hoffenheim, genauer gesagt: auf das Geschehen am Rande. Schon seit längerer Zeit gibt es im Waldstadion animierte Bandenwerbung, in dieser Saison – so scheint es – nochmal deutlich verstärkt. Genau gegenüber von unserem Block rennt deshalb z.B.bei jedem Spiel in regelmäßigen Abständen ein schwarzer Hund von links nach rechts durchs Bild, scheinbar am Spielfeldrand entlang. Er wirbt (wenn ich mich nicht sehr täusche) für ein Produkt, das Rintin (oder so ähnlich) heißt.  Keine Ahnung, um was es sich dabei handelt.  Sehr schön ist auch die „Ihr könnt nach Hause fahren“-Werbung des Rhein-Main-Verkehrsverbundes – vor allem dann, wenn der Stadionsprecher gerade vorher ver

Fünfter

Zehn Minuten vor Anpfiff des Spiels der Eintracht in Augsburg ruft ein Adler-Freund bei mir an und berichtet völlig aufgelöst vom vielleicht letzten Cure-Konzert in London. Der Vater von Robert Smith war da, und es war wohl das letzte Konzert ever und sie haben jetzt doch noch "Killing an Arab" gespielt und... Ja, hey, Mensch, großartig, wirklich total interessant,  echt, aber jetzt erst mal: "Eintracht!" Da sind wir uns einig. Also schnell ab vor den Fernseher. " Lala lalalalala, Lala lalalalala..." singen die Augsburger  und sollten sich damit vielleicht mal beim Stadionhymnen-Contest bewerben. Wir spielen in Gelb. Ein kleiner Junge zappelt an der Hand des Schiedsrichters und überreicht Alex Meier als Gastgeschenk eine Augsburger Puppenkisten-Marionette, aber leider kann ich nicht erkennen, um was für eine Figur es sich handelt. Hasebe spielt in der Dreier-Abwehrreihe so etwas wie einen Libero und im Strafraum der Eintracht sitzt eine Taube. "Hra

Ein guter Zug

Ich spiele Schach, mehr schlecht als recht, aber sehr gerne. Obwohl die Nähe zwischen Schach und Fußball spätestens seit Otto Rehhagel (" schachbrettartige Kombinationskonter" ) und Felix Magath (passionierter Schachspieler) als verbürgt gilt, hat sich mir - vielleicht wg. einer vorurteilsbehafteten Systemfußball-Antipathie - der Zusammenhang nicht oder nur rudimentär und widerwillig erschlossen - bis jetzt. Mein Mit-Adler und ich haben in den vergangenen Tagen nach getaner Arbeit, in der Regel zu fortgeschrittener Abendstunde, die eine oder andere Partie der Schach-WM nachgespielt, die gerade zuende gegangen ist, und dabei ist mir aufgefallen, wie sehr sich das Schachspiel verändert zu haben scheint. Und siehe da: Diese Veränderung verläuft analog zu vielen Veränderungen im Fußball . Im Stadion stehen immer noch 22 Spieler auf dem Platz und versuchen Tore zu verhindern bzw. zu erzielen. Und auf dem Schachbrett wird immer noch klassisch spanisch, manchmal auch mit dem Dam

Was, wenn...

Es war der Moment, in dem die Mannschaft nach dem Spiel direkt vor uns hüpfte und strahlte. Alex, Makoto, Lukaas,  Marco, Aymen, Bastian, Haris, Mijat, Michael, Timothy, Jesus, Szabolcs, alle. Rund um mich ein einziges Glück. Lachend-überschäumende Gesichter. Menschen,  die sich immer wieder umarmen. Knuffen. Auf die Schulter hauen. . Sich packen und schütteln. Unglaublich. Wahnsinn. Das gibt's doch gar nicht.

Eins, zwei, drei, vier...

Heute also gegen den BVB. Angst? Nervenflattern? Nichts von alledem. Stattdessen: Einfach nur Vorfreude und Zuversicht. Ein fast schon vergessenes Gefühl ist wieder da: Im Waldstadion muss uns erst mal einer schlagen. Dann wollen wir mal!

Honigkuchenpferd (schwarzundweiß)

Vor  einigen Jahren habe ich mal drei Tage als Standbesetzung auf einer Messe in München verbracht. Am Stand gegenüber war tägliches Entertainment-Programm angesagt und immer um 11, um 13 und um 15 Uhr hatte Deutschlands schlechtester Bauchredner seinen Auftritt. „Hey, Sie, Ihre Zähne sehen ja aus wie ein Piano?“ ließ er seine Puppe sagen. „??“ „Schwarz, weiß, schwarz, weiß.“ Und  „Heeey, Sie erinnern mich an ein Atomkraftwerk… -  sie strahlen so.“ Ha, ha! Auch wenn Niko Kovac bei der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Werder einen ähnlichen Vergleich gewählt hat, ist nicht zu vermuten, dass er diesen Bauchredner kennt.  Richtig ist: Die Eintracht strahlt  - zwar nicht wie ein Reaktor, sondern aus allen Knopflöchern und wie ein Honigkuchenpferd. Und die Ähnlichkeit mit einem Piano ist auch ohne Zähne und sowieso unverkennbar.

Alles eine Frage der Qualität!

