Dieses Wort habe ich gestern zum ersten Mal gehört und das
hat auch einen guten Grund: Das Wort gibt es nämlich gar nicht. Trotzdem hat es
gestern im Fernsehen jemand gesagt. Naaaaain, nicht – wie man vielleicht
vermuten könnte - im Zusammenhang mit dem Sieg der Bayern gegen Lille (von wegen mächtig starke Jungs), sondern
mit Blick auf den Ausgang der US-Wahlen. „Barack Obama hat einen Phallussieg
errungen,“ sprach ein Immobilienmakler, den Anne Will als Experte in ihre
US-Wahl-Nachbetrachtungsrunde geladen hatte.
Stutzen und Erstaunen bei den übrigen Gästen. Nachfrage, was er denn
damit meine. Und die einfache Erklärung: „Ach, da hab ich mich wohl
versprochen. Irgend sowas Griechisches halt…“
In diesem Fall dann also nicht der Phallus, sondern Pyrrhus, der einst
eine Schlacht gewann, die er am Ende doch teuer bezahlen musste.
Hey…. daraus lässt sich doch was
machen. Gebildete Metaphern für alle
Fälle. Bei einem Sieg der Eintracht brechen wir aus in Tantalusfreuden. Wenn
uns eine Arbeit besonders schnell von der Hand geht, denken wir gleich an
Sisyphos. Wer zu hoch hinaus will und dann abstürzt, dem geht es wie Ikea. So etwas kann man leicht vermeiden, wenn man – anders als die Trojaner – auf die
Warnungen der Sabrina hört. Beim Barte des Reus - dann soll mal einer versuchen, uns einen
trojanischen Höllenhund unter zuschieben. Wenn es uns dann trotzdem mal umhaut –
macht nichts, dann stehen wir wieder auf wie Venus aus der Muschel. Und wenn
wir wissen wollen, was die Zukunft bringt, befragen wir das Debakel von Delphi.
Das hilft uns dann ganz sicher, selbiges zu vermeiden. Oma!
Manchmal ist das rechte Wort halt Glücksache. In meiner kleinen schwäbischen Heimatstadt hatte vor Jahren irgendein Kulturverein - vermutlich mit Unterstützung der Sparkasse oder der Landesbank - eine kleine Ausstellung mit irgendwie moderner Kunst organisiert, die ich an einem trüben Samstag pflichtbewußt besuchte. Ziemlich leerer Saal mit müdem älterem Wächter. Begleiterin und ich stehen etwas ratlos vor einer Farbkomposition von ichweißnichtmehrwem und rätseln. Wärter gesellt sich zu uns und meint nach kurzem Schweigen: "Also mir isch' des älles zu konschtrakt." Und was soll ich sagen: Irgendwie hatte der Mann recht. Gruß, C
AntwortenLöschenMoooomentemal! Phallussieg. Gibts, das Wort. Da stehts. Fakt. Wir wissen das. Phallus-Viertel. Phallus-Warte. Süßiphass rollt den Handkäs (den originalen von Kas Andra) mit Musik mainaufwärts, immerzu, immerzu, wir dürfen ihn uns als glücklichen Menschen vorstellen, wenn er dann wiedermal unterm Eisernen Steg dümpelt. Aber ach, wozu so viele Worte ... Phallussieg ist allemal Pyrosieg. Und das ist auch gut so.
AntwortenLöschen@Celtix: weißnichtmehrwer, aber weißnochwoundwas :) Jawohl, der Mann hatte recht. Mir geht das auch so. Die ganze Welt - manchmal viel zu konschtrakt. Mir sagt das was.
AntwortenLöschen@Anonym: Muhahaha. Phallus-Viertel? Wie konnte ich das vergessen - und dann gibt es ja auch noch das Gallussymbol. Nicht zu vergessen das kleine phallische Dorf, das sich gegen den Rest der Welt stemmt. Kein Phallus-, kein Pyrrhus-, auch kein Pyrosieg morgen - ein einfacher Aufwärtssieg morgen würd mir schon reichen :) Was soll der bayrische Kas?
Danke fürs Mitschonglieren! lgk