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Das war's: Von Flugzeugen, Hunden und Heringen.

Es ist schon erstaunlich, wie viel Zeit in einen Samstagvormittag vor einem Eintracht-Heimspiel passt, wenn es in dem Spiel, das nachmittags angepfiffen wird, um nichts mehr geht. Es reicht sogar für einen kleinen Abstecher in die Mainzer Innenstadt. Auf dem Wochenmarkt kaufe ich Radieschen, Spargel und Erdbeeren und einen kleinen Band mit Geschichten von Alice Munro, die ich erst vor kurzem für  mich entdeckt habe und die so wunderbar schreibt über die kleinen, scheinbar zufälligen Erlebnisse und Ereignisse eines Lebens, die sich fügen und verschachteln und meistens anders als man denkt. So ist das wohl: Was wahr und bedeutsam ist im Leben, erweist sich oft ganz unerwartet und erst  im Licht späterer Erkenntnis. Um halb Zwei sitze ich im Auto Richtung Waldstadion.  

Bin still vergnügt, nachdenklich, ein bisschen melancholisch. Im CD Player läuft der Soundtrack zum Film „Inside Llewyn Davies“. Hang me, oh hang me. If I had wings. Farewell.  Der Himmel ist wild bewegt. Wolken türmen sich, die Sonne blitzt und am Flughafen Frankfurt  startet parallel zur Straße gerade ein rotgrüner, riesiger Flieger mit arabischen Schriftzeichen. Welcome to Abu Dhabi. Schon zum zweiten Mal in dieser Saison bin ich so früh an meinem Parkplatz an der Mörfelder Landstraße, dass ich nicht zum Stadion hecheln muss, sondern ganz gemächlich schlendern kann.  Von überall her strömt es rotundschwarz und weiß, groß, klein, alt, jung und ich genieße das Gewusel und Stimmengewirr ums Stadion herum, das mir immer häufiger mehr von dem vermittelt, was die Eintracht ausmacht,  als die vielbeschworene Stimmung im Stadion.

Am Stadion habe ich  noch genug Zeit für eine Bratwurst – nicht zu glauben, tatsächlich am letzten Heimspieltag die erste Worscht vor dem Spiel. Die Schlange am Wurststand ist lang, mein Blick wandert zum Himmel, der gerade blitzblau ist, und an dem ein Flugzeug vorbei gleitet. Mein Hintermann folgt meinem Blick. „Da müsste man jetzt drin sitzen…“ „Dann könnte man aber nicht ins Stadion.“ So hat alles etwas für und gegen sich.

Ob wir heute noch mal was reißen? Nicole, mit der ich mich wie immer bei Black +White treffe, denkt das gleiche wie ich: Nein, werden wir nicht. „Trotzdem habe ich ein Unentschieden getippt.“ Ich auch.  Auf dem Weg zum Stadion noch ein kurzer Zwischenstopp am Fanartikel-Stand – Stadion-Magazin kaufen ist heute ein Must. Auf den  „Seiten für unseren 12. Mann“  schreibt heute nämlich eine Frau. Adele hat einen bunten, witzigen, anrührenden Bericht über einen ganz besonderen Rekord  und drei erlebnisreiche Fan- und Veh-Jahre verfasst. Ich durfte ihn bereits vorab lesen, blättere, aaah ja, da ist er ja. Mit Ente und allem und allem Drum und Dran. Schöööön!

„Unser David Bowie heißt Heinz Schenk“ schallt es aus den Lautsprechern und erinnert daran, dass es Abschiede gibt, die endgültig sind.  Großes Hallo im Block.  Abklatschen. Einmal noch.  Last Exit Sossenheim. Da hammer’s widder mir zwei. Auch schon wieder rum, die Saison. Karin, Tamara und Natalie aus Würzburg sind da.  Namen potenzieller Trainer schwirren durch die Luft.  Breitenreiter. Schaaf. Schuster. Dirk? Oder Bernd? Ach du jemine. Thomas erzählt vom Auswärtsspiel in Hoffenheim, wo der Schiedsrichter schon in der 89. Minute abgepfiffen hat, weil er keinen Bock mehr auf das Rumgeschiebe hatte. Na ja, zum Glück geht es ja heute um nichts mehr  - ein schöner Schlusspunkt, das wär’s. Wie viele „letzte Spiele“ haben wir in dieser Konstellation in den letzten Jahren schon zusammen erlebt.  Belanglose. Dramatische. Glücksselige. Tieftraurige. Zumindest letzteres wird uns heute erspart bleiben und das ist doch auch schon mal was.