Mein Lieblingswort der Woche habe ich in einem Artikel in der Mainzer Allgemeinen Zeitung gefunden. Thema war der Zuschauerschwund bei Mainz 05 und als eine mögliche Ursache wurde die „mangelnde Aufenthaltsqualität“ n der Opel-Arena benannt.  Mmh. Kann schon sein, dass es im Stadion mal zugig ist, es regnet, der Anmarsch matschig, die Bratwurst verkohlt, das Spiel schlecht und das Ergebnis enttäuschend  ist – nicht schön, zumal mitten im Acker, das kann einem den Tag durchaus vermiesen.  Und auch andernorts kann es mit dem Wohlbefinden schon mal hapern. „Meine Aufenthaltsqualität heute im Büro war nicht so besonders" ist eine Aussage, die ich mir für künftige Zwecke vorbehalten möchte. Und auch Bob Dylan scheint die Verpflichtungen, die ihn am 10. Dezember 2016 an Minnesota fesseln, der Aufenthaltsqualität während der Nobelpreisübergabe in Stockholm vorzuziehen. Überhaupt ist die „Aufenthaltsqualität“  dann wohl so etwas wie die kleine Schwester der „Lebensqualität“. Die ist

Matschday!

Mein Schnipsel-Schatzkästchen der vergangenen Wochen ist gut gefüllt und doch reicht es heute wieder nur für einen Vor-dem-Spiel-Blog-Eintrag. Strahlende, bunte Herbsttage mit blitzblauem Himmel, windige Tage mit Gewittern und Regenschauern, ruhige nebelverhangene Tage – alle Arten von Herbstwetter hatten wir in den vergangenen Wochen, eines nicht: Kräftigen Dauerregen. Bis heute. „Heut regnet es nur einmal“ würde meine Oma sagen und sie hätte recht.   Da kann sich das – hey, vielleicht ja aus Klimaschutzgründen? - unversiegelte Gelände rund ums Waldstadion so richtig schön einmatschen, Riesenpfützen, echtes Stadion-Feeling.  Festes Schuhwerk und eine dicke Regenjacke sind also angesagt. Yeah. Ich freu mich (echt!).

"Der Wald steht schwarz und schweiget…

Bayern-Spiele sind Spiele, bei denen ich nicht unbedingt - oder sagen wir: eher nicht – im Stadion sein muss. Heute schon: Ich treffe mich mit einem lieben Mit-Adler, den ich in dieser Saison noch nicht gesehen habe und es gibt viel zu schwätzen – über die neue Eintracht und auch sonst. Trotz Schweigen im Wald mit „nur 49.500 Zuschauern“ habe ich ein gutes Gefühl für das Spiel, bin mir ziemlich sicher, dass wir nicht untergehen werden und sogar eine Chance haben, zumindest einen Punkt hier zu behalten. Warum ich das glaube? Unsere Mannschaft hat gewisse Gemeinsamkeiten mit der neuen Adler-App, die seit dieser Woche auf dem Markt ist: Sie hat viele neue und vor allem verschiedene Einstellungen.   Die Einstellung gegen Hertha – so war zu sehen und zu hören – hat gestimmt, in Freiburg hat sie gefehlt (warum eigentlich?). Jetzt ist sie jedenfalls zu 100% wieder vorhanden, wie auch im geheimen Geheimtraining zu sehen war. Sagt Herr Kovac und der muss es wissen, denn der hat es ja geseh

Batsch. Bumm. Aber immer akribisch.

Was für ein wunderbarer Spätsommer. Der Morgen leicht diesig, weiche und doch leuchtende Farben. Die Geräusche sind gedämpft, die Tage klar und weit. Mild. Blau. Ein leichtes Lüftchen.  Alles atmet und duftet. Vögel ziehen. Ein Wetter, um einfach ins Weite zu laufen – oder um sich aufzumachen Richtung Waldstadion. Ich wähle für heute die zweite Variante,  obwohl ich von rechts wegen eigentlich zuhause bleiben müsste. Denn:  Wer an mehr als 40 Punkte „denkt oder träumt, kann sich einen neuen Verein suchen.“   Sagt Fredi Bobic, der gerade mal ein viertel Jahr bei der Eintracht ist. Aha. Mein Adler-Freund Kid, der schon ein bisschen länger dabei ist, findet: „Bruchhagen und Funkel wären für solche Aussagen geteert und gefedert worden.“ Da hat er zweifelsohne recht. Besser als Bobic trifft es das Abendblatt im Übrigen – unabsichtlich? -  mit seiner Überschrift: „Wer träumt, fliegt.“   Genau so ist das – und ich will sehr gerne noch ein bisschen weiter und höher fliegen.

Blick nach oben, Blick nach unten?

Wir werden sehen. Statt Text heute nur ein Notizzettel.

