Jetzt ist er da, der Tag des Spiels gegen Hoffenheim. Die
Sonne scheint und ich hoffe sehr, dass die direkt am Spiel Beteiligten heute
Nacht entspannter geschlafen haben als ich und ihre Nerven besser im Griff
haben.
Dem heutigen Spiel ist eine, sagen wir mal, gewisse
Bedeutung nicht abzusprechen. Eine Tatsache, die im Vorfeld von allen Seiten
hinlänglich gewürdigt wurde. Das Spiel ist:
Deswegen ist es gut, dass bereits im Spiel gegen Bayern viele Hoffnungszeichen zu entdecken waren.
Ich (euphorisch): „Mensch, das sieht gut aus.“ Mit-Adler
(skeptisch): „Mmh. Wir haben keine einzige Chance.“ Ich (nach kurzem Zögern): „Aber es sieht so aus, als ob wir eine haben könnten."
Mini-Flashback-Ende
Heute geht es – wie vor ein paar Tagen bei der
Aktionärsversammlung von Daimler in Stuttgart – um die Wurst.
Deshalb wurden auch in der vergangenen Woche die Hebel wieder an den richtigen
Stellen angesetzt. Das Training und die Spieler wurden abgeschirmt, um sie vor Spähern zu schützen. Gleichzeitig wurde „nach möglichen Lücken in der Hoffenheimer Defensive Ausschau gehalten.“ Neben dem „Defensivverbund“ wurde jetzt auch der „Offensivverbund“ gestärkt.
Denn rechnerisch lässt sich eindeutig belegen: „Wenn du kein Tor schießt, holst du maximal einen Punkt.“ (Stefan
Aigner). Eine weise Erkenntnis, die durch entsprechende Maßnahmen im Training zusätzlich
gestützt wird. „Wir versuchen, schneller zu laufen.“ (Timothy Chandler)
Genug geblödelt! Die Stimmung im Vorfeld des Spiels ist
zuversichtlich. Wir sind gut vorbereitet. Der Himmel ist blau. Mein Gesicht ist
grün. Die Hütte ist voll, mein Herz flattert und mein Magen dreht sich. Keine
Frage: Wir packen das!
Drei Punkte gegen Hoffenheim und für den Klassenerhalt. Alle. Auf jetzt!
Heimsieg! Und dann packen wir das.
AntwortenLöschenAh ja, das wird schon. Wägt man im Geiste das Trainermilchgesicht der Hoppels gegen unsere zwei (!) Balkangengehärteten, muss einem bang nicht sein. Heimsieg, was sonst.
AntwortenLöschenOT Highend-Philology meets Bob
http://www.sueddeutsche.de/kultur/musiker-fleissige-fanwissenschaft-1.2940394
Es fühlt sich an wie abgestiegen und so ist es wohl auch. Fühle mich müde und leer.
AntwortenLöschenBleichgesicht Hoppel ziemlich schlau. Adler austoben lassen, dann selber ausgetobt. Was soll man sagen? Keines der schlechteren Spiele der Eintracht in dieser Saison, hat aber nicht gereicht. Jetzt geht es um das Duell mit Bremen um Platz 16. Wäre es gewiss, dass mit dem Abstieg eine substantielle Häutung des Vereins verbunden wäre, würde ich den Abstieg fast mit Freude unterschreiben. Aber damit kann man wohl schwerlich rechnen.
AntwortenLöschenHabe heute den Nachruf auf jemanden verfassen müssen, dem ich viel verdanke. Das rückt vieles zurecht.
Es tut mir sehr leid, dass du einen Menschen verloren hast, der dir nahe stand und der so wichtig für dich war.
AntwortenLöschenZeiten und Tage, an denen sich Lebensereignisse mit Eintrachtgeschehnissen vermischen - einerseits relativiert das wirkliche Leben das einträchtliche, andererseits verstärken sich die Dinge auch gegenseitig. So habe ich das immer erlebt - wie ein Brennglas, in dem sich die unterschiedlichen Ebenen von Weh miteinander verbinden und ineinander weben.
Mein Tag gestern war von so vielen Gefühlen, Bildern, Begegnungen, nahen Momenten bestimmt, dass es mir abends vorkam als sei nicht ein, sondern mehrere Tage vergangen. Hatte die Woche über intensiv gearbeitet, in der Nacht auf Samstag kaum geschlafen, der Frühling, der Nervenkasper im Stadion, überdreht und gleichzeitig übermüdet, erschöpft. Irgendwann spät abends sind mir vollkommen aus dem Off die Tränen gelaufen - da war es dann wirklich Zeit fürs Bett. Wie gut, dass es immer einen neuen Tag gibt :)
Deine kurze Spielanalyse teile ich zu 100%. Die Herren aus Hoffenheim haben taktisch klug auf low Level das Spiel offen gehalten, dabei von unserer Harmlosigkeit vor dem Tor profitiert und uns abackern lassen. Je länger das Spiel lief, desto unkonzentriert wurden wir, mehr Fehler, der Ausfall Zambranos und dann hopp und hopp. Schon zur Halbzeit waren wir ratlos. Ja, sie mühen sich, ja, da sind Fortschritte, aber... Hoffnung in der halbzeitanalyse mit einem lieben Adlerfreund: Vielleicht rutscht ja doch irgendwie einer rein.
Nach dem 1:0 hatte ich nie das Gefühl, dass wir den Ausgleich schaffen können. "Wirst sehen, kurz vor Schluss machen die Hoffenheimer das 2:0." Meine einsamen "Eintracht Eintracht"-Rufe - wie von einem Ertrinkenden, der immer weiter vom Ufer wegtreibt.
Nein, es ist noch nichts verloren und ich werde weiter kämpfen und hoffen, geht ja nicht anders. Aber ich will nichts erwarten. Show down am letzten Spieltag gegen Werder...? Relegation gegen Nürnberg oder Leipzig...? Eben noch ein Schreckensszenario, jetzt fast so was wie ein Geschenk, das man verspätet unter dem schon abgeräumten Weihnachtsbaum findet...du liebes bisje...
Wie du habe auch ich wenig Hoffnung, dass ein Abstieg auch eine Runderneuerumg bedeuten wird. Wir werden weiter wurschteln. Deswegen sollten wir es lieber nicht darauf ankommen lassen. Sollten wir doch da landen, wo wir nicht hin wollen - dann denke ich nochmal neu darüber nach. Aber erst dann...
Vielleicht kann man es auf die Kurzformel bringen: wir haben uns redlich gemüht, immerhin; H'heim aber hatte etwas dagegenzusetzen, was selten ist im Abstiegskampf und beispielsweise uns weitgehend abgeht: Cleverness. Platz 17: Bremen oder die Eintracht, und das in beiden Fällen verdient. Sollte es besser kommen, freut sich niemand mehr als ich.
AntwortenLöschenJa, besonders clever sind wir nicht, das ist wohl wahr. Verdient hat den Abstieg am Ende der, der am Ende da noch steht. Der Showdown läuft - wollen wir hoffen, dass wir noch ein paar Patronen im Gürtel haben.
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