Die offizielle Verabschiedung von Armin Veh. Heribert bringt -  nein, leider keinen Bembel, sondern - Blümchen und sagt Danke. Armin sagt Danke und auch das Stadion dankt, ach was: Es kniet nieder (sofern das bei stehenden Ovationen möglich ist).  Und einmal mehr in dieser Saison stehe ich mittendrin in all den Widersprüchen, die durch meinen Kopf wirbeln. Das Gefühl, das sich etwas grundsätzlich verändert hat, die Eintracht so viel gewonnen und  dabei auch so viel verloren hat.  Immer weniger Fußball, immer mehr Kulisse, kein Raum für Zwischentöne, mehr, lauter, toller, schneller, immer, alles. Wir. Wir. Wir. Und ich?  Beim Europa-Lied schließe ich die Augen, singe und merke, wie mir leichter wird. Es ist ok. Da ist die Eintracht und da bin ich. So war das solange ich denken kann, so ist das und wir werden sehen, wohin uns das führt.

Die Eintracht startet mit einer überraschenden Aufstellung. Marc-Oliver Kempf und Marc Stendera stehen in der Startformationn, Luca Waldschmidt sitzt auf der Bank und während ich noch überlege, ob das eventuell ein Zeichen sein könnte, dass wir nochmal Lust auf Fußball und Spielfreude und Blick nach vorn haben, wird schnell deutlich: Nein. Ist es nicht. Lustlos. Leblos. Kaum, dass ich mich erinnere, manche Spieler überhaupt am Ball gesehen zu haben. Die Leverkusener schießen das 1:0. Die Leverkusener schießen das 2:0, die Fahnen in der Westkurve wehen weiter und das, was sich da auf dem Rasen tut, scheint keinen mehr so recht zu interessieren, nicht einmal die, die darauf stehen. Im Block neben uns, der direkt neben der Gästekurve liegt, kommt es zu einem Handgemenge. Bierbecher fliegen, Ordner gehen dazwischen,  ein Mann ohrfeigt eine Frau, die ihm gerade ihr Getränk ins Gesicht gekippt hat. Faustschläge. Wenn schon kein Fußball – irgendwie muss man sich ja beschäftigen.

Dann ist das Spiel aus. Manch einen hat auch die Aussicht auf den Schlusspfiff  nicht bis zum Ende im Stadion gehalten. „Fahrt ihr noch nach Augsburg?“ „Och… nöö…“

Unser fast schon Ex-Trainer kommt noch einmal aufs Feld. Armin Veh. Armin Veh, skandiert die West, skandiert das Stadion.  Ich klatsche freundlich, sehe die Rührung in Vehs Gesicht.  So richtig laut mitjubeln kann und will ich nicht. Da ist zu vieles, das mir nicht gefallen hat, manches, was mich nachdenklich macht.  Armin Veh hinterlässt uns keinen  Scherbenhaufen, nein, das wohl nicht,  aber ein recht ansehnliches Scherbenhäufchen könnte am Ende noch daraus werden.

Abwarten -  und trotzdem: Der Mann strahlt einen Charme aus, dem man sich nur schwer entziehen kann. Auch bei seinem Abgang erweist er sich noch einmal als Meister der Selbstinszenierung. Einen besseren Zeitpunkt für seinen Abschied von der Eintracht hätte er wohl kaum wählen können. Es ist ihm sogar gelungen, den doch einigermaßen enttäuschende Bundesligaauftritt in dieser Saison als Erfolg zu verbuchen. Das und auch einen solch schiedlich-friedlichen Abschied von einem Verein muss man erst mal hinbekommen. Ein bisschen wehmütig denke ich an Friedhelm Funkel, mit dem wir genau so viel erreicht haben, mit einem Pokalfinale in Berlin obendrauf, und der doch für viele heute noch ein rotes Tuch ist und damals, vor noch gar nicht so langer Zeit,  fast mit der Hundspeitsche vom Hof gejagt worden wäre. Zu viel Alltag ist nicht immer beziehungsförderlich. Vielleicht fehlte Friedhelm Funkel aber auch einfach ein Hund.

Die Erinnerung an Europa schwappt durchs Stadion. Noch einmal singen wir für Armin Veh und für uns das Lied vom Europacup in diesem Jahr und von den Fahrrädern, Bussen und Flugzeugen, mit denen wir überall hinfahren, wo die Eintracht spielt. Armin Veh schwenkt, wie einst in Bordeaux, noch einmal die Fahne mit dem Eintracht-Adler. Noch eine letzte Verbeugung. Der Vorhang fällt. Going. Going. Gone.

