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Rotundschwarze Eintracht-Schnipsel (Jahresabschluss-Edition) - Teil 1: Von München über Mainz bis Köln

Freitag, 26. November
Die Mainzer Allgemeine Zeitung berichtet über einen Banküberfall in einer Sparkasse, im Bild ist deutlich zu sehen, dass der Räuber eine 05er B-Cap auf dem Kopf hatte. Was e Kapp.

Abends sind dann die Nürnberger die Kappen – sie verlieren gegen die Mainzer mit 3:0.

Samstag 27. November
Über Nacht ist es richtig kalt geworden, zum ersten Mal in diesem Jahr ist der Teich im Garten gefroren.

Die Eintracht startet in München überraschenderweise mit Marcel Heller und mit – aaaaa, da isses ja das Händchen für die Jugend – Sonny Kittel. Minuten vor Abpfiff wird Ama eingewechselt und schüttelt Michael Skibbe demonstrativ die Hand. Offensichtliches Handspiel. Verwarnung

Das Spiel in München endet 4:1. Also echt, man kann ja in München verlieren, aber so...mmh. Noch schlimmer ergeht es den Schalkern auf dem Betze: Sie verlieren mit 0:5. Der Sky-Reporter kommentiert das erste Tor der Lauterer: „Lakic erzielt vollkommen unbedrängt das 1:0 während die Schalker im Raum decken.“ Hihi.

Es schneit.

Sonntag, 28 November
Advent. Advent. Es ist bitterkalt. Will heute die ersten Plätzchen backen, aber zuerst wird das Vogelhäuschen im Garten aufgestellt. „Schön Hühnchen, schön Hähnchen und du schöne bunte Kuh – was sagst du dazu?“  Apropos Kuh: Zum Backen trage ich meine rotundschwarze Kuh-Schürze, die ich vor kurzem von Freunden geschenkt bekommen habe. Da können die Plätzchen ja nur gut werden. Und so ist es dann auch :-)

Per SMS ereilen mich Fußballnachrichten aus Nah und Fern: Mein fußballspielender junger Mit-Adler ist vor dieser Saison von der Jugend- in die Frauenmannschaft gewechselt und heute hat sie - hurrahurra - ihr erstes Pflichtspieltor für das neue Team erzielt. Ein Adler-Freund aus dem Norden hat spontan von einem Bremer Bekannten, dem es - Sache gibt’s - zu kalt fürs Stadion war, ein Ticket fürs Spiel der Bremer gegen St. Pauli übernommen und bibbert undercover in der Bremer Fankurve. „Nix los hier.“ Bei uns im Ort schon: Weihnachtsmarkt des Gewerbevereins. Es dämmert schon und wir beschließen, uns das Großereignis einmal anzuschauen. Wir erwarten ein paar einsame Büdchen und treffen auf ein buntes, glitzerndes Treiben. Schmuck und Kerzen, Getöpferes und Gestricktes. Und Selbstgebranntes. Es duftet nach Glühwein und Bratwurst und Waffeln. Das ganze Dorf ist da.

Montag, 29. November
Ein nerviger Montag. Die Arbeit zieht sich zäh wie Brei. Eintracht-Parallelwelten im Netz. Der Online- Vorverkauf für das Pokalspiel in Aachen läuft an und der Eintracht-Andrang legt den Aachener Server lahm. Beve berichtet über einen Rundgang entlang von Eintracht-Gräbern, im Blog G werden Kochrezepte ausgetauscht und aus allen Ecken hört man von 05ern, die auf keinen Fall zum Spiel ins Waldstadion fahren werden. Mein Lieblingszitat: „Hab keine Lust mich von der Hartz IV-Tribüne anpöbeln zu lassen.“ Ja, fein. Dann bleib zu Hause.

