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Rotundschwarze Eintracht-Schnipsel: 16. bis 28. Januar 2010

Samstag, 16. Januar
Rückrundenauftakt. Eintracht gegen Werder. Die Welt ums Waldstadion versinkt im Schneematsch. Wir stapfen und schlittern. Am Bratwurststand stehen vor uns zwei kleine Jungs, deren Eintracht-bemützte Köpfe grade mal bis zum Tresen der Wurstbude reichen. „Zwei Bratwürste“ bestellen sie und schauen erwartungsvoll nach oben. Die nette Frau hinterm Tresen hangelt von oben nach dem 5 Euro-Schein, der ihr entgegengestreckt wird, die Jungs greifen von unten mit beiden Händen nach den ihnen entgegengestreckten Brötchen mit der dampfenden Bratwurst. „Ketchup?“ Begehrliche Blicke. Nicken. „Jaaaaaa!“ Halb über dem Tresen hängend bekommt jeder von beiden eine extragroße Portion Ketchup auf seine Wurst gedrückt. Glückstrahlend zockeln die beiden ab.


Im Stadion. „Die Frankfurter“ doziert der fränkische Fußballexperte links von mir, der zwar einen Eintracht-Schal um den Hals und eine Eintracht-Kapp auf dem Kopf hat, aber verbal immer einen gewissen Abstand zu uns hält, „Die Frankfurter halten bis zur Halbzeit das 0:0, dann kommen der Pizarro und der Almeida und Bremen gewinnt mit 2:0.“ Denkste.

Die Eintracht hat jetzt 27 Punkte und steht auf Platz 7. Yep. Yep. Yep. Ist der Zement jetzt Schnee von gestern?

Sonntag, 17. Januar
Tatsächlich: Über Nacht ist es deutlich wärmer geworden und der Schnee von gestern plitscht und platscht in Stürzbächen vom Dach. Im zweiten Sonntagsspiel der Bundesliga siegt Borussia Dortmund in letzter Minute beim 1. FC Köln. Den auf die Tribüne verbannten Jürgen Klopp freut das so, dass er zu einem Heiner-Brand-Gedächtnislauf startet.


Habe heute sehr viel vor – stattdessen bastele ich den lieben, langen Nachmittag an einem Alex-Meier-wird -27-Geburtstagsporträt. Sechs Seiten sind gefüllt und kein Ende in Sicht. „Aha… das nennt man dann wohl: mit Kanonen auf Meier schießen“, meint mein Mit-Adler und hat gerade noch Zeit den Raum zu verlassen, bevor ich handgreiflich werde.

Na gut, dann eben hier nur…ähem… ein kurzer Auszug:


Erinnerungsflash. 4. August 2004. Die Eintracht tritt in der Saisonvorbereitung zu einem Benefizspiel gegen den TV Haßloch an. Das Spiel findet in Rüsselsheim, im Stadion am Sommerdamm statt, dort, wo der SC Opel Rüsselsheim – die Opler - früher, in besseren Zeiten, ihre Heimspiele austrugen. Ich liebe es, in der Saisonvorbereitung mit der Eintracht über die Dörfer zu tingeln – aber dieses Spiel war für mich darüber hinaus ein irgendwie besonderes. Ich bin in Rüsselsheim geboren und aufgewachsen, mein Vater – von dem ich, wie von meinem Opa, die Liebe zum Fußball und zur Eintracht geerbt habe - hat für den TV Haßloch Fußball gespielt. Insbesondere auch für meinen Vater hätte dieser Tag also ein ganz besonderer sein können, ja müssen. Aber aus irgendeinem dieser nichtigen Gründe, an die man sich später nicht mehr erinnern kann, war er an diesem Tag nicht mit ins Stadion gekommen. Später wussten wir, dass es eine der letzten Gelegenheiten für ihn gewesen wäre, seine Eintracht und seine Haßlocher noch einmal live zu sehen.