Nach der Saison ist vor der Saison. Wer wird die Eintracht in der kommenden Saison trainieren? Wer kommt, wer geht?  Bleiben uns Sebi Jung und Pirmin Schwegler erhalten?  Was wird mit Jose-lu, Kadlec, Barnetta? Schafft Kevin Trapp es zur WM noch in die Nationalmannschaft? Wie viele Trikots wird Alex Meier in der kommenden Saison Sabine schenken?  Wohin führt uns die Vorbereitung? Dürfen wir in der ersten Pokalrunde mal wieder über Land fahren? Schaffen wir es nach Berlin? Sind wir mutig oder schwimmen wir mit dem Strom? Werden nicht nur die Flugzeuge, sondern auch die Fische fliegen oder werden stattdessen die Hunde heulen? Gelingt uns ein großer Fang oder fischen wir im Trüben? Fragen über Fragen. Die Antworten? Demnächst in diesem Stadion.


PS: Spät abends zappe ich kurz noch mal ins Sportstudio – wie es der Zufall so will: Gerade läuft der Eintracht-Bericht, danach das Interview mit Armin Veh. Und tatsächlich, da ist er noch einmal: Armin Veh sein Hund. Ich muss lachen, kann mich kaum einkriegen.  Er hat schon was, der Armin.  Danke und: Fare thee well!

Kommentare

  1. Ja, Kerstin, Fragen über Fragen, Doch ich kann mich kaum erinnern, dass mir die Antworten darauf jemals zuvor so gleichgültig gewesen wäre wie am Ende dieser Saison. Warum das so ist? Ach, darauf gibt es eine lange Antwort mit vielen Gründen, die teilweise zum Widerspruch reizen und die du längst kennst. :-)

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    1. Hallo Kid,
      ich war ein treuer Leser Deines Blogs, komme aber nicht mehr drauf, weil man eingeladen sein muss und ich lange nicht mehr Deinem Blog war. Kannst Du mich bitte dazu einladen, damit ich wieder ein bisschen in Nostalgie schwelgen kann. Irgendwie ist mir am Ende dieser Saison gerade danach, die wohltuend sachlich intelligenten Beiträge in Deinem Blog zu lesen. Was sich so alles in den Foren (z. B. Frankfurter Rundschau etc.) tummelt, ist ja kaum zu ertragen.
      Wäre schön, wenn es klappt mit der Einladung.
      Viele Grüße aus dem Exil in Unterfranken
      Steff

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    2. Hallo Steff,

      vielen Dank für die Blumen. :-) Manchmal ist es ja besser, die Dinge in Erinnerung zu behalten. Mir passiert es zuweilen beim nochmaligen Betrachten eines einst favorisierten Filmes, dass ich mich frage, was genau ich an dem Streifen nun toll fand? ;-) Wie auch immer - ich brauche dann bitte deine Mail-Adresse.

      Beste Grüße

      Kid

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    3. Hallo Kid,

      vielen Dank für die schnelle Antwort.
      Zu deinem Vergleich mit dem Film: Es gibt einige Filme, die sind eben so gut, dass man sie sich immer wieder ansehen kann. Gerade in der jetzigen Zeit, wo man das Fernsehprogramm eigentlich sowieso vergessen kann.
      Hier meine Mail-Adresse: steffhahn67@freenet.de
      Du kannst mir ja direkt via E-Mail antworten.

      Viele Grüße aus dem Exil
      Steff

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  2. Ach ja, das war wirklich eine Saison, die noch lange merkwürdig nachklingen wird. Wir erleben, und das nicht nur bei der Eintracht, dass auch der Fußball von Veränderungen eingeholt wird, die sich an anderen Stellen schon längst vollzogen haben. Und ehrlich gesagt: Ich habe auch keine rechte Ahnung, wie man damit umgehen soll. Sehr schöner, eindrücklicher und eindringlicher Text. Gruß, C.

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  3. Die Saison ist ja noch nicht am Ende und vielleicht schenkt Armin "seinen" Augsburgern ja noch die Euroleague, welche uns diese Saison jede Menge neue Sympathien eingebracht hat, und den Ruf von 2010 wohltuend verändert.(aber das kann sich schnell ändern im Fußball, wenn´s mal länger schlecht läuft)
    Die Melancolie ist wohl angebracht, denn wahrscheinlich wird die nächste Saison deutlich nüchterner, unter dem Aspekt Neuaufbau laufen, und hoffentlich erfolgreich enden (stell mir grade das Auf und Ab bei Werder Bremen vor:grauenhaft!). Für mich stellt sich die Frage, ob ich die Spieler jemals verstehen lerne, denn ein Abschenken im letzten Heimspiel (wenn´s mal wieder um nichts geht) vor 50100 Zuschauern geht bei mir gar nicht: ich hätte da Bock zu spielen, aber sowas von!! Aber jedes Mal diese Entäuschung, und soo oft die letzten Jahre. Und dann diesse Null-Reaktion auf den Grottenkick unserer Eintracht, dieses Sich-Abfeiern auf den Rängen...da komm ich mir schon alt vor. Ich bin sicher nicht mehr Zielgruppe in dieser Eventgesellschaft, und ich stell mir immer öfter die Frage: machste weiter da mit oder ziehste dich besser zurück? Ich habe die Antwort noch nicht gefunden, aber die Dauerkarte für nächste Saison ist ja noch nicht gedruckt.