Dienstag, 30. November
Pappnase für Fastnacht (wahlweise für ein Spiel der 05er)? Ein Grill für 9 Euro 99? Ein Notenheft? Haargummis? Einmachringe? Das „Kaufhaus auf dem Lande“ hier bei uns im Ort ist winzig, aber es gibt alles, vor allem auch das, von dem man sonst nicht wüsste, wo man es herbekommt. „Frag erst mal bei der Marianne.“ Mach ich: „Habt ihr noch Weihnachtslichterketten ohne LED-Lichter?“ Momentemalmomentemal. Doch, eine ist noch da. Der UPS-Bote, der die Post abgeben will, steht wortlos wartend daneben. Kopfhörer auf dem Kopf. Die Musik dröhnt. Das ist doch...? Hey Joe.

Mittwoch, 1. Dezember
Heute startet im Eintracht-Forum die große Adventskalender-Aktion, die Forums-Mod gereizt zugunsten des Eintracht-Museums ins Leben gerufen hat. Am ersten Tag wird ein Riesen-Plüsch-Attila versteigert. Der hätte gut zu der Riesenholzfigur im 05er Trikot gepasst, die ich letztes Jahr von der Weihnachtspyramide auf dem Mainzer Weihnachtsmarkt geklaut und weggeschleppt habe. Mist, grad neulich hab ich sie wieder zurückgeschickt. Harhar.

Die Pflegeversicherungen vermelden, dass jeder Dritte Deutsche (56% der Männer, 78% der Frauen) im Laufe seines Lebens dement wird. Ha, das hätten sie wohl gerne.

Seit diesem Herbst besitze ich einen Eintracht-Schal mit persönlicher Charly-Widmung für rotundschwarz (Danke, liebe C-Willi :-) Heute hat Charly Körbel Geburtstag. Er wird 56 Jahre alt.

Abends schauen wir uns im TV die Verfilmung von Sven Regeners „Neue Vahr Süd“ an. Vor zwei Jahren habe ich einem befreundeten Adler, der in Bremen lebt, das Buch zu Weihnachten geschenkt – zusammen mit einer (wie ich dachte) transportsicher verpackten Flasche Apfelwein. Klarer Fall von denkste. Das Buch ist inzwischen getrocknet, verströmt aber immer noch einen leichten Apfelduft. Eingehessischt. Sollte ich mir vielleicht patentieren lassen.

Donnerstag, 2. Dezember
Schon wieder so ein schräger, doofer Tag. Bin übermüdet und durch den Wind. Unangenehme Nachrichten aus allen Ecken, im großen wie im Kleinen.

Um die Jugend zu schützen soll das Jugendmedienschutzgesetz verschärft werden. Es ist vorgesehen, dass Beiträge im Internet – z.B. in Blogs - mit einer Altersfreigabe versehen werden müssen, damit das gefährdete Kind nicht mehr auf die ihn gefährdende Seite zugreifen kann. Zappe hier, zappe da. Ok. Man  kann das im Moment wohl alles noch mit einer gewissen Gelassenheit zur Kenntnis nehmen. Trotzdem zum Kotzen dieser nicht mehr aufzuhaltende Kontrollwahn. Erst wenn die letzte Mail kontrolliert und der letzte Winkel der Welt standardisiert worden ist, werdet ihr merken, dass ihr euch vor euch selbst nicht schützen könnt.

"Sometimes I think, the whole world is just one big prison yard. Some of us are prisoners, the rest of us are guards." (Bob Dylan). „This machine kills fascists“ hatte Woody Guthrie auf seiner Gitarre stehen. Keine Ahnung, warum mir das jetzt gerade einfällt.

