Heute also gegen Nürnberg. Eigentlich säße ich jetzt, genau
jetzt, mit Nicole, Zoë und Rosa im Auto in Richtung Nürnberg. Stattdessen sitze
ich hier, den Schreibtisch voller Arbeit und kann den Sieg der Eintracht in
Nürnberg also nur vor dem Fernseher bejubeln. Den Sieg? Mmh…
Die zurückliegende Eintracht-Woche war eine ziemlich
brisante Mischung. Pulverfass? Schmierenkomödie? Gezielt arrangiertes Chaos? Jeder gegen jeden. Machtspiele. (Verletzte?)
Eitelkeiten. Schuldzuweisungen. (Achtung: Die Firma Lindt ist erst kürzlich in einem Wettbewerbsverfahren gegen einen
konkurrierenden Schokohasenhersteller gescheitert, weil im entscheidenden
Moment der „Beweishase“ abhanden gekommen war. Na ja, an Hasen haben wir
zumindest derzeit keinen Mangel.)
Noch ist nicht ganz raus, ob wir uns am Ende für den
oder – ike so many times before – doch lieber für den
Noch ist nicht ganz raus, ob wir uns am Ende für den
Fußball |
roten Selbstvernichtungsknopf |
Ich leg mich mal fest: Freiburg. Ja, Freiburg – trotz schwach und Kader und alledem. Freiburg hat sein Endspurt-und-Hebel-umleg-Spiel letzte Woche gewonnen – gegen uns - und wird genau von diesem Rückenwind – das Spiel gegen Werder am Freitag ist ein erstes Indiz – bei den letzten, entscheidenden Spielen profitieren. Allerorten war nach dem letzten Sonntag die Rede vom ungerechten Ergebnis, vom überlegenen Spiel der Eintracht. So viele Torchancen, so viel mehr Spielanteile, so viel mehr Ecken, so viel mehr von allem, nur nicht an Toren. Christian Streich sprach vom „glücklichen Sieg“ der Freiburger – ich bin der Auffassung: Der Sieg war – bei aller Tragik und allem hätte, wenn und aber - unterm Strich verdient. Diese niederschmetternde Niederlage war nicht vorrangig unserer Unzulänglichkeit geschuldet, das Tor nicht zu treffen, sondern sie war das Verdienst der Freiburger, die nur solange im Passiv-Modus geblieben sind, bis sie – Zufall oder nicht – in Führung gehen konnten. Sogar nach dem 1:2 Anschlusstreffer haben sie offensiv noch mal zugelegt, haben höher gestanden, sind aufgerückt, um uns von ihrem Tor wegzuhalten und das dritte Tor zu machen, was – wie wir wissen – gelang. Die Überschrift für meinen Blogeintrag zum Spiel, den ich dann wg. (s.o.) Arbeit nicht geschafft habe, stand schon fest: „Reden wir über Freiburg.“ Witzigerweise habe ich dann am Mittwoch in der FR gelesen, dass Armin Veh genau den umgekehrten Weg gewählt hat: „Es ist am besten, so ein Spiel abzuarbeiten, indem man gar nicht darüber spricht.“ Ich bin mir nicht sicher, ob das die richtige Methode war.
Bleiben also noch Braunschweig (klar) Werder, der VFB, Nürnberg, der HSV und wir. 2 aus 5. Und irgendwie erfasst mich im Moment immer öfter die Panik dass wir uns vielleicht schon aufgegeben haben könnten. Oder liegt das an mir, das ich überall Auflösungserscheinungen wittere? Jede Formulierung, jede Meldung scheint mir ein Indiz. „Es wird eng bis zum
Schluss.“ Warum eigentlich? Noch haben wir doch die Chance, uns abzusetzen. Sebi Jung zu Wolfsburg? Klar, die Diskussion kommt immer wieder
hoch, passt jetzt aber grad nicht so besonders. Trainer-Bashing. Heribert-Bashing. Mmh. Seppl Rode, Alex Meier verletzt. Zufall, sicher. Aber irgendwie scheint
sich eins ins andere zu fügen. Europa. Jubel. Aufbruch. Das war doch grade
erst. War das alles ein Traum? War es Fake? Eben noch auf stolzen Rossen… und vielleicht
besteht auch hier zwischen dem einen und dem anderen ein Zusammenhang,
Heute also Nürnberg. Und noch einmal, vielleicht zum letzten
Mal, die Chance dieses Spiel zu einem Hebel-Umleg-Spiel zu machen, zu UNSEREM
Hebel-Umleg-Spiel. Mein
Bauch |
und mein Kopf |
sagen: Hilfe, ich hab Angst. Mein
hüpft und bibbert und hofft und bangt. Dann springt es einfach über die Hürde - und die Mannschaft springt hoffentlich hinterher. Alles Quatsch, wir machen das. Wir fahren nach Nürnberg und gewinnen. Auf das Herz kommt es an!
Herz |
Auswärtssieg!
mein tipp: 1:1.
AntwortenLöschenIch auch und am Ende wäre es besser als nix. Trotzdem wäre mir lieber, wenn die Mannschaft nicht mit dieser Einstellung ins Spiel geht..
AntwortenLöschenUnser "Umleg-Spiel" hatten wir doch schon: Den späten 2:1-Sieg gegen Stuttgart. Selbst schuld, wenn man danach nur daran arbeitet, sich selbst umzulegen.
AntwortenLöschenWie auch immer: Auch wenn mancher das Wasser und den Mund nicht halten kann, hat die Mannschaft immer noch die Klasse die Klasse zu halten. Ob sie insgesamt auch die Nerven und den Mumm dazu hat, werden wir sehen. Heute in Nürnberg.
JA! Geschafft! Ich freu mich!
AntwortenLöschenJaaaaa. Geschafft, tatsächlich geschafft. Einfach nur genial. Das hatte ich nicht zu hoffen gewagt. Fast schäm ich mich für meine Zweifel. Straight, mutig, fußballerisch überzeugend. Aigner wieder fast in alter Stärke. Freu mich so für Kadlec, dass er am Ende auch noch ein Tor gemacht hat. So schöne Bilder - Sebi Jung Arm in Arm mit Stendera. Und jetzt bleibt der Hebel genau da, wo er im Moment ist: Umgelegt und auf Vollgas!
AntwortenLöschenJa, der Hebel ist doch umgelegt. Schon gegen Freiburg. Eigentlich. Nur die Tore fehlten.
AntwortenLöschenDas war heute eine tolle Auswärtsfahrt für uns. Leider ohne dich, liebe Kerstin. Aber Julia war auch eine sehr nette Mitfahrerin, sie hat dich toll vertreten und vielleicht Glück gebracht. Immerhin sitzt sie lustigerweise auch in unserem Block zuhause, ein bisschen weiter oben :).
So ein wichtiger Sieg war das heute. Nach einer Phase der Unsicherheit wieder zurück gekommen und noch 2 Tore gemacht.
Sehr, sehr gut hat das getan!
LG Nicole