Genau in diesem Spiel war es, dass mir ein Spieler ganz besonders aufgefallen ist, ein Neuzugang. Groß, schlaksig. „Das kann einer werden“, dachte ich. Wie der sich bewegte, geschmeidig, trotz seiner Größe, Zug nach vorne, Blick für seine Mitspieler - und, als auffallendstes Merkmal, unheimlich viel Gefühl im Fuß. Die Rede ist natürlich von Alex Meier. Und seit dem Tag, an dem ich ihn in Rüsselsheim gesehen habe, hab ich – zumindest ein bisschen – das Gefühl, dass ich ihn mit entdeckt habe. Und obwohl ich weiß, dass es nicht so war, könnte ich heute fast schwören, dass mein Vater bei diesem Spiel neben mir gestanden und mir zugestimmt hat: "Das wird einer!"

Zum Abendessen holen wir uns heute Döner.

Montag, 18. Januar
Überraschung am späten Abend im HR-Heimspiel: Ein gut gelaunter Michael Skibbe ist zu Gast. Ob das am Sieg gegen Werder liegt? Oder daran, dass sein Freund Rudi Völler neben ihm sitzt? Oder freut er sich, dass er heute überraschend doch noch einen Neuzugang verkünden kann? Ein vielfacher Nationalspieler. Na, das klingt ja spannend. Sicher ein Stürmer? Nein, ein Defensiv-Mann. Nun ja. Naheliegend, wenn man offensiver spielen und mehr Tore erzielen will.

Die Interviewgruppe ist auf einem Sofa platziert, direkt dahinter, immer gut im Bild, eine junge Frau mit rosa Schal. Da handelt es sich wohl um eine optische Täuschung, kann ja gar nicht sein. Die Eintracht ist rotundschwarzundweiß. Das muss dann wohl an meiner rosaroten Brille liegen.

Dienstag, 19.Januar:
Tatatata: Eintracht Frankfurt proudly presents: „US-Boy“ Ricardo Clark erhält die Nummer 13. Er ist in der Vergangenheit nicht unbedingt wegen seiner herausragenden Fairness aufgefallen. Allerlei Wortspiele liegen nah. Der Kicker titelt „Eintracht und die wilde 13“, demnächst vielleicht „jetzt schlägt‘s 13“. Na ja, solange kein Grund besteht, dass ein „hier tritt die 13“ daraus wird, soll’s mir recht sein.

Das neue Jahr ist noch nicht mal drei Wochen alt, aber die Hektikkurve zeigt schon wieder steil nach oben. Trotzdem: Ein kurzes Zappen morgens durch die Eintracht-News im Netz muss sein. Im Eintracht-Forum
stoße ich auf einen TV-Tipp für einen Dokumentarfilm über Frankfurt. Mist. Verpasst. Aber – was für ein Glück – das Video ist vorübergehend auf der HR-Page hinterlegt. Klick. Das war ein Fehler – hab ja eigentlich keine Zeit und bleibe jetzt trotzdem hängen an und in den "Bildern einer verschwundenen Stadt“ , die ich in kleinen Schnipseln zwischen Telefonate und Papierberge schiebe. Eine Kette von bisher unveröffentlichtem Bildmaterial und damit verwobenen Geschichten. Das Strandbad am Main. Gediegenes Bürgertum. Die Arbeiterolympiade. Hochwasser. Die engen Gässchen zwischen Dom und Römer, die von den Bürgern der Stadt eher gemieden wurden. Bilder aus der Nazi-Zeit. „Negerfamilien“, die im „Tierpark“ neben Elefanten und Löwen zu besichtigen waren. Die ersten Waldrodungen zum Ausbau des Flughafens. Dazwischen immer wieder der Schwenk zu Zeitzeugen, die aus ihrer Kindheit und Jugend berichten. Eine reizende ältere Dame erzählt vom Zeppelin, der „alle vierzehn Daach“ in Frankfurt einschwebte. Das war ein Ereignis, das alle bewegte. „De Zeppelin is da.“ Ihr Bruder, der in den USA lebte wurde per Luftschiff regelmäßig mit allem versorgt, was man in der Fremde so braucht - z.B. mit „Krimmelkuche“. Auch der Vater eines Forums-Adlers ist im Film als Zeitzeuge vertreten. Welcher es wohl ist? Ich tippe auf den pensionierten Schuldirektor, der vor prall gefüllten Bücherregalen, sitzt. Frage nach. Ja, genau das ist er. („Hast du gesehen? Die Flasche Rotwein im Hintergrund? Darüber lacht immer noch die ganze Familie, dass er die Flasche vorher nicht weggestellt hat.“) Der Forums-Adler berichtet, dass sein Vater auch sonst häufig in Sachen Frankfurt unterweg ist, an Schulen über die Zeit während und nach dem Krieg berichtet, über die guten und über die weniger guten Tage. Freue mich über den netten PN-Kontakt und den Umweg über das alte Frankfurt, den ich heute sozusagen auf dem Weg zur Arbeit genommen haben.

