Vom 16. zum 17. Spieltag: Warum die Eintracht nicht nur Auswärtstabellenführer ist, sondern heute auch ganz sicher den dritten Heimsieg einfährt
Dienstag. Und ist es auch Wahnsinn, so hat es wie's aussieht doch Methode. "Ein Spiel wie eine Kneipenschlägerei. Immer noch ein Schwinger für den HSV, " kommentiert der Sky Reporter die erste Halbzeit des Spiels der Eintracht in Hamburg. In der zweiten Halbzeit setzt es dann umgekehrt mehr Schwinger für die Eintracht, aber wir haben die besseren Nehmerqualitäten. Auswärtstabellenführer. Hüpf. Kreisch.
Mittwoch. An einem überaus hektischen und anstrengenden Tag freue ich mich aufs abendliche Weihnachtsmärchen, schaffe es hechelnd gerade noch rechtzeitig ins Theater und starte mit Peterchen, Lisa und dem Maikäfer Sumsemann zum Mond, wo zwar in diesem Fall kein Hesse, aber allerlei Himmelsbevölkerung zu finden ist und die Sterne leuchten.
Donnerstag. Ein weiterer, friedlich-vorweihnachtlicher Arbeitstag. Ich telefoniere, redigiere, schreibe, koordiniere, renne, telefoniere, kläre, höre, plane bis in den späten Abend. Die SPD sondiert, ob sie bereit ist zu sondieren, die Eintracht arbeitet weiter akribisch und die BVB-Anhänger besingen Peter Stöger als sei er seit Jahrzehnten einer der ihrigen. Ich aber frage mich, ob denn inzwischen alle Welt etwas am Sträußchen hat und falle müde in mein Bett.
Freitag. Kurzer Zwischenstopp in der Mainzer Innenstadt. Trinke eine Tasse Kaffee, sitze draußen, Kapuze über dem Kopf, der Wind weht, Regen spritzt, Menschen hasten an mir vorbei, Autos quietschen, die Lichter blinken, von fern dudelt ein Weihnachtslied. Friede umfängt mich, fühle mich hier, so ganz am Rande, so weihnachtlich wie seit Tagen nicht. Ansgar Brinkmann geht ins Dschungelcamp, vermeldet mir Whatsapp. So so. Und der Berliner Flughafen soll 2020 eröffnet werden. Biete eine Wette an: Eher holt die Eintracht bis dahin den DFB-Pokal oder einen anderen großen Titel. Wer hält dagegen?
Samstag. In dieser Hinrunde war ich an zwei Spieltagen nicht im Stadion - gegen Werder Bremen und gegen den VFB Stuttgart. Leise keimt in mir der Verdacht, dass zwischen "Kerstin ist nicht im Stadion" und "Die Eintracht gewinnt ein Heimspiel" eine gewisse Korrelation bestehen könnte. Gute Nachrichten für alle da draußen: Da ich heute ebenfalls nicht vor Ort sein kann, stehen im Spiel gegen Schalke die Chancen für den dritten Heimsieg außerordentlich gut.
90. Spielminute, der Heimsieg ist unter Dach und Fach.
AntwortenLöschen91. " , der Heimsieg ist vom Eis.
92. " , der Heimsieg ist in trockenen Tüchern und ...
93. " , ... trinkt heißen Äppler.
94. " , dem Heimsieg ist es wohl. Er schnurrt behaglich.
95. " : da!, da!, da! Irgendwas hat den Heimsieg aufgeschreckt, er springt auf und zurück aufs Eis und ... ach ...
Dieser junge und noch unerfahrene Heimsieg wusste es noch nicht: ein (Heim-) Spiel der Eintracht dauert nötigenfalls auch 95 Minuten, jedenfalls so lange, bis er einem der Naldos dieser Welt vor die Flinte läuft.
Schnöde Welt.
Und doch am Ende ein Glück, dass das Eis, auf das dee arme unerfahrene Heimsieg (er hat halt leider nur zwei große Brüder) zurückgeschubst wurde, einigermaßen stabil war und er nicht vollends eingebrochen ist.
AntwortenLöschenAber im Ernst: wenn der Schiri eine halbe Minute Vorher das Foul an Wolf pfeift, haben wir auf der anderen Seite einen Freistoß und die (ohnehin etwas großzügig bemessene) Nachspielzeit ist um. Da kann Naldo wildentschlossen sein wie er will, nützt ihm nix. Man hat es dann kommen sehen. Merkwürdig wie dann ein kleiner Moment des Nachlassens, nicht energisch genug Hingehens, dann den Unterschied macht und noch merkwürdiger, wie oft das in dieser Saison auf den verschiedensten Plätzen geschieht. Dieses Tempo-Dosieren, in bestimmten Spielphasen noch eins Draufsetzen, bis zur 95. Minute den Konzentrationspegel am Anschlag halten - bin mir fast sicher, dass da trainerseitig bewusst ein besonderes Augenmerk drauf gelegt wird. Ist ja eigentlich UNSERE Spezialität.
Was mir gestern auch extrem aufgefallen ist: Klar waren Support und Stimmung im Stadion, wie immer bei uns, großartig und laut. Vor dem TV sieht/hört es sich aber tatsächlich immer mehr so an als seien Bild- und Tonspur getrennt und liefen mitunter asynchron...
Das weihnachtlich verdunkelte Stadion nach Abpfiff sah wunderbar aus, als ob der Mantel des Schweigens über den Ausgleich gebreitet würde, um den Schock abzumildern. Das hätte ich gerne live miterlebt.
Nun ja, bei der spielerischen Leistung der Unseren wäre aber ein Sieg nicht wirklich verdient gewesen.
AntwortenLöschenAber die Quote aus drei Torchancen zwei Tore zu machen ist top! Das sah teilweise auch in dieser Saison ganz anders aus.
Hauptsache Punkt, Hauptsache ( wie gestern) weiter. Bin gespannt, ob und wie wir durch die Rückrunde fliegen. Ein Ziel ist jedenfalls schon fest im visier: Berlin.
AntwortenLöschenStill waiting for The Pogues ...
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