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Nicht-Zuhause in Straßburg

Irgendwie schon absurd und ein schönes Beispiel dafür, dass naheliegend (sowohl im wörtlichen wie im übertragenen Sinn) nicht immer nahe liegend bedeutet. Knapp 250 Kilometer liegen zwischen Frankfurt und Straßburg und trotzdem ist die Entfernung außerterrestrisch. So ist das also: Die französische Polizei übernimmt die Kontrollen und der Adler ist heute - zumindest in Straßburg -  nicht auf der Brust, sondern fest in ihr verborgen. Ok, Fanfreundschaft mit dem KSC. Ok, Gipfel in Biarritz. Sicherheit. Verantwortung. Ok. Ok. Ok. Aber. Gute Nacht, Europa, wo immer du bist, würde Matthias Beltz sagen. Und er hätte recht.

Die "Verbotsverfügung" (schönes Wort), die die Straßburger Präfektur für bestimmte Straßen und Plätze erlassen hat, ist nicht schön und wirft viele Fragen auf. Wie zum Beispiel verhalte ich mich als Eintracht Frankfurt Fan, wenn ich mich nicht verhalten soll wie ein solcher. Mmh. Vor drei Jahren - zum Spiel in Darmstadt, bei dem keine Eintrachtler sich in der Darmstädter Innenstadt aufhalten durften  - hatte ich eine Art Steckbrief verfasst, der sachdienliche Hinweise liefert.


Merke: Der Eintracht-Fan als solcher ist  - echt wahr - genau wie du und ich. Und im Zweifelsfall immer ein anderer.  Bleibt zu hoffen, dass die Verbotsverfügung nicht aus Versehen auch auf das Stadioninnere übertragen wird und unsere Mannschaft heute Abend inkognito und adler-los auf dem Platz stehen wird bzw. dass das Tragen des Eintracht-Trikots nicht als unzulässige Provokation eingestuft werden wird.  Auch wenn unsere Jungs  ohne den Spieler  antreten müssen, mit dem wir "mindestens so stark sind"   wie letztes Jahr (hey, gut zu wissen, das ist ja cool!),  werden wir uns sicher nicht verstecken.  Ein Sieg wäre schön, muss aber gar nicht sein - ein, zwei Tore würde ich aber sehr gerne als Rückenwind für das Rückspiel nächste Woche mitnehmen.

Allons enfants, aigle avant!

Kommentare

  1. Tja, leider wurde es nicht Rücken- sondern Gegenwind. Aber im eigenen Stadion wird es unsere Eintracht hoffentlich besser machen.

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    1. Mmh, davon gehen wir doch mal schwer aus. Obwohl weniger das Ergebnis, sondern eher das Drumherum schon noch so ein bisschen nachbebt, oder? Das Resultat ist keine so richtig gute Basis fürs Rückspiel, aber keine Erklärung für die rundum besorgeten Gesichter der Protagonsiten. Hübner fast schon sorgenzerfurcht, Bobic sichtlich nervös, Trapp meganachdenklich und Adi Hütter wirkte trotz offener Worte immer noch so als müsse er sich bei dem, was er sagt, mächtig zurückhalten. Alles wg. Rebic oder brodelt da noch mehr? Solche Sätze wie "Ich glaube immer noch daran, dass wir eine Mannschaft sind" machen mich nervös. Trotzdem dran glauben muss man ja nur dann, wenn etwas bröckelt. Kollege Dost hat ja angeblich heute in Portugal wieder mit der Mannschaft trainiert. Nochmal mmh.

      Sagen wir so: Ich glaube immer noch ganz fest daran, dass wir das Ding nächste Woche noch rumbiegen (sonst hätte ich Angst wg. des noch offenen Transferfensters...)

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  2. Der feste Glaube fehlt mir leider, auch aufgrund jahrelanger Erfahrung mit unserer Eintracht, aber ich hoffe ganz intensiv, dass es noch klappt.

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    1. Vielleicht so: Ich glaube so fest daran wie ich Kevin Trapp glaube, dass er glaubt, dass wir immer noch eine Mannschaft sind.

      Und hoffen zur Unterstützung des Glaubens kann auf jeden Fall nicht schaden.

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