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Rotundschwarze Eintracht-Schnipsel (Von Hamburg bis Bremen-Edition)

Mittwoch, 27. Oktober
Pokalspiel gegen den HSV. Maaaaaaaaan. Vollkommen übermüdet,den ganzen Tag gewuselt und gehektikt. Um 5 Uhr mache ich den PC im Büro aus. Zehn nach fünf: Ich stehe unter der Dusche. Halb sechs: Im Auto Richtung Frankfurt. Viertel nach Sechs: Parken. Halb Sieben: Im Laufschritt eine Bratwurst. Viertel vor Sieben: Immer noch in der Schlange am Eingang. Acht vor Sieben: Laut das Europalied singend und rennend hinter dem Block. Zwei vor Sieben: Zur Mannschaftsaufstellung am Platz im Stadion. 20.45 Uhr: Jubelnd. Singend. Fassungslos.  Erschöpft. Halb Zehn: Wir tappern durch die Unterführung, überall singen, lachen. Rauch wogt und wabbert, Bratwürste duften. „Schwarz und weiß wie Schnee“ schallt es durch die Nacht und wir singen lauthals mit. Gedränge am Ebblerstand. Ein großer kräftiger Eintracht-Fan steigt mir voll auf den Fuß. „Tschuldigung.“ „Macht nix – heut tut mir gar nix mehr weh.“

Exil-Adler-SMSe aus allen Richtungen: „Was geht denn da ab bei euch?“ „ Hammer.“ Und von einer Pokalparty im Norddeutschen: „Wir sind ein Team. Ihr habt die Staffel aus Wilhelmshaven weitergetragen." Nicht nur die:


23 Uhr: Wieder zu Hause vor dem PC. Ich muss, muss, muss noch diese eine geschäftliche Mail beantworten. Dann: kaltes Bier, dunkle Nacht und nur noch Glück.

Donnerstag, 28. Oktober
Morgens, beim noch verschlafenen Blick in den Garten, fährt es mir durch alle Glieder . Direkt vor mir, neben der Terasse, liegen zwei Vögel auf dem Rücken. Ein sehr großer, ein kleiner gesprenkelter. Beide äußerlich vollkommen unversehrt. Beide tot. Scheiße. Wir tun das, was wir noch für sie tun können: Wir beerdigen sie. Fühle mich hilflos und elend.

So richtig viel besser wird er nicht, dieser Tag - bis tief in die Nacht sitze ich am PC. Schreibe, redigiere, telefoniere. Bin genervt und übernächtigt. Der Gedanke an den Pokalsieg trägt mich durch den Tag. Land unter.


Freitag, 29. Oktober
Maradona feiert heute seinen 50. Geburtsag. Aus diesem Anlass erfahre ich, was Heribert Bruchhagen mit ihm zu tun hat: Er hat damals, in seiner Zeit als Manager beim HSV, das kuriose Sponsoringangebot eines Hamburger Bauunternehmers vom Tisch gefegt, nach dem Maradona verpflichtet, aber nur bei Heimspielen des HSV, bei Auswärtsspielen nur auf ausdrücklichen Wunsch des Gegners und mit Aufpreis eingesetzt werden sollte. Da hat der harte Arm Heriberts also schon ganz andere als Lincoln getroffen.

Samstag, 30. Oktober
Wenn es nach schöne-neue-Welt-Integrationsphantasien geht, darf künftig nur noch der hier leben und arbeiten, der die deutsche Sprache beherrscht. Verdammt. Hoffentlich kommt uns keiner auf Gekas. Vorerst darf er zum Glück weiter Tore für uns schießen. Und er tut dies auch beim FC St. Pauli. Die Eintracht gewinnt nach schwacher erster Hälfte am Ende überzeugend mit 3:1.

Heute morgen in der Stadt ist mir bei Buch Habel auf der Treppe ein Herr mit einem großen Hund entgegengekommen. Der Hund stemmte sich gegen die Leine, musste förmlich nach oben gezogen werden. „Keine Lust?“ „Angst vor Treppen.“

Wir nicht. Dritter. Wir sind Dritter.

