(Nachtrag)
Ein Samstag Ende März. Einkaufen in der Innenstadt von Mainz. Mit meinem Mit-Adler bin ich auf eine Tasse Kaffee und einen kleinen Imbiss in einem Café am Marktplatz verabredet. Heute ist Markttag, es ist ziemlich kühl, aber die Sonne scheint. Die Stadt und auch das Café sind voll. Das Café ist sehr geräumig und weitläufig, zwei Stockwerke, bester Domblick. Die Tische stehen dicht an dicht, wir finden einen Platz in einem Eckelchen, aus den Lautsprechern klingt Musik, der Lärmpegel ist hoch, das – eindeutig zu knapp bemessene Personal – freundlich, aber sichtlich überfordert. Unsere Zeit ist relativ knapp bemessen – noch viel zu erledigen, rechtzeitig zum Spiel der Eintracht gegen den VFB wieder zu Hause sein -, aber wir entschließen uns zu Gelassenheit. Nützt ja nix. Nach mehreren Anläufen gelingt es uns, unsere Bestellung loszuwerden - Milchkaffee, Croissant, Rührei für meinen Mit-Adler, Müsli für mich – dann harren wir der Dinge.
Ein Samstag Ende März. Einkaufen in der Innenstadt von Mainz. Mit meinem Mit-Adler bin ich auf eine Tasse Kaffee und einen kleinen Imbiss in einem Café am Marktplatz verabredet. Heute ist Markttag, es ist ziemlich kühl, aber die Sonne scheint. Die Stadt und auch das Café sind voll. Das Café ist sehr geräumig und weitläufig, zwei Stockwerke, bester Domblick. Die Tische stehen dicht an dicht, wir finden einen Platz in einem Eckelchen, aus den Lautsprechern klingt Musik, der Lärmpegel ist hoch, das – eindeutig zu knapp bemessene Personal – freundlich, aber sichtlich überfordert. Unsere Zeit ist relativ knapp bemessen – noch viel zu erledigen, rechtzeitig zum Spiel der Eintracht gegen den VFB wieder zu Hause sein -, aber wir entschließen uns zu Gelassenheit. Nützt ja nix. Nach mehreren Anläufen gelingt es uns, unsere Bestellung loszuwerden - Milchkaffee, Croissant, Rührei für meinen Mit-Adler, Müsli für mich – dann harren wir der Dinge.
Neben uns ist
gerade ein Vierertisch freigeworden, dem sich jetzt durch das beengte Drumherum
eine Dreiergruppe nähert: Vater, Teenietochter und Mutter, die ein
panzerwagengroßes Gefährt vor sich herschiebt: Ein Kinderwagen. Tische werden gerückt, die Bedienung mit voll
bepacktem Tablett springt noch rasch zur Seite, damit die Gruppe sich ihren Weg
bahnen kann. Sie sind da, der Wagen wird umständlich in eine Lücke zwischen
zwei Tischen manövriert, die neu angekommenen Gäste, die erstaunlich viel
Bekleidung tragen, beginnen sich ihrer Mäntel, Jacken, Rucksäcke und Schals zu
entledigen. Auf einem der Stühle entsteht ein beachtlicher Kleiderberg. Dann
sitzen sie.
Wir haben zwischenzeitlich zumindest unseren Kaffee
bekommen, der Rest wird wohl noch eine Weile auf sich warten lassen. Auch die
Tischnachbarn haben bestellt. Das Baby im Wagen beginnt erst leise, dann lauter
vor sich hin zu quaken. Vater, Mutter und Teenietochter haben ihre Handys
gezückt und sind jeder auf seine Weise beschäftigt. Hendrik hat angerufen,
berichtet der Vater. Es gibt noch einiges zu klären wegen dem Umbau und das
will Hendrik ihm jetzt erklären. Die Bedienung naht, bringt den Kleiderberg ins
Wanken, kann ihn gerade noch am Herunterfallen hindern, immerhin: Wir bekommen
ein Croissant. Eines? Wir hatten… zwei… und außerdem…
Entschuldigung, das kommt
dann noch. Na gut. Der Vater am Nebentisch hat sich zwischenzeitlich
entschlossen, das Gespräch mit Hendrik gleich hier und jetzt zu führen.
Baupläne. Ja, die Berechnung. Möglicherweise muss man. Es könnte sein, dass.
Nach zehn Minuten kommt unser zweites Croissant. Nach
weiteren zehn Minuten die Rühreier und das Müsli. Der Herr am Nebentisch ist am
Telefon inzwischen bei der Urlaubsplanung angekommen. Die Teenietochter wischt
über ihr Smartphone und die Mutter, ja wirklich, sie packt gerade ihre Brust
aus, um ihr Baby zu stillen. Mit leiser
Befriedigung nehmen wir zur Kenntnis, dass die anderen drei Familienmitglieder
immer noch auf ihre Getränke warten.
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