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Corona-Sommer-Schnipsel: Exit-Strategien

Ach du liebes bisschen.. Jetzt ist es fast schon wieder zwei Monate her seit meinem letzten Eintrag hier. Stellt sich die Frage: Vergeht mit corona die Zeit schneller oder langsamer? Ist Zeit echt oder vielleicht doch nur eine Imagination? Obwohl ich während der kompletten Corona-Zeit weiter gearbeitet habe und unendlich viele Termine hatte, merke ich, wie die Zeitebenen verschwimmen. Wie lange ist das alles jetzt her?  Es ist Sommer - Garten, Schwimmbad, Weinberge - und trotzdem hab ich mich neulich bei dem Gedanken ertappt, huch, bald ist schon wieder Weihnachten.

Auch die Bundesligasaison 2019/20 ist längst vorbei. Eben haben wir noch spekuliert, ob das überhaupt funktionieren kann, geistertrainings- und geisterspielmäßig, jetzt ist alles relativ unaufgeregt und ohne Kollateralschäden über die Bühne gegangen. Platz neun für die Eintracht, na gut, 9 ist nicht 11. Der HSV sichert sich den Klassenerhalt in der zweiten Liga und Werder hat, ebenso wie der Club eine Ebene tiefer, wieder einmal gezeigt wie zwiespältig die Relegationsspiele sind. Einen Meister gibt es natürlich auch - 30 mal, gähn.  Championsleagueplätze - na gut. Wolfsburg - ätschbätsch -  siebter. Und dann ist da auch noch Liverpool, das andere 30.  Endlich. Der weinende Kloppo. Schöööön.

Einige Antworten gibt es also. Trotzdem bleibt es dabei, dass die Corona-Zeit mehr Fragen als Antworten generiert. Corona könnte Philosophen schaffen, stattdessen gebiert es  Verschwörungstheoretiker, aber auch Wächter, Verordner, Reformer, Aufpasser, Regelhüter, Innovatoren und Denunzianten. Der Druck, sich an Regeln zu halten, scheint viele Menschen zu inspirieren, sich für alle Bereiche des Lebens neue Regeln und Verbote auszudenken. Was darf ich denken? Was darf ich essen? War Kant Rassist? Dürfen Meinungen nur dann geäußert werden, wenn sie mit dem geltenden Wording und Weltverständnis übereinstimmen? Warum waren Naturwissenschaften vor ein paar Jahren noch der Kern alles Bösen und warum sind sie heute der Schlüssel zur Rettung der Welt?  Müssten wir Fußballfans eigentlich richtiger als "Personen, die ins Stadion gehen", bezeichnen? Müsste "social distancing" nicht eigentlich richtiger "physical distancing" heißen, weil soziale Nähe  (im Netz, aber vor allem im Leben) gerade in Zeiten von Corona ja eigentlich nicht weniger, sondern mehr an Bedeutung gewinnen sollte? Warum bezeichnen wir Menschen immer häufiger als "Personen"? Es ist, als ob wir uns profilaktisch auch schon  mal sprachlich vor uns selbst distanzieren. Und warum jonglieren wir mit immer mehr technokratischen Ordnungsbegriffen- und Kategorien? Verseuchung. Herdenimmunität. Super Spreader. Verstellte Welt. Die Sprache der Technik. Und da fällt mir (unter vorgehaltener Hand) schon wieder ein Philosoph ein:   Martin Heidegger.

Merkwürdigerweise habe ich nicht das Gefühl, dass die Welt sich fürchterlich verändert hat in diesen letzten Monaten - es ist eher eine Art Erschrecken darüber, dass alles zu sich selbst kommt. Die Corona-Zeit scheint irgendwie alles, was in unserer Welt schief oder merkwürdig ist (und das ist eine ganze Menge) wie unter einem Brennglas zu verstärken.  Und gerade jetzt, in der Phase der scheinbaren Normalisierung, wird dieses Phänomen immer deutlicher. Meinungen sind wichtig.  Gab es vorher schon die Tendenz, Dinge schwarz oder weiß (statt schwarzundweiß!)  zu sehen und sich ständig zu dem einen oder anderen bekennen zu müssen, dann hat dieser Trend sich jetzt unheilvoll verstärkt. Abweichende, zögernde, nachdenkliche Meinungen gibt es selten, alle scheinen genau zu wissen, was richtig und was falsch ist. Und die Sache mit den Regeln? In meiner - ländlichen - Wahrnehmung - werden sie weniger gebrochen als eher übererfüllt. So positiv das für die Bekämpfung "des Virus" ist - mich erschreckt das.