Vom Trainingsgelände draußen im Wald gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht: Ümit Korkmaz trainiert wieder voll mit, dafür hat Pirmin Schwegler eine leichte Blessur am Knie davon getragen. Sein Einsatz gegen Nürnberg ist fraglich.

Mittwoch, 20. Januar
Die Mainzer Allgemeine Zeitung berichtet, dass in einem Mainzer Vorort ein Wildschwein
in einem Baumarkt aufgetaucht und spurlos wieder verschwunden sei. Pah. Wildschwein im Baumarkt. Es soll sogar Schweine geben, die in Begleitung von Adlern ganze Fußballstadien stürmen. Hier zum Beispiel die Alm in Bielefeld:

(Trotz Schwein ging dieses Spiel, am 8.4.2006, übrigens leider mit 1:0 verloren, aber dafür drei Tage später in Frankfurt ... genau :-).

Donnerstag, 21. Januar
Inzwischen ist klar, dass das Erdbeben in Haiti weit über 100.000 Menschen das Leben gekostet hat. 100.000? Angesichts dieser Verheerungen konzentrieren sich die deutschen Leitmedien auf das Wesentliche: Gestern hat die Tagesschau als Topmeldung verkündet, dass sich unter den Toten auch eine Deutsche befindet. Heute berichtet die Blöd-Zeitung auf Seite 1, dass es wahr und wahrhaftig ein deutscher Hund war, der noch acht Tage nach dem Beben eine Verschüttete gerettet habe. Man muss halt Prioritäten setzen. (Der Hund hieß übrigens „Pablo“).

Bei den Senatswahlen in Massachusetts verlieren die Demokraten ihren angestammten Sitz. Eine Absage an die Gesundheitsreform Obamas? Mag sein. Letztlich waren es wohl aber die Red Sox, das Bostoner Baseball Team, das die Wahl entschieden hat. Die demokratische Kandidatin hatte nämlich im Wahlkampf Curt Schilling, einen legendären früheren Pitcher der Red Sox , als „Yankee“ beschimpft. Karl, mei Drobbe – wie blöd kann der Mensch sein? Man stelle sich vor: Petra Roth würde im Wahlkampf Jürgen Grabowski als Offenbacher bezeichnen. Wer würde sie dann noch wählen? Gute Idee eigentlich….

Freitag, 22. Januar

Klong. Ein dumpfer Schlag gegen die Fensterscheibe. Ich schrecke vom Schreibtisch hoch. Was war das denn? Stürze zum Fenster. Shit. Unten im Hof liegt eine Amsel, merkwürdig verkrümmt. Renne nach unten, nähere mich vorsichtig. Mit weit aufgerissenen, entsetzen Augen starrt sie mich an. Hier Ist nichts mehr zu helfen. Oder doch? Armes kleines Tier. Kälte, Sturm und Schnee hat es überstanden. Und jetzt liegt es doch hier am Boden. So hilflos. Polstere einen Korb mit Tannenzweigen. Vorsichtig, vorsichtig lege ich das Amselmännchen hinein. Vielleicht… aber, nein. Einige Minuten später ist der kleine Körper erschlafft. Die Amsel ist tot.

