Rotzlöffel, der (sing); die (pl) (ugs) Früher häufiger, im modernen Zusammenhang sowohl im politisch-korrekten wirklichen Leben wie im fußballerischen Zusammenhang äußerst ungebräuchlicher Begriff bzw. nur noch selten verwendetes → Schimpfwort . Vgl. hierzu auch: → „Lümmel“ oder → „Babbsack“ Rotzlöffel- Anwendungsbeispiele sind äußerst selten, unlängst jedoch im Hessischen. Bsp.: "Soll mich der Rotzlöffel doch beschimpfen, das interessiert mich nicht." (Armin Veh, Trainer Eintracht Frankfurt, Februar 2012)
Während der Babbsack eher mundartlich (insbes. im Hessischen) gebräuchlich ist und – je nach Gemütsverfassung – bösartig ( Bsp: „Hau bloß ab du Babbsack“), mitunter aber durchaus fast liebevoll (Bsp. „Du bist mer vielleicht en Babbsack…“) verwendet werden kann, wird der Begriff „Rotzlöffel“ im gesamten deutschsprachigen Raum verstanden und ist eindeutig konnotiert. Ähnlich oder synonym verwendete Begriffe sind z.B.: → Rotzbengel, der und → Rotznase, die, wobei „Rotzbengel“ eher derb einen „ungepflegten, unerzogenen Jungen“ (Quelle: Duden) bezeichnet, während „Rotznase“ euphemisierende (= abmildernde) Wirkung („naseweis, frech“ ebda.) hat und dem Schimpfwort die Schärfe nimmt.
Während die → Rotznase direkt von der - beim weinenden oder kränkelnden Kleinkind häufig ungehemmt laufenden – Nase abgeleitet ist und im Wortsinn eben diese, aber eben auch ganz anderes, z.B. freche, respektlose Kinder und Jugendliche (vgl. hier auch: → rotzfrech) bezeichnet, führen die etymologischen Wurzeln des Begriffs „Rotzlöffel“ nicht etwa zu den Worten „Rotz“ (= derb für "Nasenschleim") und „Löffel“ , sondern zunächst zu dem Wort „Laffe“, wobei →„Laffe, die“ den Schöpfteil des (aha) Löffels bezeichnet, aus dem dann umgangssprachlich → Laffe, der (als Bezeichnung für einen Gecken = eitler junger Mann) abgeleitet wurde.
Das Hinzufügen des „Rotz“ zum Laffen-Löffel hat pejorative (= verschärfende) Wirkung. Ein eigentlich neutrales oder positives Wort („Laffe“ bzw. „Löffel“) gewinnt durch die Ergänzung eines Pejorativpräfixes („Rotz“) - abwertende, herabsetzende Bedeutung. (Vgl. hierzu auch die Verwendung des Begriffes „Rotz“ zur Abqualifizierung von Redebeiträgen. Bsp.: „Ich kann den Rotz net mehr hören.“ „Hör mer bloß uff mit dem Rotz.“) Demzufolge ist der Rotzlöffel weniger eitel, dafür „dreist, arrogant und unbelehrbar“ aber auch „wehleidig, widerspenstig und weinerlich.“
Weitere pejorative Wirkungen ergeben sich aus der – möglicherweise – zusätzlich dysphemistischen (i.d.F.: den ursprünglichen Wortsinn konterkarierenden) Verwendung des Wortes (Bsp.1 „Hornochse“ = Bezeichnung für ein Säugetier im Unterschied zu „Hornochse“ = herabmindernde Bezeichnung für einen dummen Menschen/ Bsp. 2 „Schwalbe“ = Bezeichnung für einen kleinen Vogel im Unterschied zu „Schwalbe“ = Flugeinlage während eines Fußballspiels, die in täuschender Absicht zur Erzielung eines unrechtmäßigen Vorteils vorgenommen wird).
Durch Dysphemismus kann (im Unterschied zum → Euphemismus ) einer zwar bereits pejorativen, letztlich aber eher harmlosen, babbsackartigen Verwendung eines Schimpfwortes (Bsp. Eu-: „Du kleines Rotzlöffelsche du…“) bei entsprechender Betonung, Aussprache, abwertendem Tonfall und/oder entsprechender Lautstärke verstärkende Wirkung erzielt werden. „Rotzlöffel!!!!
(Dieser Eintrag ist in leicht veränderter Fassung vorab als Blogschau-Trailer im Eintracht-Forum erschienen und zur Fortschreibung des "Kleinen Fußball-ABCs" auch hier im Blog eingeklinkt worden).