Schokolade ist gut für die Nerven – ich öffne das zweite Türchen des Eintracht-Adventskalenders. Hinter jedem Türchen verbirgt sich ein anderes Fußballmotiv, heißt es. Was finde ich heute? Aha - 0 : L…. Hä? Ach so. Umdrehen…

Die Sache mit der Schokolade scheint jedenfalls zu funktionieren, sehe die Dinge auf einmal deutlich entspannter. „Polizist droht Rhein mit Klage.“  lese ich z.B. in der Frankfurter Rundschau und stelle mir vor, was der Polizist wohl gegen den Rhein vorbringen könnte: „Zum allerletzten Mal warne ich Sie vor weiteren Übertretungen.“ Na ja, es  ist halt alles im Fluss.

Freitag, 3. Dezember
Vor ein paar Tagen ist in den USA der erste Band der Autobiographie von Mark Twain erschienen. Sie stammt aus seinem Nachlass. Es war Mark Twains Wunsch, dass das Buch erst hundert Jahre nach seinem Tod veröffentlich werden sollte – also jetzt. Ohne vermittelnden Übergang aus dem Jahr 1910 in die Jetztzeit gebeamt. Fast ist es ein bisschen so als ob Mark Twain persönlich erscheint und nachkuckt, was aus der Welt geworden ist. Der arm Kerl.

Die Fifa vergibt die WM 2018 und 2022 an Russland und an Katar. Fassungslosigkeit. Nix mit „Football is coming home“ – stattdessen Katar-Stimmung.  In Katar ist Kamelreiten beliebter als Fußball spielen. Vielleicht sollte dann die „Katar Open“ demnächst in London im Wembley Stadion stattfinden?

Samstag 4. Dezember
Heute also das ach-so-unwichtige Spiel gegen die 05er. Es ist kalt. Matschig. Egal. „Wir werden euch besiegen. Shalalala.“ Ein Spiel wie im Wirbel. „Frankfurt geht baden“ – blinkt es zwischendurch immer wieder auf der animierten Leuchtbande vor der Haupttribüne. (Wie dämlich ist dieser Slogan denn hier an diesem Ort?) Baden gegangen wird nicht. Schon gar nicht heute. Die Eintracht spielt und kämpft. Die West leuchtet. Schürrle gibt den Bruchweg-Boy. Voll cool, ey. Zumindest in der Provinz. Aber nicht bei  uns und schon gar nicht vor unserer Fan-Kurve. Nur noch fünf Minuten. Meier im Zweikampf mit Kirchhoff. Hand, das war Hand. Elfer. Er gibt ihn. Kollektiv weit aufgerissene Augen. Offenstehende Münder. Hände vor dem Gesicht. Gekas läuft an. Yep. He did it. Der Mann hat keine Nerven. Wir hüpfen im Block und Gekas hüpft auf dem Videowürfel.

Da schaut man doch gerne abends noch mal in Sportstudio, zumal lustigerweise auch Schalke heute  gewonnen hat.  Gegen Bayern. Nach dem Spiel-Interview mit Neuer und Metzelder „. ...Na, da hat der verschärfte Magath-Kurs dann wohl gefruchtet?“ „...Na, war wohl nicht so furchtbar angenehm in dieser a.rschkalten Woche in kurzen Hosen zu trainieren? „ Nein, nein", beteuern die beiden. Die Mannschaft hat sich ausgesprochen. Deshalb. Und es gab auch gar keine offizielle Ansage, dass Mützen oder lange Hosen und Handschuhe beim Training verboten sind. „Die langen Trainingshosen, die wir normalerweise i m Training anhaben, sind sowieso unbequem...“ Glück gehabt.

„No fear. No envy. No meanness.“ Das hat Liam Clancy irgendwann in den 60igern einmal zu Bob Dylan gesagt. Ein feines Motto für ein aufrechtes Leben. Heute vor einem Jahr ist Liam Clancy gestorben. Er wurde 74 Jahre alt.

Sonntag, 5. Dezember
Dortmund schießt in der 92. Minute das 2:0 in Nürnberg. Yep. Genau mein Tipp – 13 Punkte im Tippspiel im Eintracht-Forum.  Endlich einmal.

