Am Samstagabend höre ich im ZDF Sportstudio die Vorankündigung für das Spiel am Sonntag im Waldstadion. „Hannover kann morgen auf den zweiten Tabellenplatz vorstoßen“, verkündet Katrin Müller-Hohenstein. Tatsächlich? Was Sie nicht sagen. Und die Eintracht? Hey – hallo, das ist unser Heimspiel, und wir werden es gewinnen, weil nämlich dann wir es sein werden, die zu Hannover und zur Spitzengruppe aufschließen. Capisce?
Und tatsächlich. So machen wir es.
Impressionen vom Spiel: Patrick Ochs, der in der ersten halben Stunde auf der rechten Seite herum mannövert als habe er tatsächlich vor, was er vorher verkündet hatte: Sich festbeißen – und von dem in der zweiten Halbzeit nichts mehr zu sehen ist. Halil Altintop, der (auch in seinem eigenen Sinn) zur Halbzeit hätte ausgewechselt werden müssen, und von seinem Trainer, der voll hinter ihm steht, eine viertel Stunde vor dem Ende zum Abschuss freigegeben und – sichtlich um Fassung bemüht – regelrecht vom Platz gepfiffen wird. (Ja, ja. Heißt ja auch "Stimmungsblock"). Martin Fenin, der nach seiner Einwechslung eine herausragende Szene hat und dann auf dem Flügel verhungert. Ioannis Amanatidis, der – wie immer – viel zu spät auf den Platz kommt, und hauptsächlich damit beschäftigt ist, den wild entschlossenen Ama zu geben. Caio, der unverdrossen gebracht wird, um dem Spiel eine Wende zu geben und in den ich bis gestern auch immer noch ein wenig Hoffnung gesetzt habe. Jetzt nicht mehr. Benni Köhler. Ach, der Allzweck-Benni. Dem habe ich merkwürdigerweise kurz bevor sein Gegenspieler die Flanke zum 3:0 in den Strafraum zog direkt ins Gesicht gesehen. „Hin“, schrie ich, aber es war aussichtslos. Ein Ausdruck von Resignation, Verzweiflung, Ärger und ein kleines bisschen auch ein Schulterzucken. Zwecklos. Tzavellas, Kaugummi kauend. Schließlich Pirmin Schwegler, der im Interview nach dem Spiel zum wiederholten Mal schmallippig zu Protokoll gibt, dass „wir nicht füreinander gelaufen sind.“ Ach.
Kevin Kraus hat übrigens aus meiner Sicht in der zweiten Halbzeit - der Mannschaft zum Trotz - seine Unsicherheit weitgehend abgelegt und ein sehr bemühtes, recht ordentliches erstes Bundesligaspiel gemacht. Endlich mal ein Beispiel dafür, wie wichtig es ist, dass junge Spieler bei uns nicht verheizt, sondern behutsam aufgebaut werden.
„Runner mit der Luftbumb.“ „Bring endlich den Fettsack.“ „Altinflop.“ Krakeelt es um mich herum. Eintracht, Eintracht. Denke ich.
Klar, wir hätten es wissen können, dass wir dieses Spiel nicht gewinnen werden. Und wir haben es ja auch gewusst. Alle. Schon vor dem Spiel. Weil: Das ist ja immer so bei uns. Und es ist immer so, dass wir es wissen, dass es immer so ist.
Als ich heute morgen aufwache, schwirrt mir eine Melodie durch den Kopf, ein schwäbisches Kinderlied, von dem mir mein Mit-Adler vor Jahren mal erzählt hat. Es wird in einer Art Endlosschleife gesungen. "Wie war das noch gleich?" Er summt vor sich hin:
"Das ist die erste Stroph vom alten Reisbrei
Mein Vater sagt, der muss in Gus nei
Mei Mutter sagt, man muss ihn b’halte,
den Reisbrei, den alte.
Das ist die zweite Stroph vom alte Reisbrei..."
Keine Ahnung, warum mir dieses Lied gerade heute einfällt.
PS: Und nach dem Reisbrei? Klar: Mund abputzen. Oder doch besser: Aufs Maul?
Und tatsächlich. So machen wir es.