Sonntag, 31. Oktober
Im Pfälzischen feiern sie heute den 90. Geburtstag von Fritz Walter, die Mainzer Innenstadt ist voller Dortmunder und wir nutzen die letzte Gelegenheit zum Besuch der Buffalo Bill Ausstellung im Mainzer stadthistorischen Museum. Blauer Himmel, bunte Blätter und mitten drin Buffalo Bill, der Ende des 19. Jahrhunderts mit seiner Show auch in Mainz zu Gast war. Mein Mit-Adler wünscht sich, er hätte die Winchester von Annie Oakley, wir staunen über Poster, Zinnfigürchen, Veranstaltungspläne und freuen uns über die zum Teil handschriftlichen Zeitzeugenberichte. Ein Münchener Besucher der damaligen Show berichtet über  von Bufallo Bill inspirierte eigene Indianerspiele, bei denen die kleine Schwester Hilde am Marterpfahl vergessen wurde und deshalb beim Mittagessen fehlte: „Da setzte es von der guten Mutter ein paar kräftige Ohrfeigen.“ Oder die Geschichte des Mainzers, der ein paar englische Sprachfetzen zusammenklaubt, um einen der Buffalo Bill-Indianer stilecht ansprechen zu können: „Hallo, big red Brother, welcome here in Mainz.“ Und als Antwort erhält: „Ei, bresch der bloß kaan ab – ich bin doch aus Kostem.“

Nachmittags verlieren die Mainzer gegen die Dortmunder und bei der Pokalauslosung wird der Eintracht Alemannia Aachen zugelost. Ein schöner Tag.

Montag, 1. November
Ein Mit-Adler schickt mir einen Link zu einem Bericht eines Fußballfans, der derzeit  in Russland lebt und über seine Erlebnisse in dortigen Stadien berichtet. Um es kurz zusammenzufassen: Sie sind fürchterlich. Damit keine Zweifel am Realismus seiner Darstellung aufkommen, betont der Autor, dass er niemand sei, der große Ansprüche stellt. „Ich bin Eintracht-Fan. Ich erwarte nicht viel.“ Das ist es, was ich eine überzeugende Beweisführung nenne.

Im Rheinhessischen ist heute Feiertag. Die Welt ist still und friedlich. Nicht für mich. Ich sitze von morgens um halb neun bis abends um halb zehn vor dem PC und bin mit allerlei Unfug beschäftigt. Da trifft es sich gut, dass die PFYC-Adler heute ihren Weltrekordversuch starten und ich zwischendurch auch immer mal wieder versuchen kann, ein paar Punkte beizusteuern. Eine große Hilfe bin ich nicht, aber dabei sein ist alles. Nach etwas über 12 Stunden haben rund 1000 Adler (wow) mehr oder (wie in meinem Fall) weniger dazu beigetragen, dass der bisherige Weltrekord  der Gladbacher pulverisiert wurde. Da sieht man’s mal: Mag sein, dass die Eintracht nicht immer da ist, wenn’s drauf ankommt. Die Eintrachtler schon!

Dienstag, 2. November
In einer Zeitung lese ich folgende Headline: „Weltreform trifft auch Ministerium.“ Kopfkratz. Warum sollte ausgerechnet das Ministerium nicht betroffen sein von der Weltreform? …stutz… Hilfe - was ist das überhaupt für ein Quatsch - Weltreform? Ach so: Wehrreform. Da is mir wohl was durcheinandergerutscht.

"Tomorrow we will rule the world." "If we find a hotelroom tonight."

Mittwoch, 3. November
In der Tat: American Spirit war der Gesundheit der Indianer nicht unbedingt zuträglich. Oder wie Georg Christoph Lichtenberg es in den Sudelbüchern ausgedrückt hat: „Der erste Amerikaner, der den Columbus sah, machte eine üble Entdeckung.“

Gestern haben in den USA die Zwischenwahlen zum Kongress stattgefunden.

