„Alles!“ antwortet Alex Meier auf die Frage des Sky-Reporters, was der Eintracht denn heute zum Sieg gefehlt hat. Und wie hat es dazu kommen können? „So ist das, wenn es einem zu gut geht…“
Sicher. Auch die Eintracht kann mal ein Spiel verlieren. „Däs isch dä Fußball; däs ghört dzu“, würde Christian Streich, der Trainer des SC Freiburg sagen. Die Mannschaft hat schlecht gespielt. Jou. Auch das ist manchmal so. Jeder einzelne, bis auf einige Lichtblickszenen, war unter seinen Möglichkeiten, einige sogar meilenweit. Zu langsam. Nicht richtig wach, Überhastet. Uninspiriert. Und doch mache ich heute vor allem einen aus, der schuld ist an dieser Niederlage: Mich.
Ich, ich hätte es besser wissen können. Müssen. Hatte ich die Saison nicht fast schon abgehakt? Die Mission schon fast für vollendet erklärt? So gut. Wir. Wer soll uns noch schlagen? Eitel. Selbstgefällig. Unkonzentriert. Zu lässig. Innerlich mit den Gedanken schon ein paar Wochen weiter.
Z.B. am Donnerstag: Wie hab ich mich ergötzt an der Niederlage der Düsseldorfer in Rostock. Mann, sind die blöd. Machen tatsächlich in der Rückrunde mit dem Hintern kaputt, was sie in der Hinrunde – mit was für Mitteln auch immer –aufgebaut haben. Oder gestern im Telefonat mit einem Adlerfreund: Da ging es gar nicht mehr um die Frage, ob wir aufsteigen, sondern nur noch darum, wann es soweit sein würde. Am nächsten Samstag? Vielleicht schon am Mittwoch? (Da der Adler-Freund irgendeine diffuse Bei-Aufstieg-Nackt-um-den-Block-Lauf-Wette laufen hat, plädierte er für das Spiel gegen Aachen: Da ist es schon dunkel…)
Und heute morgen dann hab ich noch eins draufgesetzt: Bei jedem, wirklich bei jedem einzelnen Spiel in dieser Saison (und nicht nur in dieser) war ich von der ersten Minute an hochkonzentriert dabei. Im Stadion. Vor dem Fernseher. Bei einer seltenen Ausnahme am Radio. Und heute? Morgens überlege ich noch kurz, ob ich tatsächlich zum Einkaufen in die Stadt fahre. Das wird eng mit dem pünktlichen Zurückkommen bis zum Anpfiff. Aber – hey… Es ist Ostern. Bisschen entspannen. Schlendern. Hier ein Radieschen, dort eine Olive, einen Kaffee, ein Buch. Wir können das Spiel ja in der Stadt in einer Sky-Kneipe kucken. Ganz zur Not verpassen wir die ersten Minuten. SMS-Hotline steht ja. Und Mensch, Kerstin, mach dich mal locker – die machen das schon, die Jungs. Sieben, ach was: Zehn Punkte auf Düsseldorf. Was soll da noch schief gehen?
Regelrecht persönlich übel nehme ich mir, dass ich den Fußballgott nicht nur durch Laissez Faire erzürnt, sondern sogar noch am Bauch gekitzelt und ein Foto gemacht habe - vor der 05er Sky-Kneipe in der Stadt. Da war ein Schild aufgestellt, um die kommenden Gäste auf das Spiel der Mainzer in Stuttgart einzustimmen: „Auswärtssieg!“ Die Mainzer? 3 Punkte beim VFB? Wasnquatsch. Aber für uns – da kommt das Schild doch genau richtig. Klick.
1 Uhr. Die Sonne scheint, die Domglocken läuten. Die Welt ist friedlich und heiter. Um 10 nach 1 eine SMS, dass das Spiel in Duisburg später angepfiffen wird – cool, noch schnell über den Markt: Kräuter, Radieschen, Äpfel, Salat. Die nächsten SMSe rattern: Der FSV führt 1:0. Der FSV führt 2:0. Der FSV führt 3:0. Hammer.
