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Was bisher geschah - Rotundschwarze Sommerschnipsel vom 31. Mai bis zum 7. Juni 2015

Am letzten Sonntag sehe  ich in Facebook – **brrrr** -  ein aus Mett nachgebildetes Uwe Seeler-Porträt. Am Montagabend ist der HSV in der 90. Minute bereits abgestiegen, rettet sich mit einem geschenkten (aber cool verwandelten) Freistoß in die Nachspielzeit und zurück in die Bundesliga. Der Verein zieht auch gleich geeignete Schlüsse für die nächste Saison und erhöht die Ticketpreise. Ob das alles etwas metteinander zu tun hat?

Entdeckt auf der Mathildenhöhe in Darmstadt: Stillstand? 
Warteposition? Vor? Zurück? Mmh...
Die Region Mittelrhein ist -  wie ich unserer Tageszeitung entnehme – konjunkturell und infrastrukturell abgehängt, es muss etwas geschehen.  Ideen gibt es auch schon: Man könnte sich z.B. für die Bundesgartenschau im Jahr 2031 bewerben. Das klingt super. 1A-Konzept: Ich löse ein Problem, in dem ich es auf den Sankt Nimmerleinstag verschiebe.

Meine ganz persönliche Nachwuchsarbeit zahlt sich aus. Seit April habe ich eine große Menge von Blumenpflänzchen vorgezogen, ab Mai in den Garten gesetzt, sie täglich persönlich betreut und jetzt, jetzt zeigen sich die Fortschritte, fast schon eine kleine Leistungsexplosion:  Hier eine Wolke von weißen Blüten, dort kleine blaue Glockenblumen.  Die Malven brauchen noch, die Wildblumen schießen in die Höhe, die Löwenmäulchen haben bereits dicke Knospen, die  Sonnenblumen sind schon meterhoch, gelb, rot, orange zeigen die Zinnien bereits erste Blüten, die Sommer-Azaleen sind von Knospen übersät,  die Jungfer reckt sich im Grünen - pardon: Die Jungfer im Grünen reckt sich und auch die Levkojen, die ich etwas später gesetzt habe, sind seit vorgestern um 5 Zentimeter gewachsen.

Dass Marc Stendera an Körpergröße noch zulegen wird, wage ich zu bezweifeln. Aber auch er wächst und blüht. Bei der U20 WM in Neuseeland ist er einer der herausragenden Spieler, zieht die Fäden und führt derzeit mit seinen Toren und Vorlagen die Scorerliste an.

Zum 70. Geburtstag von Franz Beckenbauer enthüllt Olli Dittrich die ganze, wahre Geschichte des Kaisers, der sein ganzes Leben lang von Schorsch Aigner gedoubelt worden ist. Jetzt endlich wissen wir: Auch Sepp Blatter ist eigentlich gar nicht er selbst. Und – Achtung, jetzt müsst ihr ganz stark sein – auch Goleo, das Maskottchen der WM 2006, war gar kein echter Löwe.

Der Sommer bricht jetzt  so richtig durch und das Leben bekommt von jetzt auf nachher einen eigenen Rhythmus. Sommersonnentage.  Morgens eine Runde zum Schwimmen im Nachbarort, abends sitzen wir draußen unterm Sternenhimmel. Die Arbeitstage sind lang, anstrengend, bunt und vollgepackt.  Die Welt ist weit und offen. Schön.

Jung, dynamisch, kommunikativ und emotional  soll er sein, der neue Eintracht-Trainer.  Manche Namen erledigen sich – so sollte man meinen – dadurch quasi von selbst, halten sich aber trotzdem hartnäckig.  Jens Keller taucht immer wieder auf.  Veh wird Sky-Experte und ist damit wohl erst einmal vom Trainertisch der Eintracht. Oder gerade nicht? Oder kommt er doch erst im nächsten Jahr als Heribert Nachfolger? Wie wäre es mit Uwe Rößler? fragt ein Adler-Freund. Andre Breitenreiter, der letztes Jahr schon in der Diskussion war, ist im Gespräch. Oder nicht?  Oder macht es am Ende doch Schui?  Ich finde: Wenn nicht jetzt, wann dann? (Oder vielleicht doch: Jetzt oder nie?) Die Frankfurter Rundschau und HR Online scheinen sich eine Art „Wer weiß es besser“  zu liefern. Sagt der eine Hü (Lewandowski ist raus), vermeldet der andere Hott (Lewandowski ist nicht raus). Trainerus ex machina.

Was ist eigentlich mit Thomas Doll? Simst ein Adler-Freund aus der Ferne. Ach du Schreck.

Benny Köhler ist zu Gast bei Markus Lanz. Ein Schwapp voller Erinnerungen an seine Zeit bei der Eintracht.  Kopfballungeheuer.  Anrührende Bilder. Benny-Transparente im Waldstadion, an der alten Försterei.   „Was hat dein Sohn gesagt, als er dich zum erstem Mal mit Glatze gesehen hat?“ fragt Markus Lanz.  „Papa, das sieht scheiße aus.“   Lachen und Weinen. Was für ein Glück, dass Bennys Kampf erfolgreich zu sein scheint. Alle guten Wünsche begleiten ihn.

Patrick Ochs kommt zur Eintracht zurück. Vielleicht. Oder doch… Sebi? Wage es kaum zu hoffen. Sebi, das wäre zu schön. Für immer einer von uns.