Montag, 6. Dezember
Nikolaustag. Morgens setzt Tauwetter ein.  Maik Franz wird am Bauchmuskel operiert. Oka hat einen Sehnenabriss in der Fußsohle. Er fällt länger aus, und abends fällt Eisregen, während am Riederwald die Eintracht-Mitgliederversammlung stattfindet und das neue Leistungszentrum eingeweiht wird. Ohne uns, mein Mit-Adler hat keine Lust, den fernsehtauglichen Vorzeige-Adler zu geben. So sehen wir uns also im Heimspiel einen gut gelaunten Heribert Bruchhagen und einen vergeblich mit Ariane Friedrich flirtenden Peter Fischer an. Ob da jemand gerade „Vision“ mit „Illusion“ verwechselt?

Dienstag, 7. Dezember
Wie es aussieht, wird Calli Calmund im Jahr 2011 als Stargast bei „Holiday on Ice“ auftreten. Den Satz „Die Würde des Calli ist unantastbar“ sollten wir demnächst vielleicht einfach aus dem Grundgesetz streichen. Das steht da gar nicht? Na dann is ja gut.

Ein Freund, der als Prof an der Uni arbeitet, schickt mir ein Mail mit allerelei universitärem Unsinn. Uni goes modern life. Oder so. Der Unishop bietet allerlei interessantes für den Weihnachtsmann – z.B. runnergesetzte Tee-Shirts für die „Damenwelt“ und Babymützchen mit niedlichem Uni-Aufdruck. Beim Penthalonprojekt können Studi-Gruppen in witzigen Projekten ihre Schlüsselkompetenzen trainieren. Und jetzt steht auch der Gewinner des Marketingwettbewerbs für eine neue, zeitgemäße Gestaltung des Außenauftritts der Uni fest. Der "Tag der offenen Tür" wird künftig "UniverCityOpen" heißen. Ich nehme an, dann wird auf dem Campus so richtig abgedanct ("Hey, hey, Studis - das ist fett/hier an der Uni wird gerappt")   und alle tragen coole Uni-Klamotten. EU-Norm-gerecht wird mit Modulen jongliert und am Ende „Wir sind ein Team“ gerufen. Oder so ähnlich.

Mittwoch, 8. Dezember
Der Meniskuseinriss, den Marco Russ anscheinend schon länger mit sich herumschleppt, macht Probleme. Eventuell fällt er für das Spiel in Köln aus. Meier bricht ebenfalls das Training ab.

„Das hat doch was – als Momentaufnahme.“ (Zitat: Gerhard Henschel „Liebesroman“)

Sitze vor dem PC, es ist schon dunkel, da fängt es an zu schneien und zu schneien und zu schneien. Mich hält es nicht mehr drinnen. Anorak, Schal, Kapuze über den Kopf und hinaushinaus. Nasse Schneeflocken wirbeln am dunklen Nachthimmel, gehe bis ins freie Feld, so weit ich mich in der Dunkelheit traue, kräftiger Wind treibt mir die nassen Flocken ins Gesicht. Fühle mich lebendig und froh.

Globaler Emissionshandel. Globale Emissionshandelkrise. Globale Emissionshandelkrisenprävention. Globaler Emissionshandelkrisenpräventionsgipfel. Gescheitert.

Donnerstag, 9. Dezember
Mein Mit-Adler ist ein eigenwilliger Mensch – und war dies offensichtlich bereits in seiner Kindheit. Noch heute wird in seiner Familie fast ein wenig stolz darüber berichtet, wie er sich als kleiner Junge nach einmaligem Besuch geweigert habe, weiter in den Kindergarten zu gehen. Es war ihm zu doof – oder mit seinen eigenen Worten: „Da bin ich gleich wieder ausgetreten.“ Heute lese ich in der Zeit ein Interview mit Gerhard Polt. Er erzählt, dass er seine vielleicht größte Lebensleistung darin sieht, dass er niemals einen Kindergarten besucht hat. Na so was!