Satz mit x

Auswärtsspiel in Darmstadt, "schon" der zweite Bundesligaspieltag und fühlte sich trotzdem ein bisschen so an, als ob es grade erst losgeht. Immer noch Sommer, eigentlich mehr Sommer als je. Vor dem Spiel allerorten Zuversicht ( auch bei mir) nach dem Spiel ist die Luft zwar noch nicht raus, aber deutlich weniger Luft im Ballon. Fredi Bobic  hat - wie diese Woche im FAZ-Interview zu lesen war - einen Plan,  die Mannschaft hatte heute offensichtlich keinen. Der Innovationsdruck lässt uns keine Wahl und ist alternativlos (alle Worte richtig untergebracht?) und so kam es fast schon vorhersehbar so wie es kommen musste: Die annern machen das Tor, das wir vorher nicht gemacht haben und die Kackspiel-Selfies in Facebook nehmen wieder Fahrt auf.  Warum suchen alle immer Meier, wenn sie selbst schießen müssten und warum schießen sie selbst, wenn sie nur noch auf Meier ablegen müssten, der in der Mitte freisteht? Das sind so Fragen, würde Harry Rowohlt in solchen Fällen gesagt haben.

3.17

Spätestens nach den Ausführungen von Axel Hellmann in der Pressekonferenz vor dem Spiel der Eintracht gegen Schalke war ich kurz davor, meinen Blog umzubenennen. Schwarzundweiß ist – ok, das sehe ich ein  - historisch korrekter, aber es ist, wie ich jetzt weiß, auch cooler und frischer, designmäßig und überhaupt.  Rotundschwarz ist out. Aber wenn ich erstmal anfange, mich jeweils den aktuellen Gegebenheiten anzupassen  – wer weiß, wo das dann noch endet. Ich müsste mir z. B. demnächst vielleicht sogar Funktionsunterwäsche bestellen, um  regelmäßig zu checken, ob meine Laufleistung den erhöhten Anforderungen, die das tägliche Leben  (nicht nur an Bundesliga-Profis) stellt, Stand hält.

Im Schwimmbad

"Alles drin in eenem Satz" fügt mein Literatur begeisterter Freund Axel gerne hinzu, wenn er einen seiner Meinung nach besonders bemerkenswerten Satz aus einem literarischen Werk zitiert. Ähnliches lässt sich auch nach einem Schwimmbadbesuch behaupten. Oder sagen wir: In drei Sätzen. "Ich finde es wichtig, dass man herausfindet, was man wirklich will." (mittelalte Dame zur neben ihr schwimmenden Freundin) Junger Mann taucht und springt vor einer jungen Dame, die leicht gelangweilt am Beckenrand lehnt: "Ich kann sogar den Hampelmann." (Innerer Kommentar der gerade vorbei schwimmenden Kerstin: Ja, genau). Und warum machen im Schwimmbad eigentlich alle so gerne eine Arschbombe? Weil Sie es vorher so gerne ganz laut rufen: "ICH MACH JETZT EINE ARSCHBOMBE." Platsch!

Der Prozess

Gleich geht es los. Vor ein paar Tagen hätte ich noch weit von mir gewiesen, dass ich aufgeregt bin – jetzt weiß ich wieder: „Es“ ist stärker.  Skepsis und Zweifel am alternativlosen Konzept sind ausgesetzt. Die Minuten vor dem ersten offiziellen Pflichtspiel einer Saison sind eine Art Verheißung. Alles ist neu.  Ok, ok - es kann schief gehen, die ganze Fußballwelt ist schief und der Weg, den die Eintracht da geht, will mir nicht gefallen, aber hey: Alles kann auch gut werden, richtig gut. Alles ist möglich. Der Funke wird springen. All die vielen Neuen werden sich von jetzt auf nachher in unsere Herzen katapultieren. Wir sind Mascarell, Hrgota und Blum, Tawatah und Hector, Varela und Rebic. Meier, Hradecky, Ozcipka, Russ. Und und. Und Kovac. Eintracht? Eintracht. Kann gut sein, dass wir schon in wenigen Wochen (vielleicht sogar in wenigen Stunden) wieder geerdet sind, wieder nur noch von Spieltag zu Spieltag denken und uns darin bestätigt sehen, dass das alles so nicht funktionie

Sommer-Schnipsel

Sommer ist.  Wann fängt er an, wann hört er auf? Kann man so nicht sagen. Es ist ein Gefühl, in das man allmählich hineingleitet und sich dann fallen lässt Das tägliche Leben folgt einem eigenen Rhythmus, eine eigene Welt jedes Jahr wieder, scheinbar endlos.  Und doch spürt man gerade in den intensivsten Momenten schon die nahende Veränderung. Die Farben verdichten sich und glühen, es wird früher dunkel, die Nächte sind kühl und die Eintracht-Neuigkeiten, werden dringlicher und schieben sich immer mehr in den Vordergrund. Nur noch eine Woche bis zum Pokalspiel in Magedeburg. Irgendwann wachst du auf, die Sonne scheint, alles ist wie immer, aber du weißt: Der Sommer ist vorbei.

Wo bist du?

