Letzten Samstag feierte Du Ri Cha seinen 30. Geburtstag. Ich mag Du Ri sehr und wünsche ihm bei Celtic alles Gute. Gestern war Ralf Fährmann bei der Kinderpressekonferenz im Eintracht Museum zu Gast. Auch er ist sicher für den ein oder anderen Eintracht-Fan ein potenzieller Lieblingsspieler.
Mmh. Lieblingsspieler. Ein weites Feld. Es gibt nämlich die unterschiedlichsten Gründe, einen Spieler ganz besonders zu schätzen oder ihn gar als „Lieblingsspieler“ zu bezeichnen. Während sich bei nicht mehr aktiven Spielern im Laufe der Jahre so etwas wie eine höhere Rangordnung ergibt, fußballerische Leistung und Persönlichkeit miteinander verschmelzen, ist das bei aktiven Spielern ein bisschen schwieriger. Natürlich ,-) steht die fußballerische Leistung im Vordergrund – aber selbst bei Spielern, deren Leistung „eigentlich“ und „objektiv“ außer Frage steht, kann man durchaus unterschiedlicher Auffassung sein, gerade dann, wenn es sich um Spieler der eigenen Mannschaft handelt. Mitunter mag man Spieler, weil man sich von ihnen Großes erhofft oder weil man etwas in sie hineininterpretiert, von dem sich dann herausstellt, dass es gar nicht da ist. Es kann vorkommen, dass man Spieler auch dann noch mag und schätzt und an ihnen festhält, wenn man objektiv eigentlich zugeben müsste, dass die Leistung vielleicht nicht (mehr) reicht. Und es soll sogar Spieler geben, die bei den einen – aus Überzeugung, aus Trotz, aus (ja, auch das gibt es durchaus nicht nur bei kleinen Mädchen) Schwärmerei - besonders hoch im Kurs stehen - und für andere fast so etwas sind wie ein rotes Tuch.
Die Vergangenheit relativiert manches. Aber rote Tücher bleiben in der Regel rote Tücher. Und so liegt es nahe, dass man im Laufe eines Fußballerlebens eine Reihe Lieblingsspielerleichen im Keller liegen hat. Eine davon ist bei mir (ich traue es mich kaum hinzuschreiben) Andi Möller. Ja. Doof. Aber so ist es nun mal. Auch dann als er in meinem nicht gerade zimperlichen Adler-Umfeld längst nur noch… tschuldigung... die „Turiner Drecksau“ genannt wurde, versuchte ich, mir wider besseres Wissen und gegen alle „Kannste abhaken“- und Heulsuse-Denker irgendwie zu erklären, was wohl in ihm vorgegangen sei, warum und warum nicht und wie das, was er mir und der Eintracht angetan hatte, irgendwie zu rechtfertigen sei. Um es gleich zu sagen: Davon bin ich inzwischen vollständig geheilt. Und zwar spätestens seit der Saison 2003/04 als Andi Möller von Willi Reimann noch einmal reaktiviert wurde. Regelrecht aufgeregt war ich, als ich – von einem Geschäftstermin – nach Egelsbach raste, um Andi Möller bei einem seiner ersten Auftritte wieder zurück im Eintracht-Trikot zu erleben. Mit quietschenden Reifen angerollt, noch kurz in den Acker gefahren, um die Klamotten zu wechseln, rein ins Stadion. Und dann: Nichts. Wer ist dieser Fremde, der da mit dem Adler auf der Brust über den Platz trabt? Und die schmerzliche Erkenntnis: Nein, auch ich will „den“ nicht mehr im Eintracht-Trikot sehen. Es hatte sich ausge-andi-t.
„You can always come back, but you can’t come back all the way,” singt Bob Dylan und hat – wie so oft ,-) – recht. Wenn ich heute Andi M. in seiner neuen Rolle als Manager der Oxxenbächer sehe und ungefähr auf die gleiche Art schwätzen höre wie vor 20 Jahren, da komme ich schon ein wenig ins Grübeln darüber, was mir denn wohl damals im Kopf herum gegangen sein muss.
Ein unverbrüchliches Zeugnis meiner „Lieblingsspielerleiche“ gibt es allerdings doch noch: In einer heute äußerst selten verwendeten Tasche befindet sich ein Duplo-Sammelbild mit dem verschämt lächelnden Konterfei von Andi Möller. Das Bildchen hat mir Anfang der 90er ein Kollege geschenkt, um mich zu ärgern. Es wanderte als Glücksbringer in die Tasche – und ich denke mal: Da bleibt es jetzt auch. Der Leiche zum Trotz ,-)
Apropos Bildchen:
Neulich in einer Buchhandlung fiel mir das Buch "Keiner verliert ungern" von Arnd Zeigler in die Hände. Es zeigt auf dem Titel ein Bild von Andi Möller, bei dem ich mich gefragt habe, ob es am Computer nachbearbeitet oder tatsächlich echt ist. Es ist wohl echt. Wäre ich Andi Möller (was ich zum Glück nicht bin) würde es mich dazu bringen, künftig jede Form von Öffentlichkeit zu meiden. Was ich täte, wenn ich Ioannis Amanatidis wäre und mich tief dekolletiert in einem goldenen Kleid auf dem Cover des 11Freunde-Sonderheftes zur Bundesligasaison 2010/11 wiederfände - das weiß ich allerdings auch nicht. Muss nicht sein, oder?