Donnerstag, 4. November
Ein Bekannter erzählt mir, dass er seit 15 Jahren seinen Urlaub auf einer Insel in Thailand verbringt. „Da hab ich alles, was ich mir von einem Paradies erwarte und das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt.“ Was für ein armseliges Paradies, für das am Ende eine Bilanz aufgestellt wird.

Ich schaue aus meinem Fenster. Kostenfrei. Sitting on a fence.


 
Freitag, 5. November
Die Bilanz der Vorberichte, die ich in dieser Saison fürs Eintracht-Forum geschrieben habe, ist makellos. Drei Berichte (Nürnberg, Lautern, HSV), drei Siege. Viel zu spät, aber trotzdem unverdrossen versuche ich einen Vorbericht für das anstehende Spiel gegen Wolfsburg zusammenzubasteln. Wenn es schlecht läuft, ist das Vorberichtschreiben fast schon eine Qual – alles schon geschrieben, überall Tipps, Berichte, Diskussionen, liest ja sowieso keiner - ein Gefühl von Sinnlosigkeit stellt sich ein. Wenn es gut läuft, ist es wie ein Abenteuer. Einen meiner (wie ich finde) schönsten Vorberichte habe ich vor knapp zwei Jahren vor einem (tatsächlich!) Spiel gegen Wolfsburg geschrieben.  Habe in Wolfsburg Palermo, in der Stadtbibliothek den Mississippi und eine Begegnung mit dem Blues gefunden. Heute entdecke ich zumindest Pierre Littbarski auf der Bank der Wolfsburger (huch) und die Tatsache, dass es so etwas gibt wie eine Match-Worn-Away-Hose und offensichtlich auch Menschen, die selbige ersteigern.

Samstag, 6. November
Vor der Abfahrt ins Stadion zum Spiel gegen Wolfsburg habe ich wie von Geisterhand gelenkt meinen Tipp für das Spiel der Kölner in Nürnberg nochmal geändert. Statt Sieg Nürnberg tippe ich jetzt Sieg Köln. Das war ein Fehler.

Flashback. November 2007. Ein kalter Abend im Waldstadion geht zu Ende. Die Eintracht hat zur Halbzeit mit 1:0 gegen den VFB Stuttgart geführt und am Ende mit 4:1 verloren. Fühle mich müde und elend. Am Auto angekommen stelle ich fest, dass ich meine Digicam verloren habe. Sie ist weg, einfach weg. Was für ein scheißelender Tag. Würde am liebsten heulen, aber reiße mich zusammen. Es weht ein frischer Wind, ich fröstele. Auf der Rückfahrt im Auto zicken und schweigen wir uns an. Der letzte Mit-Adler ist abgesetzt, wir sind zu Hause. Lasse mich in einen Sessel fallen und spüre fast zeitgleich ein Kribbeln an meinem Arm: Das rotundschwarze Silikonbändchen, das ich jetzt seit fast zwei Jahren am Armgelenk trage, ist gerissen. Auch das noch. Zu viel für heute. Tränen kullern lautlos., Mein Mit-Adler nimmt mich in den Arm. „Hey...wird alles wieder gut...“ Flashback-Ende.

Wieder zurück in den November 2010. Nach dem 3:1 gegen Wolfsburg. Strahlend, froh, leicht. Stehe am mobilen Fanshop, will noch ein Stadionmagazin und ein Feuerzeug kaufen. Da sehe ich: Es gibt sie wieder, die Silikonarmbändchen mit Eintracht-Schriftzug. Ich kaufe eines in schwarzundweiß, streife es über meinen linken Arm. Da bleibt es jetzt bis... Abwarten.