Wir sind auf dem Nachhauseweg als in Duisburg das 1:0 fällt. Ein kurzer Stich in der Herzgegend, aber schnell die Zweifel weggewischt. Quatsch. Noch 45 Minute Zeit, um das Ding zu drehen. Zur zweiten Halbzeit sitzen wir vor dem Fernseher. Zwischen Tüten und Taschen. Die Katze quiekt. Was ich sehe ist nicht besonders erbaulich. Hätte ich nur. Wäre ich nur eher. Eintracht, krächzt es in mir, um Abbitte bemüht. Eintracht. Aber, ach, nach einigen Minuten dämmert mir, dass es für heute zu spät ist, um den Hebel umzulegen. Nein. Dieses Spiel da heute in Duisburg werden wir nicht gewinnen. Ganz sicher nicht.
Abpfiff. Alex Meier. Raus. Ich muss raus. Es hat angefangen zu regnen. Kehre trotzdem die Straße und den Frust aus meinem Kopf. Es ist nichts passiert. Alles ist gut. Wir sind nach wie vor und immer noch auf Kurs. Weitermachen. Schritt für Schritt für Schritt. Konzentriert bleiben. Jedes Spiel neu. Punkten.
"So ist das, wenn es einem zu gut geht," sagt Alex Meier. Er hat ja so recht. Der Esel, dem es zu wohl wird. Diese Lektion haben wir wohl wieder mal gebraucht. Ich hab sie gelernt. Noch rechtzeitig. Und ich hoffe: Die Mannschaft hat es auch. Eintracht!
Sicher. Auch die Eintracht kann mal ein Spiel verlieren. „Däs isch dä Fußball; däs ghört dzu“, würde Christian Streich, der Trainer des SC Freiburg sagen. Die Mannschaft hat schlecht gespielt. Jou. Auch das ist manchmal so. Jeder einzelne, bis auf einige Lichtblickszenen, war unter seinen Möglichkeiten, einige sogar meilenweit. Zu langsam. Nicht richtig wach, Überhastet. Uninspiriert. Und doch mache ich heute vor allem einen aus, der schuld ist an dieser Niederlage: Mich.
Ich, ich hätte es besser wissen können. Müssen. Hatte ich die Saison nicht fast schon abgehakt? Die Mission schon fast für vollendet erklärt? So gut. Wir. Wer soll uns noch schlagen? Eitel. Selbstgefällig. Unkonzentriert. Zu lässig. Innerlich mit den Gedanken schon ein paar Wochen weiter.
Z.B. am Donnerstag: Wie hab ich mich ergötzt an der Niederlage der Düsseldorfer in Rostock. Mann, sind die blöd. Machen tatsächlich in der Rückrunde mit dem Hintern kaputt, was sie in der Hinrunde – mit was für Mitteln auch immer –aufgebaut haben. Oder gestern im Telefonat mit einem Adlerfreund: Da ging es gar nicht mehr um die Frage, ob wir aufsteigen, sondern nur noch darum, wann es soweit sein würde. Am nächsten Samstag? Vielleicht schon am Mittwoch? (Da der Adler-Freund irgendeine diffuse Bei-Aufstieg-Nackt-um-den-Block-Lauf-Wette laufen hat, plädierte er für das Spiel gegen Aachen: Da ist es schon dunkel…)
Und heute morgen dann hab ich noch eins draufgesetzt: Bei jedem, wirklich bei jedem einzelnen Spiel in dieser Saison (und nicht nur in dieser) war ich von der ersten Minute an hochkonzentriert dabei. Im Stadion. Vor dem Fernseher. Bei einer seltenen Ausnahme am Radio. Und heute? Morgens überlege ich noch kurz, ob ich tatsächlich zum Einkaufen in die Stadt fahre. Das wird eng mit dem pünktlichen Zurückkommen bis zum Anpfiff. Aber – hey… Es ist Ostern. Bisschen entspannen. Schlendern. Hier ein Radieschen, dort eine Olive, einen Kaffee, ein Buch. Wir können das Spiel ja in der Stadt in einer Sky-Kneipe kucken. Ganz zur Not verpassen wir die ersten Minuten. SMS-Hotline steht ja. Und Mensch, Kerstin, mach dich mal locker – die machen das schon, die Jungs. Sieben, ach was: Zehn Punkte auf Düsseldorf. Was soll da noch schief gehen?
Satz mit X |
1 Uhr. Die Sonne scheint, die Domglocken läuten. Die Welt ist friedlich und heiter. Um 10 nach 1 eine SMS, dass das Spiel in Duisburg später angepfiffen wird – cool, noch schnell über den Markt: Kräuter, Radieschen, Äpfel, Salat. Die nächsten SMSe rattern: Der FSV führt 1:0. Der FSV führt 2:0. Der FSV führt 3:0. Hammer.