Wer denkt, dass es bei dieser Frage um die noch zu besetzende „Planstelle“  des Innenverteidiges bei der Eintracht geht, irrt sich. Hier geht es um Wichtiges, nämlich um diesen Liegestuhl:

AdlerToGo

Taleb Tawatha, Omar Mascarell, Branimir Hrgota, Ante Rebic, Danny Blum, Jesús Vallejo, Guillermo Varela. Ich habe jetzt  intensiv angefangen, mir  die Namen der neuen Eintracht-Spieler einzuprägen und repetiere sie mehrmals täglich. Sicher gute Fußballer dabei. Manche werden sich durchsetzen. Andere nicht. Wir werden sehen. Mit fortschreitender Testspiel-Dichte verbindet sich allmählich mit dem einen oder anderen Namen auch ein Gesicht.  Zur Vorbereitung auf die neue Saison plane ich, mir eine Art  Memory zu basteln, bei dem man die Namen den passenden Köpfen zuordnen muss. Mit den Vorarbeiten habe ich bereits begonnen. Alle Welt spricht über PokemonGo, aber ist eigentlich noch niemandem aufgefallen, dass das „PokemonGo“-Prinzip längst auch in anderen Gesellschaftsbereichen greift? Nehmen wir doch einfach mal die Transferpolitik der Eintracht. Also: Die PokemonGo-App (der Scout) macht dich darauf aufmerksam, dass irgendwo ein interessantes Pokemon (Spieler) auf dich wartet

Bämm - jetzt kommt Attilasche!

Noch eine Woche bis zum Trainingsauftakt. Immer neue Meldungen von Abgängen,  als Neuzugang kann bisher nur Branimir Hrgota verzeichnet werden. Aber das macht nichts, denn  „wir haben noch viel Zeit“ , die Transferperiode wird „ spannend“   und  „tricky“  und  hinter den Kulissen geht das große  „Ausmisten“ ,  „ Aufräumen “  und  „Entstauben“   weiter.  Gut, dass wir jetzt endlich wissen, was für ein schrecklicher Saustall bei der Eintracht geherrscht hat,  und was für ein Glück, dass endlich jemand da ist, der so richtig durchwischt.

Rotundschwarze EM-Schnipsel: Au offensiv. Hehe. Und immer on fire.

Die Welt draußen ist derzeit blauundgrün und genau das sind auch die bisher vorherrschenden Farben bei der EM in Frankreich. The boys in green und mehr noch die in blau sind einfach wunderbar. Und sonst so? Ronaldo ist und bleibt Ronaldo, findet trotzdem Zeit für ein Selfie mit einem Flitzer und zeigt, dass er nicht nur ist wie er ist, sondern außerdem ein begnadeter Fußballer. Jogi Löw hat das Hosen-Gate gut überstanden und ist au offensiv. Mario Gomez spielt Stoßstürmer , obwohl es den gar nicht mehr gibt. Die Trikots der Schweizer überzeugen durch Rissfestig- und Haltbarkeit. Andi Möller hüpft ungarisch  grün und merkwürdig im Hintergrund. Fast alle wichtigen Tore fallen in der letzten Minute oder danach und in genau selbiger erleidet ein isländischer Radioreporter fast einen Herzkasper. Wer will es ihm verdenken. Unterdessen sieht Mehmet Scholl viele wunderbare Spiele, worüber Oliver Kahn erst nochmal nachdenken muss. Hehe. Treten die Engländer jetzt eigentlich auch aus de

Der Stand der Dinge

Still ruhte der Blog in den vergangenen Wochen. Nicht etwa, weil es mir vor Glück die Sprache verschlagen, sondern weil mich die Arbeitswelt voll im Griff hatte. Wird wieder mehr. Und bevor die EM-Dinge so richtig an Fahrt aufnehmen, hier ein kleiner Zwischenstand zur - yeah! - Erstliga-Saisonvorbereitung der Eintracht. Ich hoffe, ich habe das, was in den letzten Wochen durchs Netz und durch die Zeitungen geschwappt ist, alles richtig verstanden und zusammengefasst. Also:

So oder so

Die vier wichtigsten Spiele der Saison haben wir bereits hinter uns.  Das allerwichtigste ebenfalls. Und doch steht heute noch ein Spiel an, das ist dann wohl das allerallerwichtigste und dann auch definitv letzte Spiel dieser merkwürdigen Saison. Heute fühlt es sich so an, als hätte die gesamte Spielzeit nur aus den letzten neun Spielen bestanden. Die Hinrunde, die letzten Spiele unter Armin Veh – fast surreal, ganz weit weg, wie ein Spuk. Alles ausgeblendet,  alles Fühlen und Denken nur noch darauf gerichtet, irgendwie da wieder rauszukommen. Was für ein Auf und Ab. Mut. Enttäuschung. Frust. Überschwängliche Freude. Nackenschläge. Trotz. Jetzt erst recht. Viel Kraft hat das gekostet. Sehr viel Kraft. Flashback

5 von 5: Bremen

Heute also. Viertes Endspiel in Bremen.  Das Wetter ist ebenso wild wie mein Herz schlägt. Wind. Sonne. Regengüsse. Gestern Abend bin ich bei Blitz, Donner und knöchelhohem Kübelregen in Höhe Flughafen über die Autobahn geschlittert und in Richtung eines rotundschwarz glühenden Himmels gefahren. Normalerweise ist es bei mir  so, dass – egal in welcher Lage sich die Eintracht gerade befindet – vor einem Spieltag meine Zuversicht steigt. Normalerweise. In dieser Woche werde ich von Tag zu Tag ängstlicher. Kämpferisch, bereit es mit allem aufzunehmen, hoffnungsvoll – ja! Aber ich will mich nicht von Zuversicht einlullen lassen. Aufpassen. Wach bleiben. Nichts für sicher nehmen. Hochkonzentriert sein. Sich nicht auf irgendwas oder irgendwen verlassen. Selbst durchziehen. Den Klassenerhalt mit eigener Hand bzw. eigenem Kopf und Fuß klar machen. Schreckliche Visionen  von einem unglücklichen Spielverlauf in Bremen und Last-Minute-Toren in Wolfsburg treiben mir den Schweiß auf die Stirn.

