Direkt zum Hauptbereich

17 (von 34)

Kaum zu glauben, heute Abend ist es soweit – wir haben die Hälfte unserer Zweitligazeit bereits hinter uns gebracht. Viel zu langsam könnte man meinen, und doch so schnell, so schnell. Wie viel Welt passt in fünf Monate, in einen Monat, in eine Woche?

Die Eintracht spielt erfolgreich, hat erst ein einziges Mal verloren und hat die beste Zweitligahinrunde ever gespielt. Trotzdem können wir uns nicht so richtig dazu entschließen, diese Tatsache zu bejubeln. „Erfolgreichste Zweitligasaison ever“ . Mmh. Ist das jetzt Hohn oder Lob?

Manchmal sieht es so aus als hätten wir uns jetzt aneinander gewöhnt – an die Liga, an die neu zusammengestellte Mannschaft, an den Trainer -, aber in Phasen in denen es nicht so läuft, wie wir glauben, es erwarten zu dürfen - da zeigt sich, wie fragil das alles noch ist. Drei Spiele, in denen wir „nur“ glücklich gepunktet haben, die erste Niederlage – und die kritischen Stimmen mehren sich. Hier und da wird bereits der Skibbe an die Wand gemalt.

Nicht nur wir granteln - auch unser Trainer grantelt mit uns. Mal sind wir zu wenig euphorisch. Mal machen wir es uns zu einfach, wenn wir meinen, dass wir jeden Gegner einfach so weghauen - wir nähmen den Aufstieg zu selbstverständlich. Zu selbstverständlich? Wir? Spätestens in der Rückrunde der letzten Saison haben wir gelernt, bei der Eintracht ziemlich wenig für selbstverständlich zu nehmen.

Obwohl...naja... das da heute - das vielleicht schon. Da kommt ja bekanntlich der KSC mit seinem Trainer Jörn Anderson. Der war in der Saison 1989/90 – während seiner Zeit bei der Eintracht - nicht nur der erste ausländische Torschützenkönig, sondern hatte dabei mit 18 Toren auch eine – für Torjägerverhältnisse - ziemlich geringe Torausbeute. Vielleicht deshalb erinnere ich mich beim Gedanken an Jörn Anderson im Eintracht-Trikot zwar an manches Tor, vor allem aber auch an verpasste Torchancen und an eine damit verbundene typische Geste. Solltet ihr mal in die Situation kommen, dass ihr in einem „Wer ist das?“-Quiz eine Person mittels einer typischen Handbewegung erraten sollt: Wenn da einer auftaucht, der den Kopf nach vorne wirft und dabei beide Hände vors Gesicht schlägt – klare Sache: Das ist Jörn Anderson.

Seit zwei Wochen ist er jetzt Trainer beim KSC, der derzeit da steht, wo er in dieser Saison am allerwenigsten stehen wollte: Auf einem Abstiegsplatz. Als neuer Besen hat auch Anderson noch nicht so richtig gut eingeschlagen– zwei Niederlagen (gegen den Jawohl-Mitaufstiegsaspiranten Paderborn und gegen die Friedhelm-wird’s-schon-richten-Alemannen aus Aachen) stehen zu Buche. Sagen wir mal so: An dieser Bilanz wird sich morgen ganz sicher nichts ändern.

Zurück in die Spur, Aufstiegskurs halten. Wir - alle zusammen!

Klarer Sieg – und sonst gar nix!

Kommentare

  1. Klarer Sieg – und sonst gar nix!

    So ist es! Ziemlich windig heute, also fegen wir den KSC aus unserem Stadtion.

    LG Nicole

    AntwortenLöschen
  2. Fast-Herbstmeister! ;-)

    Auf gehts Duisburg! Kämpfen und Siegen!

    Hätte nie gedacht, das ich das mal schreibe und auch noch ernst meine! :-)

    mfg
    Mike :-)

    AntwortenLöschen
  3. Also hat ja geklappt mit dem Heimsieg.

    Und ich habe 3 Punkte im Tippspiel. Yeah!

    Blödes Wetter heute gewesen :(.