Ein ganz normaler Tag mit einem traurigen, kleinen Tupfer.

Samstag, 23. Januar

Bin zwar heute nicht beim Spiel in Nürnberg, aber per SMS-Live-Ticker immerhin fast. Von der Anfahrt im Fanzug der Ultras (11.15 Uhr: Böller in der Kniekehle“) mit einem Umweg über Fürth (11.55 Uhr: „Ortsausgang Fürth von der Poli abgesperrt“) und damit verknüpfter Nahrungsaufnahme (12.15 Uhr: „Essen jetzt erstma Pizza“) bis zum Stadion (15.05 Uhr: „Alle mit schwarzweißen Mützen“), schließlich ins Stadion hinein (15. 31 Uhr: „Feuerwerk“ *15.34 Uhr: „Tribüne über uns wackelt“ * 15.58 Uhr: „Oka - wow“ * 16.07 Uhr: „Shit.“ * 16.14 Uhr: „Yessssss. Wer war’s?“) und wieder hinaus (17.25 Uhr: „Zum Glück gleich raus aus dem Block. Jetzt abgesperrt, kommt erstma keiner mehr raus.“) bis zur Ankunft wieder daheim . Letzte SMS um 00.03 Uhr: „Jetzt wieder back in M1.“

Danke, liebe Mit-Adler, für den Live-Vor-Ort-Dabei-Ticker. Und fürs Mützje :-)

Wer, wie ich, nicht in Nürnberg dabei war oder wem der SMS-Ticker nicht ausreicht, kann - wie immer - hier einen sehr feinen ausführlichen Bericht über das "Heimspiel" nachlesen.

Sonntag, 24. Januar
Die Wissenschaft hat festgestellt, dass Marmelade Fett enthält. Außerdem, dass die Erde sich "anthropogen" erwärmt und die Gletscher im Himalaja bis zum Jahr 2035 alle schmelzen. Oder auch nicht. Dass die bei H&M für 9 Euro 90 verscherbelten Klamotten aus astreiner 1a-Bio-Baumwolle bestehen. Oder auch nicht. Dass die WHO zu Recht vor einer Schweinegrippe-Pandemie gewarnt hat. Oder auch nicht. „In allem is Beschiss, nur in de Milch is Wasser.“ Ach, wenn’s bloß so einfach wäre.

Am Abend fängt es an zu schneien. Unaufhörlich und stetig. Dichte, weiche, weiße Flocken. Sitzen, trinken, schwätzen. Vorm Schlafen gehen geh ich noch einmal ums Haus, versinke bis zu den Knöcheln im Schnee, die nassen Flocken verfangen sich in meinem Haar. Die Welt glitzert. Wunderlich vermischt sich das, was ich sehe, mit den Zeilen aus einem Buch der wunderbaren Willa Cather, das ich gerade lese. „Die Nacht war vom stillen Mondlicht erfüllt, und schon eine Stunde nach Sonnenuntergang klebte der Schnee festgefroren auf Dächern und Turmspitzen und Bäumen. Auf dem Felsen war alles mit glitzerndem weißem Eis überzogen. Es war ein Anblick, der die stumpfesten Gemüter bewegen konnte.“ Es schneit. Es schneit.

Montag, 25. Januar
"Beeepbeepbeeep" trötet der Wecker. Keine Zeit mehr für Winterträume. Schnell. Schnell. Schon zu spät. Hinaus, hinaus. Es ist glatt draußen. Die Straßen verschneit. Staus. Lärm. Seufz.

Bin heute bei einem Tagesworkshop in Mainz. Mittagspause. Ein junger Mann fragt mich, ob ich weiß, wo’s hier zu Fielmann geht. „Hier lang?“ fragt er und zeigt nach rechts. Ich stutze einen Moment. Nönö. Nicht nach rechts, grad andersrum – links abbiegen – da ist Fielmann. Der junge Mann bedankt sich. „Da lang? Echt? Wissen Sie: Ohne Brille seh ich halt nix.“ Hier scheint es sich also um einen echten Notfall zu handeln.