Sonntag, 7. November
Henryk M.Broder muss man nicht mögen. Den innerdeutschen Integrationsreisebericht "Entweder Broder" dagegen schon. Locker aufgereihte Begegnungen mit Menschen in Deutschland. Von gruselig bis einfach nur lustig - alles dabei. Ehemalige Stasi-Funktionäre, die den Schießbefehl an der Mauer mit den Gefahren des S-Bahn-Surfens vergleichen („Die suchen einen Kick.“). Ein NPD-Funktionär, der aussieht wie ein Araber und ein türkischer Bäckereiverkäufer, der trinkt, Schweinefleisch isst, nie betet, aber dafür eintritt, dass Frauen nicht arbeiten und keinen Sex vor der Ehe haben dürfen. Warum? "Aus religösen Gründen." Duffdä. Deutsch as Deutsch can.

Montag, 8. November
Die Auswertung des 11. Spieltags in unserer RHL-Manager-Liga liegt vor. Aus Versehen habe ich 12 Spieler aufgestellt . Unser Spielleiter, der als Reminiszenz an den früheen Spielausschussvorsitzenden des DFB unter dem Namen "Baresel" firmiert,  macht es wie einst Hans Rosenthal bei „Dalli, Dalli“: „Der Schosue ist doppelt. Den müssen wir abziehen.“

Abends schweigt sich Theofanis Gekas durchs HR-Heimspiel, was den Übersetzer nicht daran hindert, seine Antworten wortreich wiederzugeben.

Das erinnert mich an eine Ernst-Happel-Anekdote, die ich mal gelesen habe: Happel trainiert einen spanischen Verein. Es ist heiß, fast 40 Grad und Happel lässt die Spieler bei sengender Mittagshitze um den Platz traben. Einer der Spieler murmelt auf Spanisch etwas vor sich hin. „Dieses Granaten-Arschloch. Wenn ich den irgendwann zwischen die Finger bekomme...“ Happel merkt auf und fragt den Übersetzer, was der Spieler gesagt habe. Der Übersetzer zögert einen Moment und antwortet: „Er hat gesagt, dass es sehr heiß ist.“

Dienstag, 9. November
Das Eintracht-Museum im Bauch des Waldstadions ist ein freundlicher und guter Ort. Es bewahrt Erinnerungen, Geschichten und Traditionen. Und es ist ein lebendiger Raum im Hier und Jetzt. Ein Treffpunkt. Ein Ort, um sich auszutauschen, zuzuhören, miteinander zu reden. Eine Anlaufstelle für Eintrachtler aus nah und fern. Im Eintracht-Forum ist jetzt eine Aktion ins Leben gerufen worden, um das Museum zu unterstützen. Azvenzkalender basteln! Mitmachen!

Mittwoch, 10. November
Ein geschäftiger Tag. Informiere abends kurz meinen Mit-Adler über den Stand der Eintracht-Dinge – er steht in der Küche, ich brabbele im Wohnzimmer: „Chris hat eine Nervenentzündung. Russ hat vorsichtshalber nicht mittrainiert. Sebi Jung hat eine Syndesmosebandreizung....“

Mein Mit-Adler kommt ins Zimmer, trägt eine dampfende Schüssel mit Nudeln in Händen. „...Was ist mit der Heizung?“Ach, lassen wir das...

Donnerstag, 11. November
Manchmal kommt es anders als man denkt. Angekündigt war wildes Regen-und Windwetter, stattdessen blauer Himmel und Sonnenschein. Fastnachtstechnisch ist der liebe Gott halt doch das, was er fußballtechnish ab sofort wieder verweigert: Ein Meenzer. Helau, helau, helau. Die Fastnachtskampagne 2010/11 ist eröffnet.

Beim spätabendlichen Zappen stoßen wir im hessischen Rundfunk auf die Lieblingsfastnachtshits der Hessen. Auf Platz 11, ähem, Platz 19 steht ein Herr namens Durstewitz, der singt „Des Frankfurt bleibt, wo’s immer war“. Auf Platz 17 eine Fastnachtskombo, die verkündet „Frankfurt is die Nummer aans.“ Na, was denn nun?