Während der Babbsack eher mundartlich (insbes. im Hessischen) gebräuchlich ist und – je nach Gemütsverfassung – bösartig ( Bsp: „Hau bloß ab du Babbsack“), mitunter aber durchaus fast liebevoll (Bsp. „Du bist mer vielleicht en Babbsack…“) verwendet werden kann, wird der Begriff „Rotzlöffel“ im gesamten deutschsprachigen Raum verstanden und ist eindeutig konnotiert. Ähnlich oder synonym verwendete Begriffe sind z.B.: → Rotzbengel, der und → Rotznase, die, wobei „Rotzbengel“ eher derb einen „ungepflegten, unerzogenen Jungen“ (Quelle: Duden) bezeichnet, während „Rotznase“ euphemisierende (= abmildernde) Wirkung („naseweis, frech“ ebda.) hat und dem Schimpfwort die Schärfe nimmt.
Während die → Rotznase direkt von der - beim weinenden oder kränkelnden Kleinkind häufig ungehemmt laufenden – Nase abgeleitet ist und im Wortsinn eben diese, aber eben auch ganz anderes, z.B. freche, respektlose Kinder und Jugendliche (vgl. hier auch: → rotzfrech) bezeichnet, führen die etymologischen Wurzeln des Begriffs „Rotzlöffel“ nicht etwa zu den Worten „Rotz“ (= derb für "Nasenschleim") und „Löffel“ , sondern zunächst zu dem Wort „Laffe“, wobei →„Laffe, die“ den Schöpfteil des (aha) Löffels bezeichnet, aus dem dann umgangssprachlich → Laffe, der (als Bezeichnung für einen Gecken = eitler junger Mann) abgeleitet wurde.
Das Hinzufügen des „Rotz“ zum Laffen-Löffel hat pejorative (= verschärfende) Wirkung. Ein eigentlich neutrales oder positives Wort („Laffe“ bzw. „Löffel“) gewinnt durch die Ergänzung eines Pejorativpräfixes („Rotz“) - abwertende, herabsetzende Bedeutung. (Vgl. hierzu auch die Verwendung des Begriffes „Rotz“ zur Abqualifizierung von Redebeiträgen. Bsp.: „Ich kann den Rotz net mehr hören.“ „Hör mer bloß uff mit dem Rotz.“) Demzufolge ist der Rotzlöffel weniger eitel, dafür „dreist, arrogant und unbelehrbar“ aber auch „wehleidig, widerspenstig und weinerlich.“
Weitere pejorative Wirkungen ergeben sich aus der – möglicherweise – zusätzlich dysphemistischen (i.d.F.: den ursprünglichen Wortsinn konterkarierenden) Verwendung des Wortes (Bsp.1 „Hornochse“ = Bezeichnung für ein Säugetier im Unterschied zu „Hornochse“ = herabmindernde Bezeichnung für einen dummen Menschen/ Bsp. 2 „Schwalbe“ = Bezeichnung für einen kleinen Vogel im Unterschied zu „Schwalbe“ = Flugeinlage während eines Fußballspiels, die in täuschender Absicht zur Erzielung eines unrechtmäßigen Vorteils vorgenommen wird).
Durch Dysphemismus kann (im Unterschied zum → Euphemismus ) einer zwar bereits pejorativen, letztlich aber eher harmlosen, babbsackartigen Verwendung eines Schimpfwortes (Bsp. Eu-: „Du kleines Rotzlöffelsche du…“) bei entsprechender Betonung, Aussprache, abwertendem Tonfall und/oder entsprechender Lautstärke verstärkende Wirkung erzielt werden. „Rotzlöffel!!!!
(Dieser Eintrag ist in leicht veränderter Fassung vorab als Blogschau-Trailer im Eintracht-Forum erschienen und zur Fortschreibung des "Kleinen Fußball-ABCs" auch hier im Blog eingeklinkt worden).
Hey,
AntwortenLöschengestern schon "drübbe" gelesen. Erster Gedanke: die Frau ist vom Fach.
2. Gedanke: der Typ ist definitiv zu alt, um noch als Rotzlöffel bezeichnet werden zu können, selbst im dys ... Sinn. Mir fallen da ganz spontan und äußerst undamenhaft eine Menge anderer Begriffe ein (die selbstredend nicht in dieses Internet geschrieben werden :))
:-)
AntwortenLöschenIch find ja: Die Bezeichnung "Rotzlöffel" für jemanden, der aus dem Rotzlöffel-Alter raus ist, die ist besonders... wirksam ,-)
Undamenhaft? Es würde mich enttäuschen, wenn du es nicht manchmal wärest :-)
lgk