4 von 5: Dortmund

So viel ist schon mal sicher: Die Sonne scheint, der Himmel ist blau, das Stadion pickepacke voll und die Luft brennt. Stimmungslage: Hypernervös. Ängstlich. Zuversichtlich.  Mutig.  Kämpferisch. Verwirrt. Ich habe heute morgen schon 1) Die Zahnbürste verkehrt herum benutzt, 2) Mein Müsli (irgendwas muss der Mensch auch vor dem Spiel essen) statt in die Milch in den Kaffee geschüttet und mich gerade noch selbst daran gehindert, den Napf mit dem Katzenfutter im Kleiderschrank abzustellen. Bei aller Anspannung ist da auch so etwas wie Stolz. Ja, tatsächlich, jetzt schon Stolz auf Mannschaft und Trainer. Wir sind wieder da.  Die Mannschaft ist wieder eine Mannschaft, jeder ist im Boot, wir sind wach, wir können es mit dem, was kommt, aufnehmen –  jeder (Luca Waldschmidt, Sonny Kittel...?) kann derjenige sein, der den entscheidenden Punch setzt.  Wir haben uns bis hierhin gekämpft und wir haben die Chance auf zwei weitere Endspiele. Denn zwei werden es werden, egal wie es heute ausgeh

3 von 5: Darmstadt

Heute also die durch den Sieg gegen Mainz neu entfachte Zuversicht mit ins Spiel gegen den SV Darmstadt 98 nehmen und die Chance auf den Klassenerhalt weiter verbessern. Die Mannschaft von Eintracht Frankfurt hat heute Nacht – möglicherweise  voreilig - im Heimspiel-Hotel im Stadtgebiet Frankfurt übernachtet und wenige Stunden vor dem Spiel bewegt vor allem die Frage, wann und ob überhaupt die Mannschaft im Stadion am Böllenfalltor ankommen wird. Darf der – eindeutig als Eintracht-affin zu identifizierende - Mannschaftsbus die Stadtgrenze nach Darmstadt überhaupt passieren?   Unterdessen haben seit gestern Abend Tausende von in Darmstadt beheimateten Eintracht-Fans bereits friedlich die Stadt verlassen und Wochenend-Asyl bei befreundeten Familien in Frankfurt, teilweise sogar in Offenbach gefunden.  Einige  in Darmstadt wohnhafte Eintrachtler durften in der Innenstadt verbleiben, allerdings gegen die strikte Auflage, ihre Wohnung nicht vor Sonntagmorgen 7 Uhr zu verlassen und bis

2 von 5: Mainz

Von Spiel zu Spiel denken. Ein Satz irgendwo zwischen Plattitüde und tiefsinniger Wahrheit - wie fast jede Fußballerweisheit. War die Momentaufnahme nach dem Spiel in Leverkusen fast schon aussichtslos, sieht die Sache heute vor dem Spiel gegen Mainz wieder etwas freundlicher aus. Das Kaleidoskop ist durchgeschüttelt und zeigt ein neues Bild.  Im Leben hätte ich nicht zu hoffen gewagt, dass Bremen tatsächlich beim HSV verliert. Überhaupt nicht mehr auf der Abstiegskampf-Rechnung hatte ich den VFB Stuttgart - und doch stecken sie jetzt mitten drin. Nie im Leben hätte ich erwartet, dass Darmstadt in Köln verliert. 36, vielleicht sogar 37 Punkte wird man in dieser Saison am Ende brauchen, um sicher auf einem Nicht-Abstiegsplatz zu landen. Oder reichen doch 35? Egal, denn: Von Spiel zu Spiel denken. Heute. Mainz. So viel habe ich in den letzen Jahren vor und nach den Spielen über Mainz und über die 05er geschrieben. Nun ja, als Eintrachtler in Mainz kann man viele Geschichten erzählen.

In geheimer Mission

„Auf jetzt!“ lautet das offizielle Eintracht-Motto der letzten Wochen, das zeigt, wie eine Marketing-Idee  zündet, wenn sie den richtigen Nerv trifft. „Auf jetzt!“  schallt es aus allen Eintracht-Ecken: Fanclub-Videos, Facebook-Profile, T-Shirts, Poster, Kids-Club, selbstgemalte Pappbildchen, du und ich,  Selfies, Oka meldet sich aus Philadelphia, Ansgar Brinkmann von überall. Schui, Binde, Charly. Fjörtoft. Thomas Sobotzik. Thomas Zampach, Daniel Hartwich. Goethe himself. Sebastian Vettel  - neee, der fehlt noch.  Auf jetzt – läuft. Dabei sind die allerletzten Feinheiten der genau ausgeklügelten Auf jetzt-Strategie noch gar nicht in die Öffentlichkeit vorgedrungen. Beispiele?