Freitag, 12.November
Wind weht. Regen sprüht. Gebe mir einen Tag frei. Die Welt ist wild und weit.

Vor ein paar Tagen habe ich ein Sammelsurium mit lauter unentbehrlichen Utensilien im Eintracht Fanshop bestellt. Heute kommt ein großer Karton und ich komme mir vor wie Weihnachten. Meine Schuhe haben künftig Eintracht-Schürsenkel. Geweckt werde ich vom Eintracht-Wecker. Mein Geripptes steht auf einem Adler-Bierdeckel. Das von einer wohlmeinenden Nachwuchs-Eintrachtlerin selbst gemalte Caio-Bild auf dem Schreibtisch meines Mit-Adlers steckt jetzt in einem dem Kunstwerk angemessenen (Eintracht)-Bilderrahmen. Aber der absolute Hit ist das Bembeldeckelchen. Wann wird es endlich wieder Sommer.

Samstag 13.November
Draußen tobt wilder Wind, die Eintracht hat heute Sturmpause und spielt 0:0 in Bremen. Farblich in Erinnerung bleibt mir vor allem die Farbkombination pink und grün. Aber das muss ich wohl geträumt haben.

Mit rabimmelrabammelrabum zieht abends der Martinsumzug am Haus vorbei. Fackeln und Laternen hüpfen in der dunklen Nacht.

Das Spiel der Nullpfümpfa (hallo liebe  L. :-) habe ich 1:1 getippt. Fromlowitz verhindert kurz vor Schluss, dass der Tipp aufgeht. Wie schaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaade ,-)))

Sonntag, 14. November
Ein Tag wie aus der Zeit gefallen. Das Thermometer vor der Haustür zeigt 20 Grad. Blauer Himmel, Sonnenschein. Die Vögel zwitschern, aber die Bäume sind kahl. Mir egal. Mein Taschenadler...ähem... Taschendrache und ich marschieren durch die Äcker. Ich fliiiiiiiiiiiiiiiiiiiege.... und der tut das heute sicher auch!

Erbarme - zu spät! Die Hesse komme!
*** to be continued ***

Kommentare

  1. Da sind sie ja, die Schnipsel! Mit Herrn Lichtenberg, den ich bewundere, und Mr. Cody, für den meine Begeisterung sehr nachgelassen hat, seit ich Dietmar Kueglers Buch "Sie starben in den Stiefeln" gelesen habe. Abwechslungsreich und anregend sind sie, deine Schnipsel - wie immer! Es dankt und grüßt der Kid

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  2. Sehr schön, so vor dem Schlafengehen die Schnipsel präsentiert zu bekommen! Der HSV im Pokal... ist das wirklich schon so lang her? Eine gefühlte Ewigkeit, komisch.

    Herrliche Maradona-Anekdote, die ich noch nicht kannte, inkl. Stadionnamen-Vorschlag. Da fällt mir spontan die Antwort von Johannes Rau auf den Vorschlag, Stadien nach Frauen zu benennen, ein: "Wie soll das denn dann heißen? Ernst-Kuzorra-seine-Frau-ihr-Stadion?"

    Flashforward: In einem Monat stehen wir vor Mainz:)

    Viele Grüße, Shlomo

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  3. HSV Spiel-Superspiel und ein Sieg,der die Stimmung zum überlaufen brachte.
    Hatte keine Stimme mehr am nächsten Tag und die Osttribüne ist für mich-ein persönlicher Glücksbringer.
    Heribert-Manager beim HSV-Sponsoringangebot vom Tisch gefegt-herrlich-nur so kennt man H.B.
    Mainz verliert gegen den BVB-von nun an geht`s bergab.
    Ja-der Tipp Nürnberg-Köln eine innere Eingebung-warum nicht-hätte ja klappen können.
    Ein Versuch war`s wert,*lächelt.*
    Wolfsburgspiel-wieder Osttribüne-wieder ein Wahnsinnsspiel und auch die Stimmung-wieder unheimlich emotional und klasse.
    Dieses Feeling-gegen den HSV und Wolfsburg-einmalig und erinnerte mich an die 90ziger Jahre-an Fussball 2000-und dass letzte mal so intensiv und schön empfand als es gegen Aachen ging-im Pokal.
    Für dieses Jahr,war es mit grosser Warscheinlichkeit-mein letzter Stadionbesuch-2010!
    Wie immer eine sehr schöne Schnipsellei-von dir-Kerstin,dafür ein *fettes Danke*
    LG
    (B).