Wir sind auf dem Nachhauseweg als in Duisburg das 1:0 fällt. Ein kurzer Stich in der Herzgegend, aber schnell die Zweifel weggewischt. Quatsch. Noch 45 Minute Zeit, um das Ding zu drehen. Zur zweiten Halbzeit sitzen wir vor dem Fernseher. Zwischen Tüten und Taschen. Die Katze quiekt. Was ich sehe ist nicht besonders erbaulich. Hätte ich nur. Wäre ich nur eher. Eintracht, krächzt es in mir, um Abbitte bemüht. Eintracht. Aber, ach, nach einigen Minuten dämmert mir, dass es für heute zu spät ist, um den Hebel umzulegen. Nein. Dieses Spiel da heute in Duisburg werden wir nicht gewinnen. Ganz sicher nicht.
Abpfiff. Alex Meier. Raus. Ich muss raus. Es hat angefangen zu regnen. Kehre trotzdem die Straße und den Frust aus meinem Kopf. Es ist nichts passiert. Alles ist gut. Wir sind nach wie vor und immer noch auf Kurs. Weitermachen. Schritt für Schritt für Schritt. Konzentriert bleiben. Jedes Spiel neu. Punkten.
"So ist das, wenn es einem zu gut geht," sagt Alex Meier. Er hat ja so recht. Der Esel, dem es zu wohl wird. Diese Lektion haben wir wohl wieder mal gebraucht. Ich hab sie gelernt. Noch rechtzeitig. Und ich hoffe: Die Mannschaft hat es auch. Eintracht!
Würde ich bloggen, hätte ich wohl einen ähnlichen Eintrag geschrieben. ;-) In einem Punkt aber würde er sich von deinem unterscheiden: Du bist nicht schuld!
AntwortenLöschenWir beide können uns Nachlässigkeiten erlauben, das Aufstiegsfeierausrechnen, das Zuspätkommen und das Nichternstnehmen. Die Mannschaft kann und darf das nicht. Sie hat es dennoch getan.
Der Einfluss des Unterbewusstseins ist eben stärker als man meint. Und die mentale Stärke von Vehs Elf ist zwar groß, aber noch nicht gegen alle Einflüsse gefeit. Düsseldorfs Niederlage, vermute ich, hat den Burschen nicht gut getan - oder eben zu gut. Da hat Meier völlig Recht. Und dann geht es eben auch mal unerwartet in die Hose. Ärgerlich. Aber normal.
Auch bei den "Bayern der 2. Liga". Wir sind dann wieder da, wenn es darauf ankommt. In den nächsten beiden Heimspielen. Vor denen hatte ich vorher etwas Bammel. Jetzt nicht mehr. :-)
Gruß
Rüdiger
Das sehe ich wie Rüdiger, Kerstin, ist nicht deine Schuld. Obwohl, du hättest etwas weniger trödeln können ;-), tzzz.
AntwortenLöschenIch habe auch keinen Bammel vor den nächsten beiden Heimspielen. Wobei ich dieses "Bayern der 2. Liga" und solche Vergleiche gar nicht nicht hören will. Ich glaube nur daran, dass in dieser Saison immer EIN Warnschuß reicht, damit wir wieder in die Spur kommen.
Naja, ich bin heute auch sehr optimistisch nach Duisburg gefahren, einen Niederlage hatte ich nicht im Plan. Aber irgendwie wusste ich schon relativ bald, dass da nicht so viel gehen wird. Man fühlt das. Man hofft dennoch. Aber meine Füße waren so dermaßen kalt, dass ich mich an Nürnberg letzte Saison erinnert fühlte. Und das war auch alles mies. Mit meinen taube Fußzehen kam ich heute kaum noch die Treppen vom Block runter.
Mittwoch gilt es!
LG Nicole
Und irgendwie ist es wie immer: Wenn das Selbstbewusstsein wächst, wächst auch immer die Unsicherheit.
AntwortenLöschenNiederlagen meiner Eintracht sind nach wie vor das Überflüssigste, "wo gibt". Aber dann wiederum, das Salz in der berühmten Suppe, um eine Saison, die nur mit dem Aufstieg enden kann, doch noch etwas Würze zu geben. Alles andere wäre ja auch einfach zu langweilig.