Day after

„Alle glücklichen Familien ähneln einander, jede unglückliche ist auf ihre Art unglücklich.“ So beginnt bekanntermaßen Tolstois Anna Karenina. Und ganz ähnlich ist es wohl mit den Gefühlen bei dem immer wahrscheinlicheren Abstieg der Eintracht. „Ich bin gar nicht mal so verzweifelt wie ich eigentlich sein müsste,“ whatsappt mir eine liebe Adler-Freundin nach dem Spiel gegen Leverkusen. Ich dagegen bin am Boden zerschmettert. Sitze starr, Tränen laufen. Kann es nicht fassen. Hadere. Bin wütend. Traurig. Erschöpft.

1 von 5: Leverkusen

April. Sonne, Wind, Regenschauer. Tage, für die Sonnenschein vorhergesagt ist, versinken im Regen. An vermeintlichen Regentagen blitzt die Sonne windverweht durch Äste. Die Welt ist grün und blau und lebendig.  Zwitschern. Rascheln. Wärme. Duft nach Gras und Regen. Am Horizont pechschwarz. Über mir: Dicke, weiße Wattewolken. Schon so gut wie abgestiegen?  Jetzt erst recht? Hoffen und kämpfen bis zum Schluss?  Alles noch drin? Können das noch drehen?  Fjörtoft, murmelt es aus allen Ecken. Damals,1999. Wir waren mausetot. Und dann. Übersteiger. Wäre Fjörtoft heute  Fjörtoft, wenn er damals nicht…?  Dortmund, Liverpool. Da sieht man, was möglich ist. Magic. Die Momente, in denen nicht das passiert, was man erwartet, sondern das, an das man glaubt. Überraschungen kann man nicht herbeireden und Magie schon gar nicht. Wenn der Moment da ist, ist er da und zwar immer anders als man denkt oder es sich je hätte vorstellen können.

Wichtig. So was von.

Jetzt ist er da, der Tag des Spiels gegen Hoffenheim. Die Sonne scheint und ich hoffe sehr, dass die direkt am Spiel Beteiligten heute Nacht entspannter geschlafen haben als ich und ihre Nerven besser im Griff haben. Dem heutigen Spiel ist eine, sagen wir mal, gewisse Bedeutung nicht abzusprechen. Eine Tatsache, die im Vorfeld von allen Seiten hinlänglich gewürdigt wurde. Das Spiel ist: Wichtig   Sehr wichtig   Ganz wichtig   Enorm wichtig  Eminent wichtig   Extrem wichtig   Deswegen ist es gut, dass bereits im Spiel gegen Bayern viele Hoffnungszeichen zu entdecken waren.

In München was holen?

So kann' s gehen

Die letzten Minuten des Spiels der Eintracht gegen Hannover habe ich gestern Abend in der Hocke kauernd,  hinter dem Rücken meines Vordermannes verbracht.  Bitte, bitte, lass es gut gehen. Wir hätten zu diesem Zeitpunkt klar führen können, wenn nicht sogar müssen, und doch hätte es jetzt, in den letzten Minuten, auch noch schief gehen können. Drei Minuten Nachspielzeit, unfasslich wie lange die sein können. Pfeif ab, Pfeif ab. Und dann stehen wir alle, das ganze Stadion, und es ist aus aus aus. Wir haben es geschafft, die drei Punkte sind auf unserem Konto. 1:0. Das knappst von knappem. Aber egal, geschafft. Zentnerlasten, die durchs Stadion rollen. Marco Russ holt seine kleine Tochter aus dem Block und trägt sie in die Kurve. Lukas Hradecky gibt sein Trikot ab, Constant Djakpa steht mit hocherhobenen Armen und strahlt über alle vier Backen und die Kurve stimmt den Eintracht Frankfurt-Walzer an. Nein, wir sind nicht verrückt oder gerade Deutscher Meister geworden, aber ein Hauch von

So oder so

Abstiegskampf-Gedanken, die einem nach dem Spiel in Gladbach während der Woche durch den Kopf geschwurbelt sind: Was sechs Stunden vor dem Spiel gegen Hannover davon übrig ist:

Elf Denker müsst ihr sein!

Jetzt haben wir also die Lösung: Die Eintracht spielt deshalb derzeit so schlecht Fußball, weil der Verein keine Philosophie hat. Diesen Vorwurf kann ich nicht nachvollziehen.  Denn bekanntermaßen ist– von wegen Frankfurter Schule -  kein Verein nachweislich und von Grund auf so philosophisch geprägt wie gerade die Frankfurter Eintracht. So mag es sein, dass wir keine Philosophie entwickeln, die uns dabei hilft, eine eigene Identität und Perspektive zu gewinnen – bei der Analyse der laufenden Dinge beherrschen wir das philosophische 1 x 1 aber seit jeher perfekt: Vor jeder Saison haben wir große Pläne: „Die Welt als Wille und Vorstellung.“ (Artur Schopenhauer) Leider werden wir regelmäßig von der Realität eingeholt: „Umso schlimmer für die Tatsachen.“ (Friedrich Hegel)

Nimm Zwei!