    LG Nicole

    AntwortenLöschen
  4. Herrje, welche Leistung!4. Dezember 2011 um 12:15

    Meine Stimme kriegt der Kollege Matmour. Hat zwar nur eine Halbzeit gespielt, war aber sofort da, tauchte links wie rechts auf und vor allem: Er ist der Einzige, der es mal schafft, in den Rücken der Abwehr zu kommen.

    Schwegler hätte es selbstredend auch sein können. Starkes Spiel gegen allerdings schwachen Gegner.

    Dem Rode würde es vielleicht ganz gut tun, wenn er nicht versuchte, den Uwe Bein zu geben, sondern sich auf seine Stärken zu konzentrieren. Und die liegen eindeutig nicht beim tödlichen Pass.

    Bin mal gespannt, ob es in den nächsten beiden Spielen gelingt, gegen stärkere Gegner konzentrierter zu Werke zu gehen und über 90 Minuten das Tempo hochzuhalten.

    Einen schönen Sonntag noch,

    Frank

    AntwortenLöschen
  5. @Mike: Em - Es - Vau. Em - Es - Vau.

    @Nicole: Ich fand das Wetter schenial. Ehrlich. Let it rain :-) - Mein Tipp war 5:2. Da wusste ich noch nicht, WIE schwach der KSC ist, und dass wir einmal mehr Probleme haben würden a) Druck zu machen und b) das Tor nicht treffen. Egal. Sieg! (Und wg.Tippspiel: Echt der Hammer, wie du dich da aus dem Keller rausgekämpft hast. Vorbildlich :-)!!!)

    @Herrje: Matmour.. Ja, der ist eine Überlegung wert. Hätte es verdient - auch ohne seine Last-Minute-Tore - ein bisschen mehr in den Fokus zu rücken. Schwegler: Yep! Rode...mmh...ja, da ist was dran. Obwohl mir gestern Rode und unsere wiedererstarke rechte Seite vor allem positiv aufgefallen ist- das liegt an Jung, der endlich wieder "da" ist, aber auch an Rode, der endlich gelernt hat, MIT Jung und nicht gegen bzw. ohne ihn zu spielen. Und das Tor in der zweiten HZ, das hätte er sich verdient, der Seppel.

    Überlege noch, wem ICH meine Stimme gebe. Da gibt es - außer Gekas - schon noch ein, zwei Kandidaten.

    Ich bin auch gespannt. Wie ein Flitzebogen.

    Danke für eure Anmerkungen - und einen wunderschönen zweiten Advent!

    lgk

    AntwortenLöschen
  6. So, abgestimmt & jetzt einfach mal den Heimsieg geniessen. Und das wird dann selbstverständlich ein wunderbarer zweiter Advent.

    Viele Grüße & weiterhin sichere Straßen, Fritsch.

    AntwortenLöschen
  7. Gekas? Gut gemacht. Rode fand ich in der ersten Halbzeit aber stärker. Und Spieler der Stunde ist für mich ganz klar Schwegler. Der war gestern endlich wieder der Alte. Gruss, Matze.

    btw: Ist die Sicherheitsabfrage echt nötig? So viel Spam hier?

    AntwortenLöschen
  8. Ich hätte nicht gedacht dass wir 38 Punkte in der Vorrunde holen,Das ist für mich das positive der Vorrunde.Das negative ist ein deutig die Gewalt die ich zur Zeit bei uns im schönen Waldstadion sehe.Gegen den KSC und FCK war ich im Block 24A(da wo die Promis sitzen,grins)mit gutem Blick auf den Gästeblock.Was da abgeht hat mit Fußball nichts zu tun.Fans,ich nenne sie kriminelle,schlagen wild,teilweise mit Fahnenstangen auf Ordner ein.Wenn ich,der selbst 25 Jahre mit großer Begeisterung gepielt hat,sowas sehe wird für mich Fußball zur Nebensache.Wenn ich wie gestern sehe das ein Ehepaar(KSC Fans) mit ihrem 8-10 jährigen Sohn den Block 24A verlassen weil sie Angst vor den eignen Fans haben.Der Junge war kreidebleich und weinte vor Angst.Ständig flogen volle Bierbecher in den Block.
    Der Höhepunkt war für mich das Rostockspiel.Das da kein Spielabbruch folgte war schon ein Wunder.
    Mein zweites Hobby ist die Meenzer Fastnacht.Auch nach 25 Jahren macht es noch Spaß auf dem Komiteewagen durch Meenz zufahren.Leider hat auch hier die Gewalt am Zugweg zu genommen.Die Zahl der betrunkenen Jugendlicher wird von Jahr zu Jahr mehr.Leute denen es Spaß macht die Wagen zu beschädigen.Zigaretten an Pferden aus zudrücken.Auch ich habe hier schon die Erfahrung gemacht als man mich mit rohen Eier bewarf,was meinem Samtmantel nicht gut bekam.
    Sowie beim Fußball oder Rosenmontag weicht die gute Stimmung immer mehr der Gewalt. Schade Schade.
    Euch allen die hier bei der lieben kerstin schreiben wünsche ich eine erfolgreiche Rückrunde und den Aufstieg.
    LG Happy