Vielleicht ist dieses aber auch nur eine andere Möglichkeit, mir Mut für den Endpsurt zu zusprechen.
Viele Grüße & weiterhin sichere Straßen, Fritsch.
@Rüdiger: Und ich bin sicher, deinen Eintrag würden viele gerne lesen!
AntwortenLöschenSagen wir mal so: "Ich" steht in diesem Fall vielleicht auch ein bisschen für das kollektive Über-Ich, das Unterbewusstsein, von dem du sprichst - und wirkt und west in irgendeiner Form offensichtlich Fan- und Mannschaftsübergreifend. Natürlich haben wir letztlich keinen Einfluss - aber grad deshalb setze ich da an, worauf ich Einfluss hab: Bei mir :-)
"Wir sind dann wieder da, wenn es darauf ankommt. In den nächsten beiden Heimspielen. Vor denen hatte ich vorher etwas Bammel. Jetzt nicht mehr. :-)." Genau der richtige Satz zum richtigen Zeitpunkt. So wird es sein!
@Nicole: ich habe nicht getrödelt. Ich war unaufmerksam, für einen Moment. Wird nicht wieder vorkommen ,-)
Ja, merkwürdig genug: Man fühlt das, man sieht das nach wenigen Minuten, ob etwas geht oder nicht geht. Zum Glück kann aber auch dieses Gefühl manchmal trügen - am Samstag leider nicht. Soooo kalt war das? Du liebes bisje. Ich schniefe heute auch. Schon auf Frühling eingestellt - und dann so was. Da hat uns nicht nur die Eintracht buchstäblich auf dem falschen Fuß erwischt...
@Fritsch: Du hast recht. Es muss wohl so sein und ist - in einem höheren Sinn - vielleicht auch gut so, dass es so ist, auch wenn es sich direkt nach einer Niederlage anders anfühlt. Der Endspurt wird kommen, schon am Mittwoch. Mutig, uffrescht wie die Sparschel, konzentriert. Wir machen das!
Ostergrüße in alle Richtungen, K.
Es geht nicht um eine Schuldfrage, sondern einfach darum, dass es eine dämliche und völlig überflüssige Niederlage war.
AntwortenLöschenAuch wenn die Mannschaft sich in den nächsten Spielen zusammenreißt und Siege einfährt, ärgere ich mich über solche Niederlagen. Wenn eine Niederlage nach einem großem Einsatz knapp und unglücklich erfolgt, finde ich es zwar auch ärgerlich, rege mich aber nicht so auf, wie nach einem solchen Spiel.
Jaaaa, natürlich geht's nicht um Schuld und trotzdem nehme ich mir dieses "eigentlich-sind-wir-doch-schon-durch"-Gefühl, dass ich am Samstag hatte, persönlich übel. Klar, nicht ich, nicht wir - die Mannschaft spielt und die muss sich zusammenreißen - aber am Samstag, da hatten wir ALLE den 10 Punkte Vorsprung schon vor dem Spiel im Sack - und das KANN nicht gut gehen. Es ist ein schmaler Grat zwischen Euphorie/ Selbstbewusstsein/Sicherheit - und Arroganz/Leichtsinn.
AntwortenLöschenSo ganz furchtbar aufgeregt hab ich mich nach dieser Niederlage nicht (es sind zwar vermeintlich Sprechblasen, aber sie stimmen: Zum Fußball gehören auch Niederlagen, sogar die Eintracht kann nicht immer gewinnen, solche Spiele gibt es - du merkst es, du siehst es, als Spieler spürst du es vermutlich auch - und kannst es dann nicht mehr rumreißen) - aber ich war... stinkig.... irgendwie.. deprimiert, traurig... Irgendwie haben wir den Fußballgott geärschert - es wär so schön, so easy, so genial gewesen, wenn wir auch noch in Duisburg wunderbar gespielt, vielleicht sogar glatt gewonnen hätten - und das haben wir (alle, irgendwie...) verbockt, dieses Gefühl, dieses locker ins Ziel eintrudeln - DAS ist es, was mich ärgert.
Aber jetzt wissen wir ja, was wir heute machen müssen. Und das werden wir auch tun: Konzentriert bleiben, siegen - und genau dann aufsteigen und abheben, wenn es soweit ist!
Eintracht! lgk
PS: Cooles neues Avatar!!!