Hurra, wie leben noch. Schon vor dem Spiel in Gladbach kann man nach der zurückliegenden Woche dieses Zwischenfazit ziehen. Als hätte jemand ein Fenster aufgemacht und frische Luft herein gelassen. Statt sowieso schon zu wissen, was als nächstes passiert oder gesagt werden wird,  ist da endlich wieder Neugier auf das, was hinter der nächsten Kurve zu entdecken ist.

Bumm und Basta

Wahrlich keine richtig guten Tage für Eintrachtler. Schon befinden wir uns - Hilfe! - in der Phase, in der Hohn und Spott in Mitleid umschlagen. Bekannte und Freunde, die mit der Eintracht nichts am Hut haben (doch, so was gibt es - böse Zungen behaupten: es werden immer mehr) und die sonst gerne ein lockeres Witzchen über Frankfurt und überhaupt auf den Lippen haben, sind längst im Mitleidsmodus angekommen und behandeln mich wie eine Kranke: "Oje...was ist denn da bei euch los?...wie geht's dir denn?" Oder: "Ein schönes Wochenende kann ich Ihnen ja nicht wünschen..." (Kunde, gestern Nachmittag am Telefon). Tatsächlich bin ich in der vergangenen Woche einmal mehr durch alle denkbaren Eintracht-Täler gegangen - Wut, Enttäuschung, rationale Analyse, Melancholie, leise Hoffnung, Apathie, Resignation, Sarkasmus. Jetzt, am Ende der Woche direkt vor dem Spiel gegen Ingolstadt überwiegt vor allem eins; Das Kämpferische, ich kann nicht anders. Den Tag, an dem ich in

Null Null

Irgendwie sind die Spielergebnisse der Eintracht so etwas wie ein Sinnbild der Mannschaft und der Situation im Verein. Da ist: Nichts, absolut nichts. Aber warum? Intensive Recherchen haben folgende Bestandsaufnahme ergeben: Woran liegt es? An der Verunsicherung (greifbar) An den sozialen Netzwerken (böse) An den vielen (sic!) jungen Spielern (können dem Druck nicht stand halten) An Schiedsrichterentscheidungen (immer gegen uns) An den vielen Verletzten (und dann auch noch immer andere) Am Druck (zu hohe Erwartungshaltung) An den Leistungsträgern (bringen nicht ihre gewohnte Leistung) An Alex Meier (fehlt) An Alex Meier (wenn er spielt, trifft er nicht) An den Fans (pfeifen) An den großen Vereinen (sind Platzhirsche und haben viel mehr Geld als wir) An den kleinen Vereinen (haben es leichter als wir) An nichts (wir tun schließlich alles) Woran liegt es nicht ? Am Trainer (der kann das) An den Verantwortlichen (haben ihre Hausaufgaben gemacht) Am Training (ist gehe

Rotundschwarze Eintracht-Schnipsel vom 20.2. bis zum 27.2 2016

Samstag, 20. Februar 2016 Nach dem traurigen 0:0 gegen den HSV fängt sie endgültig wieder an, die Zeit, in der man den Bundesligaspielplan ständig neben sich liegen hat und immer wieder neue Rechnungen anstellt: Wer holt wo noch wie viele Punkte? Wie viele Punkte werden reichen? Und es ist wieder die Zeit, in der ich meinen Eintracht-Schal noch ein bisschen fester zurre und mich betont straff aufrichte, wenn ich durch die Mainzer Innenstadt laufe. Ist was? Der traditionelle wöchentliche Gedankenaustausch mit Adler-Bekannten auf dem Mainzer Wochenmarkt  fällt heute besonders kurz aus. „Und wie?“ „Geh mer fort.“ Taktiktafel, leer Ich benötige Stifte, Federn, Zeichenkarton und komme im Schreibwarengeschäft zufällig an einem Tisch mit Fußballutensilien vorbei. Radiergummi-Fußbälle, Notizblöcke mit Fußballmotiven. Kurzerhand erstehe ich eine Taktiktafel. Könnte sein, dass wir die noch brauchen.

Volle Breitseite

Da haben wir ihn wieder, den Salat. Nicht nur so ein bisschen. Volle Breitseite. Anders tun wirs nicht bei Eintracht Frankfurt. Auf dem Platz ein (oops)   "verängstigter"  , orientierungsloser Haufen, der versucht, sich mit einigermaßen heiler Haut über die 90 Minuten zu retten und der bemüht ist, so zu tun, als ob er Leidenschaft zeige.  Überforderte Verantwortliche, denen nichts besseres einfällt als a) einfach nicht mehr aufzutauchen oder b) öffentlich dazu aufzuforden nicht zu pfeifen. Ein Trainer, dessen Nerven blank liegen und der ob der bedenklichen Situation unzufriedenen Fans den  Rat erteilt,  "zuhause zu bleiben" . Volles Programm. Gerüchte und Berichte über Disziplinlosigkeiten und schlechte Stimmung in der Mannschaft. Über das herausragende abbudabbische Traingslager, das nicht so "intensiv" gewesen sein soll wie nach Außen vermittelt. Wilde Diskussionen im Netz. Argumente. Abwiegelungen. Fast schon kollektive Trainer raus-Einmütigkeit. Rec