Um halb neun müd, hungrig und schnupfennasig wieder zu Hause. Kurzer Blick ins Netz. Mist. Was sich nach dem rüden Foul von Andreas Wolf am Samstag schon andeutete, ist jetzt Gewissheit: Pirmin Schwegler wird längere Zeit ausfallen. Und noch eine Neuigkeit gibt es: Oka Nikolov liegt ein Angebot von Red Bull New York vor. Unser Oka? Nach New York? Nehme einen großen Schluck aus der neben mir stehenden Bierflasche. Darüber will ich jetzt erst einmal nicht so genau nachdenken.


Dienstag, 26. Januar
Es gibt Dinge, die ändern sich nicht. Zum Beispiel die Witze auf Abreisskalendern.

Apropos „aus“ und „wechseln“: Kurz vor Ende der Transferperiode deutet sich jetzt doch noch ein Neuzugang bei der Eintracht an. Halil Altintop ist es. Nicht Gekas, nicht Voronin - Altintop, war es, den wir schon imme gewollt haben. Er ist der, der uns sofort weiterhilft, und trotzdem mittelmäßig genug ist, damit er zu uns passt. Oder so ähnlich.

Mittwoch, 27. Januar
Ein verwirrender, wehmütiger Tag. Und den Schnipsel dazu gibt es schon: Hier!

Donnerstag, 28. Januar
Unruhige, wirr verträumte Nacht. Übermüdet. Schnupfen - immer noch oder schon wieder. Meine Arbeit geht mir schwerer als sonst von der Hand. Um 14 Uhr Pressekonferenz bei der Eintracht. Die Vorstellung von Halil Altintop - herzlich willkommen! - rückt in den Hintergrund. Wir alle wollen wissen: Was ist mit Christoph Preuß? Der Live-von-der-PK-Ticker im Blog G lässt keine Zweifel mehr offen:
Die Verletzung am Knie ist schwerwiegend. Christoph Preuß hat bereits vorher entschieden, dass er bei einer weiteren Verletzung keine weitere OP, keinen weiteren Kampf zur Rückkehr in den Profi-Fußball auf sich nehmen würde. Er beendet seine Profi-Karriere, ist traurig und doch gefasst.Tapfer. Heribert Bruchhagen war sichtlich mitgenommen, berichtet später die Frankfurter Rundschau. Die Mannschaft, der Trainer, die anwesenden Journalisten – bewegt und erschüttert. Zu krass die Kontraste: Gestern noch die Bilder des strahlenden Christoph Preuss vor der Fan-Kurve in Nürnberg und jetzt, fünf Tage später das endgültige Aus. Die Eintracht-Welt steht einen Moment still. War, ist der Kampf ums Glück vergebens? Kid Klappergass findet die Antwort: Nein. Never. Er hat recht!

Als sei dies nicht genug, steht ein weiterer Abschied bevor. Die Eintracht wird, wie es aussieht, künftig wohl auch ohne Oka Nikolov auskommen müssen. Bei dieser Vorstellung ziept mein Herz und mein Magen dreht sich um. Aber wenn Oka nach New York will, dann, lieber Herr Bruchhagen, dann müssen Sie ihn gehen lassen. Fast 20 Jahre. Immer da. Immer ein Rückhalt der Mannschaft. Jetzt kann die Eintracht ihm etwas zurückgeben. New York. New York. Oka ist Adler – und Adler können, Adler müssen fliegen. Mit frohem Herzen und begleitet von allen guten Wünschen.

Zwei Abschiede, aber auch zwei Anfänge, die unterschiedlicher nicht sein können. Danke, Christoph! Danke, Oka!