Impressionen vom Spiel: Patrick Ochs, der in der ersten halben Stunde auf der rechten Seite herum mannövert als habe er tatsächlich vor, was er vorher verkündet hatte: Sich festbeißen – und von dem in der zweiten Halbzeit nichts mehr zu sehen ist. Halil Altintop, der (auch in seinem eigenen Sinn) zur Halbzeit hätte ausgewechselt werden müssen, und von seinem Trainer, der voll hinter ihm steht, eine viertel Stunde vor dem Ende zum Abschuss freigegeben und – sichtlich um Fassung bemüht – regelrecht vom Platz gepfiffen wird. (Ja, ja. Heißt ja auch "Stimmungsblock"). Martin Fenin, der nach seiner Einwechslung eine herausragende Szene hat und dann auf dem Flügel verhungert. Ioannis Amanatidis, der – wie immer – viel zu spät auf den Platz kommt, und hauptsächlich damit beschäftigt ist, den wild entschlossenen Ama zu geben. Caio, der unverdrossen gebracht wird, um dem Spiel eine Wende zu geben und in den ich bis gestern auch immer noch ein wenig Hoffnung gesetzt habe. Jetzt nicht mehr. Benni Köhler. Ach, der Allzweck-Benni. Dem habe ich merkwürdigerweise kurz bevor sein Gegenspieler die Flanke zum 3:0 in den Strafraum zog direkt ins Gesicht gesehen. „Hin“, schrie ich, aber es war aussichtslos. Ein Ausdruck von Resignation, Verzweiflung, Ärger und ein kleines bisschen auch ein Schulterzucken. Zwecklos. Tzavellas, Kaugummi kauend. Schließlich Pirmin Schwegler, der im Interview nach dem Spiel zum wiederholten Mal schmallippig zu Protokoll gibt, dass „wir nicht füreinander gelaufen sind.“ Ach.
Kevin Kraus hat übrigens aus meiner Sicht in der zweiten Halbzeit - der Mannschaft zum Trotz - seine Unsicherheit weitgehend abgelegt und ein sehr bemühtes, recht ordentliches erstes Bundesligaspiel gemacht. Endlich mal ein Beispiel dafür, wie wichtig es ist, dass junge Spieler bei uns nicht verheizt, sondern behutsam aufgebaut werden.
„Runner mit der Luftbumb.“ „Bring endlich den Fettsack.“ „Altinflop.“ Krakeelt es um mich herum. Eintracht, Eintracht. Denke ich.
Klar, wir hätten es wissen können, dass wir dieses Spiel nicht gewinnen werden. Und wir haben es ja auch gewusst. Alle. Schon vor dem Spiel. Weil: Das ist ja immer so bei uns. Und es ist immer so, dass wir es wissen, dass es immer so ist.
Als ich heute morgen aufwache, schwirrt mir eine Melodie durch den Kopf, ein schwäbisches Kinderlied, von dem mir mein Mit-Adler vor Jahren mal erzählt hat. Es wird in einer Art Endlosschleife gesungen. "Wie war das noch gleich?" Er summt vor sich hin:
"Das ist die erste Stroph vom alten Reisbrei
Mein Vater sagt, der muss in Gus nei
Mei Mutter sagt, man muss ihn b’halte,
den Reisbrei, den alte.
Das ist die zweite Stroph vom alte Reisbrei..."
Keine Ahnung, warum mir dieses Lied gerade heute einfällt.
PS: Und nach dem Reisbrei? Klar: Mund abputzen. Oder doch besser: Aufs Maul?
Leider hat unsere Mannschaft die Geschenke vom Samstag-nicht angenommen.
AntwortenLöschenWarum?Es ist immer die selbe Leier und immer dass gleiche Szenario.
Habe das Spiel-nur im fernseher verfolgt und war froh,nicht im Stadion anwesend zu sein,denn diese Pfiffe-gellten mir sehr gut zu Ohren und warum man einen Spieler von der eigenen Mannschaft- so auspfeift-bleibt mir ein Rätsel,auch wenn er seit Wochen seiner Form-hinterherläuft.Das hat ein Spieler Altintop-nicht verdient und dafür schäme ich mich-obwohl ich körperlich-nicht anwesend waren.
Pirmin Schwegler gab ein sehr gutes Interview ab-nach dem Spiel bei Sky.
Seine Aussage auf die Frage warum es heute nicht geklappt hat mit den 3.Punkten-nötigt mir den Respekt an ihm ab,dass er sich und den arrivierten Spielern die Schuld gab-an der Niederlage-Oton noch von -ihm-wir haben unsere Abwehr im Stich gelassen,ja das habt ihr und einer musste ganz besonders darunter leiden(Altintop)-nicht ganz fair nicht ganz fein-aber es sind ja alle Frankfurter Jungs.
Ich schäme mich persönlich für das Auftreten-der meissten-nicht alle Fans.
LG
(B)
Als ich meinen ersten Arbeitsplatz antrat, machte ich mir gleich Freunde, in dem ich freundlich, aber bestimmt darauf hinwies, dass die Antwort: "das haben wir schon immer so gemacht" eine Zustandsbeschreibung ist, aber keine Begründung. :-)
AntwortenLöschenIch habe deinen Beobachtungen sonst nichts hinzuzufügen. Danke dafür - für die aufgeschriebenen Beobachtungen, meine ich. :-)
Gruß vom Kid
Manchmal könnte einem der Verdacht kommen, daß alle letzlich Angst davor haben, dass es mal anders werden könnte, so folgerichtig wie wir das Ding jedesmal, wenn es einen Ruck nach vorne tun könnte, in den Sand setzen. Da wird es noch viele Gelegenheiten zum Singen geben. (Wenn einem vom Reisbrei der Kopf abfällt, kann man ja auf One man went to mow umsteiegn.) C.