Was ist sicher? Sicher ist seit ein paar Tagen, dass die neue Bundesligasaison am 18. September beginnt  - unabhängig davon, wann die Stadien wieder öffnen. Sicher ist auch, dass Bratwurst Walter im Stadtwald nicht mehr dabei sein wird. Stattdessen haben wir den größten super-duper HiFi-Videowürfel der Welt. Und wir haben den neuen Caterer Supremes Sports Hospitality, bei dem "die Kompetenzen aus Hospitality und Hochfrequenzgastronomie sowie die Gefühlswelten aus Heimatküche und Eintracht-Herz" miteinander verschmelzen.  Wenn wir doch dieses wunderbar neue Essgefühl schon im Stadion live erleben könnten - vielleicht ja jeder einzeln bzw. in angemessener Gruppengröße in einem vorab markierten Kreis, in dem wir dann mit gebotenem Abstand  nicht nur eine Wurst, sondern ein Gefühl verzehren. Auch Wärmebildscanner sind eine ernsthaft diskutierte Option für den neuen Stadionbesuch - schon beim Einlass die Temperaturmessen, kurz checken, ob die Maske sitzt und wenn der Abstand zur Vorderfrau nicht stimmt, ertönt ein Alarmzeichen - nicht zu verwechseln mit dem Pfiff des Schiedsrichters. Das wird nett. Mein Favorit derzeit ist der Laserkreis-Akku.  Jeder wird mit einem Akku ausgestattet, der um jeden Einzelnen herum einen farbigen Distance-Kreis zeichnet, vielleicht sogar - wie die Kollegen im Maintracht-Blog spekulieren  - in Vereinsfarben. Ganz, ganz super. Da macht es auch nichts, dass Schreien und Singen wohl eher verboten sein werden. Wir können uns ja alle Kopfhörer mit Stadiongeräuschen aufsetzen - darauf kommt es dann auch nicht mehr an.

Ich habe während Corona weder den Keller entrümpelt noch irgendwelche bahnbrechenden Veränderungen in meinem Leben durchgeführt. Trotzdem sind da viele Kleinigkeiten, die ich, die mein Mit-Adler und ich, anders machen, die sich neu gewichtet oder anders eingetaktet haben. Ich bin viel draußen und entdecke Gegend. Mir kommt es vor als sei der Himmel seit ewigen Zeiten nicht mehr so weit und wattewolkig gewesen wie in diesem Jahr. Ein wunderbarer, winddurchwehter "Sommer wie früher", ganz ohne Klimawandelverdikt. Oder?  Ein weiteres "Novum" in meinem Leben, ist das Radio, das in den vergangenen Jahren eine komplett depravierte Rolle gespielt hat. Ganz anders jetzt. An den Abenden, die ich nach der Arbeit häufig in meinem Zimmer zum Garten verbringe, liegt bei weitgeöffneten Türen und Fenstern das Radioprogramm neben mir. Das Beethoven-Jahr habe ich auf diese Weise zwar ohne große Live-Konzertabende, aber doch sehr intensiv erlebt. Auch samstags war bei mir  die Radiokonferenz an die Stelle von Sky getreten, auch irgendwie ein vertrautes "früher"-Gefühl  (aber selbstverständlich hab ich mir zum Beispiel das wunderbare Jay Jay-Kamada-Silva-Tor in Berlin später auch noch auf youtube angesehen).

Meine Rückeroberung des öffentlichen Raumes bzw. meine persönliche Exit-Strategie vollzieht sich langsam und Schritt für Schritt. Nicht, weil ich mich fürchte, eher, weil mir das alles nicht gefällt und es mir schwer fällt dem, was da jetzt ist, Normalität zuzugestehen.  Das erste (großartige) Konzert im quasi leeren Theater. Das erste Mal - draußen - wieder einen Kaffee trinken, essen gehen. Der erste Besuch im Schwimmbad hat mich echt Kraft gekostet - das Schwimmen war großartig, das zugerüstete Umfeld, der Weg zum Becken  (Einbahnstraße, Durchgang verboten, Achtung)  - schwierig. Inzwischen habe ich meinem Frieden damit gemacht und genieße das Schwimmen im vorgegebenen Zeitfenster.  Ok. Dann ist es halt so. Wir schwimmen und laufen alle in eine Richtung.