„We’ve been through some things together
With trunks of memories still to come
We found things to do in stormy weather
Long may you run
Long may you run, long may you run
Although these changes have come
With your chrome heart shining in the sun
Long may you run”


Kommentare

  1. Tut wie immer gut deine Schnipsel zu lesen, liebe Kerstin, danke dafür.

    Wie schön dein Meier Rückblick. Hättest du gern mehr zeigen können, auch wenn es so lang ist, vielleicht noch ein "Special". Meine Mama war ja damals nicht dabei, hat ihn nicht entdeckt so wie du, aber er ist schon ganz lange ihr "mein Alex Meier"...

    Liebe Grüße
    Nicole

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  2. Blätter statt Schnipsel..!

    Was für eine 8erbahnfahrt , diese letzten 2 Wochen..., und sowas von behutsam wiedergegeben...

    Ganz großes Kino!

    daZke aus HB... :-)
    --------------------------------------
    ps1
    - Heiner-Brand-Gedächtnislauf... gnihihi!

    ps2
    - auf dem Glücksschwein-Foto muß es heißen: SECHZEHNuhr2 ...klaro...
    (...da hatte ich wohl noch die Winterzeit drin... :-/ )

    ps3
    - ...immernoch unter Schock wegen des Doppel-Verlustes...

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  3. Danke Kerstin,
    sehr feinfühlig und voller Wehmut und Traurigkeit-die letzten Schnipsel von Dir.
    Bin -wie Du weisst seit 14.Tagen im Ausnahmezustand und versuche mir als den Vers durch den Kopf rinnen zu lassen:
    *Wenn Du denkst es geht nicht mehr-kommt von fern ein Lichtlein her*
    Aber nein-es kommt kein Lichtlein-nein es kommt eine schlechte Nachricht nach der anderen.
    Christoph Preuss-Oka Nikolov-mit die zwei Eintracht- Helden,betreten neue Wege-der eine muss-der andere will.
    Es ist alles so traurig und ganz ehrlich-ich kann eigendlich garnichts zur Zeit tun-bin wie gelähmt-möchte die Decke übern Kopf ziehen und einfach die letzten 14.Tage überspringen.
    Es fehlt was und es wird was fehlen.
    Dass alles dauert sehr lange um zu begreifen-was(ich)wir verloren haben.
    Du hattest keine Tränen mehr-ein Lied-ja,ich habe keine Tränen mehr,dass war und ist-alles zuviel.
    Trotzdem ein *Danke*,an Dich-sehr schön geschrieben und ich habe es mit viel Wehmut gelesen.
    LG
    (B)

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  4. @Kid:...mmh...Gerne! *seufz*

    @Nicole: Das freut mich, dass meine Alex-Porträt-"Auskopplung" dir gefällt und dass deine Mutter auch ein Alex-ianer ist :-) Ich werd den Text (einen halben Falke hätt ich auch noch ,-) auf jeden Fall noch fertig stellen und bin sicher, dass sich da ein Verwendungszweck findet - zur Not zum nächsten Geburtstag ,-) Du warst auch in Rüsselsheim beim Spiel gegen Haßloch?

    @Weserbembel: Hast ja recht. Sind dieses Mal sehr lange Schnipsel geworden. Aber so ist das beim Schnipseln - manchmal reichen zwei Zeilen, aber es sind immer auch ein paar Zettel darunter ,-) Wg. der Uhrzeit auf dem Schweinefoto hab ich auch schon gestutzt - klar, Winterzeit, das ist die Erklärung. (Danke fürs Foto Rauskramen-dürfen aus deinem Archiv!)

    @B: Freu mich, dass du trotzdem hier dabei bist. Hab dir eine PN geschrieben!

    Danke an alle fürs Schnipsel-Lesen und für euer nettes Feedback!

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  5. Der "schnipsel" gehört für mich zu den literarischen Höhepunkten des Monats. Weiter so, kerstin.


    Gruss
    arno (bekennender Alex Meier Fan und Rotwein Schlotzer, kann aber auch ein guter weisser Rheinhesse sein!)

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  6. Hallo Arno - da bist du ja :-) Vielen herzlichen Dank für das nette Feedback. Freu mich sehr, dass dir der (und die :-) Schnipsel gefallen!

    Gruß, Kerstin (ebenso :-)

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