Vor der Saison hätte ich im Leben nicht damit gerechnet,
dass die Eintracht in der Bundesliga irgendwann im Laufe der Saison dort stehen
würde, wo sie jetzt steht. Im Leben
nicht, was für ein Quatsch. Wir, Anschluss nach vorne, Mittelfeld. Mindestens. Aber schon seit ein paar Wochen weiß ich es.
Habe das in all den Eintracht-Jahren, quer durch alle Höhen und Tiefen, noch nie so deutlich, fast körperlich gespürt,
jede Woche, jedes Mal im Stadion ein
bisschen mehr, wie der Boden bröckelt, auf dem wir stehen.
Heute also Leverkusen. Letzten Samstag, nach der Niederlage gegen Hoffenheim, herrschte rundum Ratlosigkeit.
Auch Adlerfreunde, die sonst bis zum
Anschlag optimistisch sind, waren sicher: So gewinnen wir kein Spiel mehr.Keine Ahnung wie das weitergehen soll. Dann der Sieg im Europacup. Und obwohl das Spiel gegen Nikosia als
das unwichtigste Spiel ever bezeichnet wurde, scheinen nach dem Einzug in die
KO-Runde, nach der Pokalauslosung gegen den BVB die beiden noch ausstehenden
Spiele in Leverkusen und gegen Augsburg fast schon wieder in den Hintergrund zu
geraten. Rege Betriebsamkeit. Pokaltickets buchen, europäische Auslosung, Wunschgegner, Buchungsfristen,
Trainingslager. Nix wie Orschele, würde Mama Hesselbach sagen. Das Spiel in Leverkusen ist fast schon abgehakt. Da
kriegen wir sowieso eine Klatsche, gegen Augsburg ist im Moment nichts zu
holen, Bruno darf im Winter ja einkaufen, in der Rückrunde wird alles anders,
erst mal Weihnachten und Nürnberg hat am Ende in Hannover zum Glück doch auch
nur unentschieden gespielt. Yep. Ich kann mir nicht helfen: Wenn es so ist,
dass der mentale Zugriff und der Kopf der Mannschaft im Moment das wesentliche
Problem darstellen, dann haben wir irgendwie, irgendwie auch einen Teil dazu beigetragen. Aber vielleicht
neige ich auch einfach zur Selbstkasteiung.
Jedenfalls: Damals, vor hundert Jahren, in der Mitte der
Tasmanenrückrunde. Drei Punkte aus zehn Spielen hätten wir holen müssen, wir
haben es nicht geschafft – und es war doch deutlich einfacher als 25 aus 19,
die wir jetzt vor der Brust haben.
Nützt aber nichts, wir werden sie holen müssen. Und –
immerhin – haben wir im Unterschied zur echten GroKo und zur Situation von vor zwei
Jahren doch auch zwei entscheidende Vorteile: Wir sind zumindest so breit
aufgestellt, dass wir nicht Frau von der Leyen in die Verteidigung stellen müssen. Und: Wir haben einen Trainer – das sage ich,
obwohl ich durchaus - trotz letzter
Saison und überhaupt und nicht erst seit heute - Veh-kritisch bin. Vielleicht ist es ja vor allem auch Armin Veh, der - 24 Jahre Erfahrung als Trainer hin oder her – sein Herz über die Hürde werfen
und sich und uns und seiner Mannschaft eben doch etwas beweisen muss: Dass er eine
Mannschaft nicht nur nach oben führen kann, sondern sie auch aus der Senke, in
die sie danach kommt, wieder heraus holen.
Alla: Volle Konzentration auf die
Bundesliga. Mutig sein, diszipliniert. Youngster,
Ivorer, Philippinen, Japaner einbeziehen. Hartnäckig, tough, kämpferisch, realistisch,
konsequent, kreativ, zuversichtlich. Aus der momentanen Schwäche eine Stärke machen. Wie sagte Armin Veh in der PK mit Blick auf den zu erwartenden Angriffswirbel der Leverkusener? "Wir müssen eng zusammenstehen!" Kein Problem, machen wir! GroKo gegen den Abstieg. Alle ins Boot. Absteigen
ist keine Option! Punkten in Leverkusen.
Ein geistreicher und inspirierender Eintrag. Fürwahr. :-)
AntwortenLöschenSchwere Lage, aber nicht hoffnungslos. Auch wenn wir heute nichts holen sollten...
AntwortenLöschenSchöner Eintrag, fürwahr...
Baaaaah. Genial. Yep. Von Anfang an Zug dahinter. Hellwach, konzentriert, bissig. In der ersten Halbzeit richtig Fußball gespielt - wir können das noch!!! - in der zweiten gekämpft, auch nach dem Tor weiter nach vorne gespielt, keinen Zweifel daran aufkommen lassen, dass wir uns den Sieg nicht mehr nehmen lassen. Jaaaaa. Gegen Augsburg bitte mit der gleichen Startaufstellung, alles wird gut.
AntwortenLöschenVeh hat Ernst gemacht und die Leute, die sich gegen Nikosia angeboten haben, wie angekündigt auch gebracht. Hier zählt - anders als bei Skibbe - die Leistung.
AntwortenLöschenEine großartige Leistung der Eintracht. Auch von ihrem Trainer. Und endlich, endlich der verdiente Erfolg!
Kann ich Kid nur zustimmen. Es war aber auch an der Zeit, Veh hat sich diese Entscheidung nicht so ganz leicht gemacht. So waren einige heute frischer (Jung, Zambrano z.B) und Djakpa sowie Schröck haben gezeigt, dass man ihnen was zutrauen kann.
AntwortenLöschenUnd endlich Kampf, Leidenschaft und auch noch Fußball gespielt. Großartig. Balsam auf die lädierte Fanseele... Und das kurz vor Weihnachten.
Skibbe reloaded wird das nicht. Da ist Veh doch ein anderes Kaliber.
LG Nicole
Sag ich doch, diesmal haben wir einen Trainer ,-)) Ja, das war konsequent und mutig. Endlich, gut so!!
AntwortenLöschenWg. Frische: Bei Jung wadas besonders auffällig. Und es war deutlich, dass wir insgesamt vor allem GEISTIG frischer waren, wacher, konzentrierter, entschlossener. Die ganze Körpersprache war anders, da war auch kein Bruch. Sie haben sich da reingekämpft, waren voll dabei. Hatte heute nie das Gefühl, dass sie einbrechen würden. Djakpa hat sich fast zerissen, Schröck ist kein Überfußballer (hat irgendwie Probleme bei der Ballannahme) - aber das gleicht er aus, durch die Energie, die er ausstrahlt. Flum war über die Maßen engagiert - huch, ich dachte immer, der sei so sanft. Russ mit viel Wucht (Rode hat nicht gefehlt) - und Joselu - der war ja richtiggehend spielfreudig. Mensch, Mensch. Uff. Jetzt sieht das alles doch schon wieder ein bisschen freundlicher aus..!
von der leyen in der verteidigung? der herr gewähre den herren zambrano und anderson sowie russ eine immerwährende gesundheit. natürlich auch jung, djakpa und oczipka,:-)
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