Und die Eintracht? Plant nach vorn, und das ist richtig so. Was mir gefällt, ist der neue Fokus auf der Jugendarbeit. Das Eintracht-Internat, die ständig wachsende, namhafte Gilde der Jugendtrainer. Alex nun also doch zurück. Jürgen Kramny (der in seiner 05er-Zeit hier bei uns im Ort gewohnt und im einzigen Dorflädchen immer den letzten Kicker ergattert hat).

Fast wieder in Normalfrequenz bewegen sich auch die Neuigkeiten und die Saisonvorbereitung der Eintracht.  Wird Adi Hütter verlängern und wenn ja wie lange? Kommt Ante Rebic zurück?  Geht Kostic? Bleiben Kevin Trapp, André Silva und Daichi Kamada? Holen wir Max Kruse (oh no...)? Maximilian Eggestein? Oder Luan, das überirdisch gute brasilianische Supertalent? Wie wäre es mit dem hochtalentierten Franchu, der bei Real Madrid in der zweiten Mannschaft spielt? Der, der den Kreuzbandriss hatte? Ja, genau der.

Wie geht es weiter? Manchmal zweifle ich daran, dass wir  irgendwann nächstes Jahr wieder an den status quo ante anknüpfen werden. "Wir  werden das Virus nicht mehr los." Heißt: Nicht nur "das Virus", sondern auch viele der damit verbundenen Maßnahmen sind vermutlich gekommen, um zu bleiben. Schwimmen in nur in eine Richtung? "Ist doch eigentlich praktisch, da kommt man sich nicht so in die Quere." Limitierte Zeitblocks für den Schwimmbadbesuch? "Eigentlich nicht schlecht, da hängen nicht mehr so viele Menschen nur rum und es ist mehr Platz zum Schwimmen." Fußball ohne Zuschauer? "Ich schaue sowieso immer öfter am Fernsehen und ohne das Drumrum kann man sich auch wieder mehr auf das Spiel selbst konzentrieren."  "Dann ist auch Schluss mit dem hohen Verkehrsaufkommen rund ums Stadion und den überfüllten S-Bahnen." Homeoffice? "Mir gefällt das super da kann ich in meinem eigenen Rhythmus arbeiten."  Na ja, mal sehen, wie viel "öffentlicher (Begegnungs-)Raum" uns am Ende noch bleibt. Im virtuellen Raum bleiben wir ja vereint.

Und dann gibt es zum Glück auch richtig gute Nachrichten. Vorgestern, endlich die Nachricht, auf die wir alle gewartet haben. Am 21. November 2022 ist es soweit: Das Eröffnungsspiel der Fußballweltmeisterschaft in Katar wird angepfiffen. Montagvormittag um 11 Uhr. Das ist großes Kino. Da weiß man doch, auf was man sich freut, wenn alles wieder "normal" ist.




Kommentare

  1. Danke für den schönen Text. Habe mein Eintracht Panini Heft gerade nochmal hervor geholt. Träume von vergangenen Tagen und hoffe das wir irgendwann wieder unser Waldstadion, mit singen und pöbeln,betreten können. Bleib gesund.

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    1. Ach ja... Das panini-heft, das war erst letztes Jahr, oder? Meines ist damals leider nicht ganz voll geworden... Hast recht, wollen wir hoffen, dass sich Fußball bald wieder anfühlt wie Fußball und die Eintracht wieder wie die Eintracht. Pöbeln find ich gut und wäre ein Anfang ;)

      Vielen Dank fürs hier vorbeischauen und kommentieren.

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  2. Ein schöner und gelungener Text, da hat sich das Warten gelohnt.
    Und tatsächlich trifft die Zeile "the times, they are a-changin'" auch derzeit zu, auch wenn es in dem Lied um etwas ganz anderes geht.
    Das Radio hatte ich nie aus dem Blick, habe immer gerne gelauscht, da dort häufig sich mehr Zeit genommen wird, allerdings werden die oberflächlichen Beiträge immer mehr und man muss suchen. Vor kurzem habe ich aber festgestellt, dass man auch auf dem Handy Radio empfangen kann und es damit über das Internet unzählige Sender gibt.

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    1. Ich höre Radio in der Regel auch per Radiostream am Tablet, so viel digitaler Mehrwert muss sein. Du hast recht, wie überall muss man auch im Radio suchen, aber es gibt noch ein paar Orte/Sender, an denen man mit großer Wahrscheinlichkeit fündig wird.