AntwortenLöschen@C-Willi: Du hast sicher recht, dass die Aussage von Schwegler auch positive Aspekte hat. Ich frage mich halt: Wenn man weiß, dass man Kollegen im Stich lässt, warum tut man es dann? Warum hat bei uns jeder mit sich zu tun, kann hinterher analysieren, woran es lag, ist aber nicht in der Lage, auf dem Platz die richtigen Zeichen zu setzen? Schon klar - wenn ein Spiel mal Scheiße läuft, dann ist es schwer, noch die Kurve zu kriegen - aber ein MITEINANDER - das sollte doch (grade dann?) möglich sein.
AntwortenLöschenDazu passt auch die Altintop-Geschichte (den auch keiner der Mannschafstkollegen irgendwie mal geknufft oder ein erkennbares "Hey.nicht unterkriegen lassen" zugerufen hat). Das was da im Stadion abging war schrecklich - da kam vieles wieder hoch, was wir auf andere Art in der Funkel-Zeit erlebt haben - zumal es da wirklich gärt und anfängt (wie auch bei Beve zu lesen), dass da - mehr oder weniger latent - türkenfeindlich rumkrakeelt wird. (Was bei mir - aber vielleicht bin ich paranoid - im Moment merkwürdig damit korrespondiert, dass in jedem, aber auch wirklich in jedem Zeitungsartikel beim Namen Altintop der Zusatz "der Deutsche-Türke" zu lesen ist...). Skibbe kann nichts für die Pfiffe - aber die Auswechslung zu diesem Zeitpunkt war - finde ich - opportunistisch - wenn er Altintop zur Halbzeit nicht auswechselt, muss er ihn durchspielen lassen.
Ach, Barbara... nicht schön, das!
@Kid: Ich schließe mich deinem Kommentar an - auch ich habe umgekehrt nichts hinzuzufügen :-)
@Celtix: Ich glaub, "One man went to mow" hat im Vergleich mit dem alten Reisbrei fast etwas tröstliches.
Vielen Dank für eure Kommentare, K. (mit leichtem Ruck nach vorn ,-)
Eigentlich schade das wir immer wenn wir uns mal oben festsetzen können versagen.
AntwortenLöschenZu den Pfiffen von Altintop kann ich nur sagen ,wie brauchen immer jemanden an dem wir uns auslassen können.
Beispiele gefälligst:
Rehmer,Huggel,Spycher,Meier,Köhler,Teber und jetzt Altintop.
Ich habe 25 Jahre im Tor gestanden und kann sagen Pfiffe tun weh,sehr weh sogar.
Sehe ich genauso,Kerstin,denn ich hatte am Sonntagabend- war es imForum UE- gepostet,dass Michael Skibbe den Altintop zur Pause in der Kabine lassen sollte,aber nein-unser Trainer warf in der Meute zum Fraß vor und wechselte ihn eine viertel Stunde vor Schluss aus und da liegt für mich der Hund-begraben.
AntwortenLöschenEr hatt doch dass gellende Pfeifkonzert mitbekommen bei jeder Ballberührung von Altintop,wo blieb da dass Fingerspitzengefühl unseres Übungsleiter,bin einfach nur geschockt und für mich macht ein guter Trainer aus,wenn er sich vor seine Spieler stellt und ja,auch schützt und eine Auswechslung zur Halbzeit-des Spielers Altintop-wäre für alle Beteiligten-das Beste gewesen,so war es nur hässlich.
Aber eine S..-wird immer durchs Dorf getrieben,ist er es nicht sind Meier-Köhler-Nikolov an der Reihe.
Ganz ehrlich-die Fanszene hat sich drastisch verändert-zu früher-aber nicht gerade zum Vorteil.
LG
(B).
Auf ein neues am Freitag-aber ich habe ihm gestern-nach dem Training-Glück gewünscht.
Gehört hatte man es ja schon öfter, auch in Interviews konnte man den Eindruck gewinnen, dass Halil Altintop ein sehr nachdenklicher und sympatischer Zeitgenosse, ein eher ungewöhnlicher Typ Fußballer ist. Das Bild vom Menschen Altintop gewinnt gerade in diesen Tagen, in denen er so sehr in der Schusslinie steht, immer mehr an Kontur. Wie im Forum schon angesprochen: Es war ein sehr anrührender und würdevoller Moment als er am Freitag nach dem Spiel vorneweg und aufrecht in die Kurve gegangen ist - und wie das von der Kurve honoriert und angenommen wurde. Ich wünsche ihm, dass er (vielleicht nach einer kleinen Pause *g) auch auf dem Platz den Anschluss wiederfindet.
AntwortenLöschenIch habe noch nie einen Eintrachtler ausgepfiffen und werde es auch künftig nicht tun. No way.
Danke für eure Anmerkungen und lg!