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  4. @Kid: Es ist gut, Widersprüche offen zu halten. So lange es die Lücken, Widersprüche und Zwischentöne gibt, so lange ist alles zumindest noch denkbar - das ist bei der Eintracht so wie im wirklichen Leben.

    @Celtix: Danke  Wir werden sehen und vielleicht erwischen wir sogar noch den einen oder anderen Hering.

    @Briegel: Vielen Dank für deine Anmerkungen. Ja, man fühlt sich manchmal verdammt alleine im Stadion und es ist in jeder Saison eine Gratwanderung, ob und wie lange das noch geht und was das noch mit dem zu tun hat, was – zumindest für viele von uns - den Fußball und die Eintracht ausmacht. Ob das nur und ausschließlich eine Frage des Alters ist? Ich hoffe nicht.

    Neuaufbau wäre ja nicht das Schlimmste, wenn, ja wenn… Im Moment muss man fast fürchten, dass aus dem oben beschriebenen Scherbenhäufchen, am Ende doch noch ein Haufen wird. Nachdem Armin Veh seinen Abschied verkündet hatte, habe ich das – trotz und alledem und vielleicht auch deshalb - fast als Erleichterung empfunden. Nach vorne schauen, um Alex Meier und einen Stamm erfahrener Spieler herum neu aufbauen, mit klarer Linie und trotzdem wild, Talente einbauen, einen unverbrauchten, mutigen Trainer. Inzwischen frage ich mich, ob wir das überhaupt können: Neuaufbau, so vergorgst und verbumfidelt, tranig, widersprüchlich, pomadig, peinlich. Nicht schön, was und wie wir uns da gerade präsentieren.

    Einträchtliche Grüße in alle Richtungen, K.

    PS @ Steff: Ich teile deine Begeisterung für Kids Blog, der immer auch so etwas wie eine Insel war, und hoffe trotzdem, dass dein Post nicht bedeutet, dass du meine Texte unintelligent und unsachlich findest ,-)

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    1. Aber natürlich nicht :-)
      Ich habe gerade wieder etwas Zeit gefunden, die Blogs von Dir und Beve sowie weitere Eintracht-Sites zu besuchen und ein bisschen zu lesen. Ich war übrigens schon ziemlich am Beginn Deines Blogs ein interessierter Leser.
      Ich kann leider aus verschiedenen Gründen nur sehr selten ein Spiel der Eintracht besuchen, bin aber schon Fan seit ca. 1977, als ich 10 Jahre alt war. Diese Saison war ich nur gegen den HSV mit meiner Frau im Stadion, weil ein Verwandter von mir, der für sich und seine Freundin eine Dauerkarte hat, auf die Hochzeit seiner Schwester "musste".
      Ich hoffe, nächste Saison kann ich dieses Besuchsergebnis toppen. Ich bleibe natürlich weiterhin ein treuer Leser Deines Blogs und hoffe, dass mir Kid seinen Blog freischaltet.

      Viele Grüße aus dem bayerischen Exil (Schönderling in Unterfranken)
      Steff

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    2. Dann drücke ich die Daumen, dass du es nächste Saison öfter ins Stadion schaffst - wie's derzeit aussieht, können wir ja sehr gespannt sein was (und wen ,-) es dann dort zu sehen gibt. Freu mich, dass du hier dabei bist!

      Einträchtliche Grüße nach Unterfranken, K.

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  5. Hauptsache Freiburg und Frankfurt stehen am Ende der nächsten Saison punktemäßig wieder Seit' an Seit'. Und ich verspreche, dass unser Streich, der Dreisamvulkan, die Kurve zum Klassenerhalt kriegen wird.

    Liebe Grüße

    Achim I

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  6. Ehrlich gesagt, hoffe ich ja, lieber Achim I, darauf, dass die Eintracht in der nächsten Saison sich ein Stück weiter nach oben orientiert - wenn Freiburg mitzieht, soll es mir recht sein. Am 24. Juni gibt es den neuen Spielplan - wollen wir doch mal sehen, ob wir es dieses Jahr schaffen, einträchtlich über dich herein zu brechen.

    Lieben Gruß, K.

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