      Es gibt so viele Bob-Zitate und ganze Songs, die in diese Zeiten passen... Je nach Gemütslage von Traurigkeit und Melancholie über Wut bis Trost und Zuversicht. It's not dark yet but it's getting there. It‘s allright Ma, (I'm only bleeding). There must be some way out of here. This empty lonely road‘s to dead for dreaming. It's a heard rain a gonna fall. But right now i’ll just sit here and watch the river flow. Come in, she said, I'll give you shelter from the storm. Everything changes, everything passes, just do what you think you should do/ and someday, may be, who knows baby, I’ll come in be crying to you. …. And so on…

      Dein Kommentar erinnert mich daran, dass ich in meinen Schnipseln tatsächlich vergessen habe, die großen Bob-Momente während Corona zu erwähnen. Murder most foul als Nummer 1 in den Billboard Charts. I contain multitudes (das ich mitten in einer hektischen Gesamtsituation zum ersten Mal gehört habe – alles ausgeblendet, mitten im Chaos auf einen Stuhl gesetzt, Smartphone an…) Rough and rowdy ways als Nummer 1 der Album Charts. Leider fühlt sich all das an wie Abschied. „..with gratitude for all your support and loyalty across the years. (…) Stay safe, stay observant and may God be with you.“ Das klingt, als ob die neverending tour endet…

      Bis zum nächsten Eintrag wird es nicht wieder zwei Monate dauern… (Und vielen Dank an dich fürs Teilen des Textes!)

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  3. Mister Zimmerman kann man oder frau in allen Lebenslagen hören. Da seine Texte häufig sehr poetisch sind, entdecke ich auch bei Liedern, die ich schon dutzendemal gehört habe, immer wieder neues. Dazu kommt, dass es bei der Größe seines Gesamtwerks sicherlich einiges gibt, was ich noch nicht kenne.

    Auf jeden Fall immer wieder hörenswert!

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  4. Ich habe gestern festgestellt, dass mich sein Album Self Portrait immer noch irritiert, ich weiß immer noch nicht, was ich davon halten soll, da es ziemlich wirr und konzeptlos auf mich wirkt.
    Ich sehe gerade, dass das Album dieses Jahr 50 wird, erstaunlich, wie lange Bob mich schon beleitet.

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    1. Another Self Portrait hilft in diesem Fall sehr:
      https://www.discogs.com/Bob-Dylan-Another-Self-Portrait-1969-1971/master/588726
      Rough And Rowdy Ways?
      Wenn die Eintracht so ein Meisterwerk hinlegt, kommt die Schale auf den Römer.

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  5. Natürlich ist Another Self Portrait besser und zugänglicher, aber das ändert nichts an meiner Einschätzung des anderen Albums.

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    1. Die Irritation ist vermutlich ja genau das, was Bob mit Self Portrait beabsichtigt hat. So etwas wie ein "Self Portrait" in Gänsefüßchen - und wir können uns überlegen, was davon ernst und was einfach nur ad absurdum führen soll / ob es in unser Dylan-Bild passt oder nicht / ob Bob uns damit vielleicht doch etwas über sich oder gar nichts oder eher etwas über uns sagen will/ oder (ganz philosophisch betrachtet) ob wir vielleicht alle dazu neigen, Dinge immer nur unter der Auspiz wahrzunehmen, die bestimmten Denkgewohnheiten entsprechen. Unabhängig davon höre ich Self Portrait (trotz Irritation) eigentlich ganz gern, die "tired horses" mag ich und die Boxer-Parodie finde ich saukomisch. Falls Bob vor hatte, mit Self Portrait die Luft aus diesem Dylan-Allmighty-Ding zu nehmen, ist dieses Vorhaben allerdings gescheitert - es hat es, denke ich, eher zusätzlich angeheizt.

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  6. In drei Monaten ist Weihnachten schon wieder vorbei und die Tage werden wieder länger. Wird dieser Blog bis dahin aus seinem Dornröschenschlaf erwacht sein?

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    1. Hoffen wir mal, dass das Blog-Dornröschen den Weckruf nachhaltig gehört und jetzt (= grade noch rechtzeitig vor Weihnachten) endgültig wachgeküsst ist. Ich plane sogar zeitnah eine Neugestaltung, wird mal Zeit. :)

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