Mmh. Lieblingsspieler. Ein weites Feld. Es gibt nämlich die unterschiedlichsten Gründe, einen Spieler ganz besonders zu schätzen oder ihn gar als „Lieblingsspieler“ zu bezeichnen. Während sich bei nicht mehr aktiven Spielern im Laufe der Jahre so etwas wie eine höhere Rangordnung ergibt, fußballerische Leistung und Persönlichkeit miteinander verschmelzen, ist das bei aktiven Spielern ein bisschen schwieriger. Natürlich ,-) steht die fußballerische Leistung im Vordergrund – aber selbst bei Spielern, deren Leistung „eigentlich“ und „objektiv“ außer Frage steht, kann man durchaus unterschiedlicher Auffassung sein, gerade dann, wenn es sich um Spieler der eigenen Mannschaft handelt. Mitunter mag man Spieler, weil man sich von ihnen Großes erhofft oder weil man etwas in sie hineininterpretiert, von dem sich dann herausstellt, dass es gar nicht da ist. Es kann vorkommen, dass man Spieler auch dann noch mag und schätzt und an ihnen festhält, wenn man objektiv eigentlich zugeben müsste, dass die Leistung vielleicht nicht (mehr) reicht. Und es soll sogar Spieler geben, die bei den einen – aus Überzeugung, aus Trotz, aus (ja, auch das gibt es durchaus nicht nur bei kleinen Mädchen) Schwärmerei - besonders hoch im Kurs stehen - und für andere fast so etwas sind wie ein rotes Tuch.
Die Vergangenheit relativiert manches. Aber rote Tücher bleiben in der Regel rote Tücher. Und so liegt es nahe, dass man im Laufe eines Fußballerlebens eine Reihe Lieblingsspielerleichen im Keller liegen hat. Eine davon ist bei mir (ich traue es mich kaum hinzuschreiben) Andi Möller. Ja. Doof. Aber so ist es nun mal. Auch dann als er in meinem nicht gerade zimperlichen Adler-Umfeld längst nur noch… tschuldigung... die „Turiner Drecksau“ genannt wurde, versuchte ich, mir wider besseres Wissen und gegen alle „Kannste abhaken“- und Heulsuse-Denker irgendwie zu erklären, was wohl in ihm vorgegangen sei, warum und warum nicht und wie das, was er mir und der Eintracht angetan hatte, irgendwie zu rechtfertigen sei. Um es gleich zu sagen: Davon bin ich inzwischen vollständig geheilt. Und zwar spätestens seit der Saison 2003/04 als Andi Möller von Willi Reimann noch einmal reaktiviert wurde. Regelrecht aufgeregt war ich, als ich – von einem Geschäftstermin – nach Egelsbach raste, um Andi Möller bei einem seiner ersten Auftritte wieder zurück im Eintracht-Trikot zu erleben. Mit quietschenden Reifen angerollt, noch kurz in den Acker gefahren, um die Klamotten zu wechseln, rein ins Stadion. Und dann: Nichts. Wer ist dieser Fremde, der da mit dem Adler auf der Brust über den Platz trabt? Und die schmerzliche Erkenntnis: Nein, auch ich will „den“ nicht mehr im Eintracht-Trikot sehen. Es hatte sich ausge-andi-t.
„You can always come back, but you can’t come back all the way,” singt Bob Dylan und hat – wie so oft ,-) – recht. Wenn ich heute Andi M. in seiner neuen Rolle als Manager der Oxxenbächer sehe und ungefähr auf die gleiche Art schwätzen höre wie vor 20 Jahren, da komme ich schon ein wenig ins Grübeln darüber, was mir denn wohl damals im Kopf herum gegangen sein muss.
Ein unverbrüchliches Zeugnis meiner „Lieblingsspielerleiche“ gibt es allerdings doch noch: In einer heute äußerst selten verwendeten Tasche befindet sich ein Duplo-Sammelbild mit dem verschämt lächelnden Konterfei von Andi Möller. Das Bildchen hat mir Anfang der 90er ein Kollege geschenkt, um mich zu ärgern. Es wanderte als Glücksbringer in die Tasche – und ich denke mal: Da bleibt es jetzt auch. Der Leiche zum Trotz ,-)
Apropos Bildchen:
Neulich in einer Buchhandlung fiel mir das Buch "Keiner verliert ungern" von Arnd Zeigler in die Hände. Es zeigt auf dem Titel ein Bild von Andi Möller, bei dem ich mich gefragt habe, ob es am Computer nachbearbeitet oder tatsächlich echt ist. Es ist wohl echt. Wäre ich Andi Möller (was ich zum Glück nicht bin) würde es mich dazu bringen, künftig jede Form von Öffentlichkeit zu meiden. Was ich täte, wenn ich Ioannis Amanatidis wäre und mich tief dekolletiert in einem goldenen Kleid auf dem Cover des 11Freunde-Sonderheftes zur Bundesligasaison 2010/11 wiederfände - das weiß ich allerdings auch nicht. Muss nicht sein, oder?
Kommentare
Kommentar veröffentlichen