Hochgeschwindigkeitskombinationsfußball

Also: Nicht wir, sondern...mmh... Borussia Dortmund. Vielleicht sogar der VFB Stuttgart. Oder der 1. FC Köln? Bei uns ist die Lage eher so:

Apfelbäumchen

Heute also gegen den VFB Stuttgart. Ein guter Freund, der hier bei uns im Ort wohnt, aber beruflich am anderen Ende der Republik tätig ist, hat mir neulich mal erzählt, dass er gerne bei mir im Block vorbeischaut,  weil "du immer so schön über das Wetter schreibst". Dann will ich ihn also auch heute nicht enttäuschen: Gestern hat es den ganzen Tag geregnet, heute ist es trüb, ab und zu blitzt die Sonne durch, die ersten Vögel zwitschern, Krokusse blühen, ein Hauch von Frühling. Temperatur: Um die zehn Grad. Keine Ahnung, wann das angefangen hat, aber seit einigen Tagen habe ich kein Magengrimmen mehr, wenn ich an die Eintracht denke, sondern ein leichtes Lächeln im Gesicht. Ich könnte nicht mal sagen, warum. Liegt es daran, dass wir  - vollkommen unerwartet - in der Rückrunde bereits vier Punkte geholt haben? War es der Moment, in dem Daniel Hartwich aus dem Dschungelcamp Alex-Meier-Fußballgott gegrüßt hat? War es die gruselige Außendarstellung der Eintracht bei der vorüber

Stürmisch

Heute also: Auswärts in Augsburg. Draußen ist es stürmisch. Die deutsche Handballnationalmannschaft ist ins Finale der Europameisterschaft   gestürmt. Angelique Kerber hat bei den Australian Open im Sturm den Titel geholt, mit wem, was oder ob überhaupt die Eintracht heute in Augsburg stürmen wird, steht dagegen in den Sternen. Haris Seferovic, den alle bis vor kurzem für einen netten Kerl und eifrigen Fußballer mit Hang zum Selfie hielten, ist von jetzt auf nachher zum selbstsüchtigen, unbeherrschten Burschen geworden, auf den wir gut und gerne verzichten können. Soll er doch gehen, nach Genua, soll er doch. Unser Trainer wird schon wissen, was er tut. Wie er uns ja auch noch einmal bestätigt hat, dass er weiß, dass Makoto Hasebe auf der 6 besser ist, ihn aber trotzdem hinten rechts spielen lässt, obwohl es auch sein kann, dass Timothy Chandler im Aufgebot ist. Oder dass "Iggi" spielt. (Kinsombi jedenfalls sicher nicht).

Voll auf Kurs. Oder so ähnlich.

Jetzt also: Rückrundenstart gegen Wolfsburg. Rechtzeitig hat sich das Wetter von "eiskalt" auf "nass und eklig" umgestellt. Also kein Vergleich mit einem anderen Winterspiel gegen Wolfsburg in der Saison 2009/10, damals das letzte Spiel der Hinrunde, minus 15 Grad, die mein Mit -Adler tapfer und fast klaglos ohne Handschuhe, Schal und Mütze durchkämpft hat. Das war heftig und endete mit 2:2. Ohnehin ein Ergebnis, das (so kommt es mir vor) gegen Wolfsburg fast so was wie ein Standard ist. Ehrlich gesagt: Das würde ich heute auch nehmen. Wie ist die Lage? Wenn ich alles richtig verstanden habe, so:

Ab ins Trainingslager

Abu Dhabi. Sonne. 25 Grad. Ein lindes Lüftchen. Das waren die Rahmenbedingungen, unter denen die Mannschaft der Eintracht sich, unterstützt durch eine mehrhundertköpfige Fachdelegation auf die Rückrunde vorbereitet hat. Wer denkt an uns Fans? Schließlich wollen auch wir physisch und psychisch optimal vorbereitet sein, auf das, was kommt – was immer das sein wird. Hier mein persönliches Fitnessprogramm zur Vorbereitung auf die Rückrunde – Nachahmung wird dringend empfohlen.

Auf und nieder immer wieder

Das neue Jahr hat wieder Fahrt aufgenommen - nicht nur fußballerisch sondern mit all den merkwürdigen und unerfreulichen  Dingen, die uns im letzten Jahr bereits beschäftigt haben. Auch bei der Eintracht wird schon längst wieder trainiert, diskutiert,  ja, es wird sogar bereits wieder mit langjähriger Erfahrung verschmitzt gegrinst. Alle sind sie wieder da - zum Teil mit neuer Besetzung, aber in der bekannten Rolle: der hochkarätige Hoffnungsträger, der sich erst noch ans Tempo gewöhnen muss. Der alte Fahrensmann, der als Schnäppchen geholt wurde und der Mannschaft gut tut. Die Leistungsträger, die außer Form waren und jetzt endlich wieder an alte Leistungsstärke anknüpfen. Das hoffnungsvolle Nachwuchstalent, das den Verein verlässt und andernorts sein Glück sucht. Die Führungsentourage, die wahlweise in der Lobby des Luxushotels oder unterm Sonnenschirm sitzt, Espresso oder (je nach Tageszeit) Rotwein trinkt und wertvolle Kontakte in die Region knüpft. Da ist auch wieder der Berg