Freitag, 10. Dezember
Treffe mich mit einer Freundin in der Mainzer Innenstadt. Vor dem Eingang zum Sportgeschäft von Dimo Wache, bis vor kurzem Torwart der 05er, haben sich vier Halbwüchsige postiert. „Eintracht Frankfurt, Eintracht Frankfurt,“ rufen sie. Einer rennt kurz ins Geschäft, zeigt den Stinkefinger. Alle rennen weg.

Wir frühstücken in einem Café, meine Begleiterin verschwindet noch schnell zur Toilette. Ich bestelle ein amerikanisches Frühstück und  ein Frühstück Hemingway (es heißt tatsächlich so, tschuldigung) und zwei Tassen Kaffee. Die Bedienung fragt: „Kommt da noch jemand?“ Fragt sie mich das jetzt im ernst? „Ach… nöööö!“

Samstag, 11. Dezember
Vormittags koche ich einen Riesentopf Rotkraut. Heute abend findet das jährliche Gans-Essen bei Freunden statt. Nachmittags spielen die Adler in Köln. Und vor dem Spiel singen die Höner.  Hey - merkt ihr was? Alles was Flügel hat fliegt. Der Adler stürzt ab. So ein überflüssiger Scheiß – aber es geht ihm immer noch besser als der Gans – die wird nämlich hinne uffgeschnitte.

Unter den Gans-Essern befinden sich 05er und ein Kölner. Und wir. Um das Thema Fußball machen wir einen Bogen. Dann zu fortgeschrittener Stunde doch noch die obligatorische Wette: Wetten, dass die 05er am Ende der Saison vor der Eintracht stehen? Ich halte dagegen. Natürlich. Gerade heute. Mag sein, dass die Mannschaft nicht kann oder nicht will – ICH schon!


*** Teil 2?  Klick!  ***

Kommentare

  1. „Zum allerletzten Mal warne ich Sie vor weiteren Übertretungen.“ Na ja, es ist halt alles im Fluss.

    Großartig. Ein echter Schenkelklopfer!

    Ich überlege, meine Biographie auch erst in 100 Jahren erscheinen zu lassen. Dann lebt wenigstens keiner mehr, der sich von mir falsch dargestellt und auf die Füße getreten fühlen oder mir widersprechen und behaupten könnte, das sei alles doch ganz anders gewesen. Dummerweise wird es dann wahrscheinlich aber auch keine Nase mehr interessieren, was ich heute geschrieben habe. Vielleicht ist die Idee doch nicht so gut, was wiederum erklären würde, warum es Biographien über Menschen gibt, die nicht einmal 30 Lenze zählen.

    Danke für die kurzweiligen und interessanten Schnipsel, die darüber hinweg helfen, dass es sowas wie ein "Frühstück Hemingway" geben kann, sagt der Kid

    AntwortenLöschen
  2. Das ist auch so ein Schnipsel, den ich dann am Ende doch vergessen hab mit aufzugreifen – der Charismatiker Assange hat ja auch bereits seine Autobiographie angekündigt. Es ist, als ob wir es darauf anlegen, uns irgendwann selbst zu überholen. Blutwurstkaldaunen. In den See.

    Das möglicherweise fehlende Interesse an einer in 100 Jahren erscheinenden Biographie ist, glaub ich, nur die eine Seite - es wird sich irgendwann die Frage stellen, ob das überhaupt noch kompatibel ist, ob nicht nur die Zeit und die Menschen, sondern auch die Möglichkeit ihrer „Erkennbarkeit“ verschwinden.

    Bis dahin bin ich jedenfalls froh, dass vieles von dem, was du jetzt schreibst, auch jetzt zu lesen ist :-)

    Danke fürs Lesen und Loben und lg von der interessierten Nase: Kerstin, die Hemingway lieber liest als frühstückt

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