Im Netz stoße ich auf die Nachricht, dass Rainer Langhans nach „Newtopia“ zieht und erfahre so zum ersten Mal von einer Realityshow, die bislang – ich möchte sagen: zum Glück – an mir vorübergegangen ist.   Wobei das Reality-Doku-Format ja ohnehin immer weitere Kreise zieht. Manchmal habe ich den Verdacht, dass wir alle mit der Eintracht an einer ongoing Reality-Fußball-Dokusoap teilnehmen.

Die Sonne strahlt vom Himmel und wie jedes Jahr staune beim Einkaufen in der Stadt darüber,  wie viele unterschiedliche Arten von Baby-Mützchen es gibt. Während der Erwachsenen-Hut-Markt weitgehend standardisiert ist, überzeugen Baby-Hüte durch Vielfalt und Individualität:  Rund mit Krempe, unterm Kinn gebunden oder an die Jacke geknöpft, tellerförmig, Mini-Basecaps,  hinten gebundene Tücher mit Sonnenschild, kleine Strohhüte. Mützchen  mit Spitzen, Häubchen mit Flatterrand, geblümelt, getupft, gestreift, weiß, bunt. Alle eine Frage des persönlichen Stils :)

Apropos Stil: Für 300 Millionen Euro ist das beschauliche Elmau in den vergangenen Wochen zu einem exklusiven Hochsicherheitsareal umgebaut worden.  Das hat natürlich alles seinen Sinn. Schließlich müssen die aus aller Welt angereisten Regierungschefs angemessen untergebracht sein, um  in aller Ruhe gemeinsam zu verlautbaren, welche ungefähren Ziele sie gegebenenfalls unverbindlich ab dem Jahr 2025 in Angriff nehmen, um dann darüber nachzudenken, welche möglicherweise geeigneten Maßnahmen in Erwägung gezogen werden könnten. Oder so.

Am 6. Juni jährt sich der Geburtstag von Thomas Mann zum genau  140. Mal. Tony Yeboah hingegen feiert ca seinen 49. Geburtstag.

Im Champions League Finale in Berlin gewinnt Barca wie erwartet gegen die dann doch überraschend starken Italiener. Keine Frage, Barcelona  wird auch in den kommenden Jahren weitere europäische Titel holen – aber ob Juve sobald wieder in einem Finale stehen wird? Egal, wann es so weit sein wird – eins ist sicher: Im Tor steht Gianluigi Buffon. Um es aus gegebenem Anlass mit den Worten Winnetous zu sagen: Großes Indianerehrenwort!

Bei der Eintracht werfen große Ereignisse ihre Schatten voraus. Endlich. Tag X ist da. Morgen, am Montag, wird der neue Aufsichtsrat gewählt und danach gehen die Uhren (wenn schon nicht beim HSV) dann jedenfalls bei uns anders. Eine glorreiche, mutige, visionäre Zukunft liegt vor uns. In dem kleinen rheinhessischen Ort, in dem ich lebe, steht das fußballerische Interesse überwiegend im Zeichen von Mainz 05 und dem 1. FC Kaiserslautern. Seit dem letzten Heimspiel gegen Leverkusen ist jedoch hier bei uns, in einem Garten direkt am Ortseingang,  eine gut und weithin sichtbare Eintracht-Fahne gehisst. In exponierter Lage kündet sie dort von den großen Zeiten, die für uns anbrechen.

„Jetzt springe ich vom Block, dann schwimme ich eine Bahn durchs Becken, dann rutsche ich einmal und dann hole ich mir Pommes.“  (Zitat: Kleiner Junge im Schwimmbad)

Das ist es, was ich mir unter konkreten Plänen für die nahe Zukunft vorstelle.

Kommentare

  1. Vielleicht könnte der junge Mann aus dem Schwimmbad auch der Eintracht weiter helfen: "Wenn ich die Pommes geholt habe, stelle ich einen Trainer ein." Gruß, C:

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  2. Oh, es gibt Schnipsel. Wie schön!

    Die Zeit rast immer so dahin, es ist so nett, wenn man nachliest, was eigentlich so passiert ist in diesen Tagen.

    Bitte weitermachen :)

    LG Nicole

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    1. Ich hab's vor und hoffe, dass es klappt - schnipseln macht Spaß :)

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  3. Also ich persönlich, liebe Kerstin, glaube ja, was die Geburtstage von Thomas Mann und Anthony Yeboah anbelangt, da eher an eine Verwechslung. Überhaupt, dieser Mann, war das nicht der, der nächtens in seinem Wohnzimmer beim Schein des Lagerfeuers den Roman 'Faustus' geschrieben hat, inspiriert von einer Vereinsversammlung der Eintracht? Da war jedenfalls was, bin mir ziemlich sicher.

    Und die Trainerverpflichtung. Kann ganz schnell gehn. Muss aber nicht. Wenns hakt, einfach mal das Profil des Gesuchten mit dem Deines Arbeitstages austauschen: lang, anstrengend, bunt und vollgepackt. Du wirst sehen: das wird : - )

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    1. Und, nein: es ist nicht Peter Fischer.

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    2. Thomas Mann wurde von seinen Kindern "der Zauberer" genannt. Auch darüber sollte man in diesem Zusammenhang mal nachdenken.

      Wg. Fischer: Muhahahaha. Wenn es auf ihn zugeschnitten wäre, hätte das Anforderungsprofil genau genommen heißen müssen "lang, anstrengend, lila und vollgepackt".

      Nach aktuellem Stand würde ich vermuten, dass aus "bunt" am Ende eher "Hund" wird.

      Yep. Alles wird immer. Also: Irgendwie :)

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