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  4. Es ist einfach immer schön, deine Schnipsel zu lesen, liebe Kerstin. Nochmal ein bisschen die eigenen Erinnerungen an den ein oder anderen Tag hochkommen lassen, neugierig deine ganz persönlichen Erlebnisse, Anekdoten, Gedanken lesen.

    Wunderbar. Danke dafür.

    Liebe Grüße
    Nicole

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  5. @Kid: Ich denke: Dass es so etwas gab, wie die Buffalo Bill-Show und die dann auch noch nach Europa auf Tour ging, ist ja selbst schon Ausdruck eines Zerfalls, eines Untergangs der „Cowboy und Indianer“-Welt, die da reproduziert wird. Eine Art Ausdruck von „nicht mehr“ und „noch nicht“. Wie in der griechischen Tragödie, ein letztes Aufbäumen, das den Keim des Elends schon mit sich trägt und befördert. So in etwa jedenfalls…

    Als zeitgeschichtliches Phänomen, als Einzug des „Wilden Westens“ nach Europa ist es kurios, verblüffend, interessant. Putzig: Am Ende der Ausstellung waren Kinderfotos der Ausstellungsmacher aus den 60er-, 70er-Jahren - alle im Indianerkostüm. Heut gibt’s Indianer net mal mehr in der Fastnacht.

    @Shlomo: Hihi. Ernst-Kuzorra-seine-Frau-ihr-Stadium *gg Das ist aber auch eine feine Anekdote. Und mit dem Flashforward bin ich voll einverstanden. Vielleicht verlegen wir den sogar noch etwas nach vorne?!! (Unglaublich, was bei denen abgeht – als wären sie verrückt geworden. Das hätt ich in der Form jetzt echt nicht erwartet..)

    @Barbara: Seufz. Ja, so gesehen, war einen Versuch wert. Klappt halt nicht immer, mit den Eingebungen...,-)

    Letzter Stadionbesuch für dieses Jahr? Ich fordere unbedingt deine Anwesenheit auf der Osttribüne – wie wäre es, wenn du - sagen wir mal – gegen die 05er und den BVB das HSV-/Wolfsburg-Feeling noch einmal aufsaugst…???!!!! An das Pokalspiel gegen Aachen letztes Jahr musste ich auch denken. Das war dermaßen abgefahren. Jetzt, das gegen den HSV, war irgendwie… realer. Nachhaltiger… Wir werden sehen:-)

    @Nicole: Glaubst gar nicht, wie sehr mich das freut!

    Ganz herzlichen Dank für das bunte Feedbac, für Anmerkungen und Ergänzungen. Wenn die Schnipsel anregend sind – eure Kommentare sind es ebenfalls :-) lg in alle Richtungen!

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  6. Wie man lesen kann, hat der Adlerdrache die rotundschwarze Mary Poppins wieder geerdet. Obwohl es einem manchmal schon zum Davonfliegen ist. ("Eskapismus? Was sonst bei diesem Sauwetter..." Enzensberger. Und bei dem noch am wenigsten).

    Schön auch die Geschichte mit den Bremer Gräten. Hat mich daran erinnert, wie ich mal hinter einem Bochumer in einer Schlange stand, der sich reichlich Zeit beim Bestellen ließ. Erste Unmutsäußerungen wurden laut, worauf der Kerl sich umdrehte und sich als wirklich wuchtiger Riese entpuppte. Da konnten man dann sehr schöne Studien über menschliche Feigheit inkl. meiner anstellen. C.

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