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Geht da noch was?

Dann war da der Moment, an dem ich endgültig wusste, dass es bei uns im Moment nicht rund läuft. Der Bock ist wieder da, also: der Bock, der umgestoßen werden soll. Und zwar im Spiel gegen Gladbach. Hinterher wissen wir: Der Bock steht noch. Nach dem Spiel in Dortmund ist er sogar noch ein Stück größer geworden. Ok, nach dem Verlauf des Spieltages war klar, dass wir da dieses Jahr nichts holen konnten. Wenn die Dortmunder nach der Bayernniederlage in Mainz die Steilvorlage für das Meisterschaftsrennen nicht genutzt hätten, dann wären sie ja schon blöd (eine Vermutung, die nach dem Spiel gestern abend in Bochum als gesichert gelten kann). Aber gleich 0 zu 4 - das hätte echt nicht sein müssen oder dürfen.

Tja, und nun suchen wir schon seit Wochen nach Ideen, woran dieses neuerliche Rückrundentrauma wohl liegt. 

Je nach Blickwinkel liegt es...

... vor allem an der Abwehr.

... an der Abwehr, aber auch an der mangelnden Effizienz im Sturm.

... an zu wenig Kreativität aus dem Mittelfeld

... an zu viel quer und zu wenig vertikal.

... an zu vielen individuellen Fehlern

...an der Lustlosigkeit bzw. Formschwäche wichtiger Akteure

...an den unzulänglichen Standards

...an der Unruhe im Verein

... am Trainer der immer die gleichen Spieler stellt, obwohl doch  andere voll motiviert sind und sich aufdrängen - Paxton Aaronson und Alidou und Alari... ach, nein, der dann doch nicht.

...oder an allem zusammen.

Ich  kratze mich mich immer noch am Kopf und frage mich, was eigentlich passiert ist. Wo ist er hin, der traumhaft sichere Zauberfußball, die Passgenauigkeit, die Effizienz. Wo? 

Ob wir in der Bundesliga in den restlichen Spielen noch irgendetwas reißen werden?  Nach Dortmund hat sich die Lage nicht unbedingt verbessert. Aber trotzdem gilt immer noch: Alles oder zumindest ein bisschen was ist noch drin. Gladbach liegt immer noch hinter uns. Wolfsburg, Mainz und sogar Leverkusen sind immer noch in Reich- oder zumindest in Sichtweite.  Und Mainz will doch sicher ernsthaft gar nicht nach Europa. Wollen wir? Und alle so: Yeah, na klar! Na also. Dann müssen wir halt nur mal wieder gewinnen, 

Yeah - das sagt auch Oliver Glasner auf die Frage nach seiner Zukunft. Er geht davon aus, dass er auch nächste Saison noch unser Trainer ist. Oder wahlweise: Wenn Oliver Glasner zu der Auffassung gelangt, dass die Ausrichtung des Vereins mit seinen Vorstellungen übereinstimmt und auch sein Arbeitgeber Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit bekundet, dann bleibt Oliver Glasner auch in der nächsten Saison Trainer von Eintracht Frankfurt. Sagt Oliver Glasner. Eine klare Aussage klingt anders - und ein klares Bekenntnis zur Eintracht auch. 

Und dann ist da ja auch noch Berlin, in das wir mit einer Kurve über Stuttgart, fahren können oder wollen. Der VFB - wow - grandios, wie die das Ding gegen den BVB mit zehn Mann zwei Mal gedreht haben. Aber so was gelingt denen auch nicht jeden Tag. Oder?

Jetzt erstmal Augsburg. Die packen wir. Schluss mit reden, jetzt ist die Zeit zum handeln. Sagt Markus Krösche.

Immerhin: Wenn alle Stricke reißen, können wir uns im Sommer überlegen, ob wir uns vielleicht präventiv in einem CSC  (Cannabis Social Club) eingrooven und uns die  dann momentan etwas eingetrübte Eintrachtwelt schön kiffen. Oder in einer Original Waldstadion Sitzschale für schlappe 54 Euro auf dem Balkon sonnen. Oder wir fragen für die neue Saison schon mal bei Chat GPT nach, was wir machen können, um künftig - falls wir das wollen! - dauerhaft, immer und ausschließlich erfolgreich zu sein, oder zumindest: Wie wir mal wieder eine anständige Rückrunde in der Bundesliga hinbekommen. Statt Video-Assistant für den Referee (VAR) KI Assistant für den Trainer (KIAT). Wird schon noch kommen.

Ach, Quatsch  wisst ihr was: Wir gewinnen jetzt einfach erstmal mit  drei oder vier Null gegen  Augsburg. Seppel Rode, HaseB, Götze und Kolo Kolo sind sowieso eine Bank, Und dann sehen wir heute außerdem einen von Anfang an wie entfesselt aufspielenden Paxten Aaronson, einen voll motivierten Kamada, eine bolzenfest stehende Defensive, Jesper Lindström, der in den letzten zehn Minuten eingewechselt wird, und ein viel umjubeltes Comeback-Tor versenkt - und einen Trainer, der seine Coolness wiederentdeckt hat. Und dann ist alles wieder gut. Gemacht?

Zur Verstärkung der Optimismusvibes abschließend noch ein Zitat aus einem Eintrag hier im Block aus dem April 2017: "Frühlingserwachen? Der Schnee von gestern? (...) Warum auch immer, so ist es doch wahr: ich freue mich richtig auf das Spiel morgen gegen Augsburg und fahre voller Optimismus ins Waldstadion. Klar, werden wir das gewinnen und den Schwung des deutlichen Sieges mit ins Pokalhalbfinale nehmen..

So soll es sein!


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