    AntwortenLöschen
  9. @Fritsch: Wind. Regen. Lichtlein flackern. Die Katze liegt eingekringelt auf dem Sofa. Buch. Tee. Die Eintracht hat gewonnen. Schee :-)

    @Matze: Das sieht ganz nach einem Zweikampf Gekas-Schwegler aus. Bin gespannt.

    Wg. Spam: Nein, hier wird höchst selten gespamt. Aber auf die Sicherheitsabfrage habe ich keinen Einfluss (zumindest weiß ich es nicht besser) - kann nur entscheiden, ob Kommentare auch "anonym" abgegeben werden können - und damit ist dann auch die spam-vorsorgliche Sicherheitsabfrage für anonyme Posts automatisch aktiv. Glaub ich zumindest ,-) Sorry, wenn das nervt!!

    Einträchtliche Azvenzgrüße, K.

    AntwortenLöschen
  10. @ Happy Adler: Dein Kommentar und mein Kommentar waren fast zeitgleich - ich hab dich nicht vergessen (würde ich nie :)

    Jetzt hatte ich grade einen langen Antwortkommentar verfasst - und er ist im Nirwana des Netzes verloren gegangen. Arrrgsssgrmpf... Ich versuche ihn zu restaurieren - Antwort ist also nicht aufgehoben, sondern nur ein bisschen aufgeschoben!!!

    Auf jeden Fall schon einmal danke für deinen ausführlichen Kommentar!!!

    lgk

    AntwortenLöschen
  11. So jetzt aber, lieber Happy Adler:

    Ein schwieriges Thema, ein Thema, zu dem viel zu sagen ist und ja auch gesagt wird. Und je mehr diskutiert wird, desto schwieriger wird es, etwas dazu zu sagen, dass nicht gleich in eine bestimmte Ecke gestellt wird. Ein Weg: Einfach erzählen und beschreiben, was man sieht und erlebt, so wie du es mit deinem Kommentar gemacht hast.

    Das, was du da schilderst ist nicht schön, elend. Was immer man für Gründe pro/contra Pyro/Bengalo was auch immer anführen kann- es gibt keinen Grund, der es rechtfertigt, Angst und Schrecken zu verbreiten und andere zu gefährden. Ähnliches wie du haben wir beim Spiel gegen Rostock erlebt – da wurden volle Bierbecher mit Katapulten zu uns herüber geschossen, einer ging knapp am Kopf eines jungen Mädchens vorbei. Mein DK-Nachbar hat Jacken, Mützen alles liegen gelassen und ist mit seinem kleinen Sohn in den Nebenblock geflüchtet. Am Samstag hatten wir in unserer Ecke vor allem mit dem Pfefferspray zu kämpfen – tränende Augen, Husten, Kratzhals.

    Mein Eindruck vom KSC-Block am Samstag war, dass da überwiegend sturzbetrunkene Youngster im Block standen, die sich von den Reaktionen rundum zu immer neuen Taten herausgefordert fühlten. Dazu passt, dass ich im Stadion zunehmend so etwas wie „Sight-Seeing“ beobachte – Zuschauer in anderen Blocks, die mit bereits gezückter Kamera darauf warten, ob und wann es im Gästeblock losgeht, das Spiel selbst ist dann gar nicht mehr so wichtig.

    Für mich persönlich gilt nach wie vor, dass ich noch nicht so weit bin, dass ich mich im Stadion fürchte – ich sehe zu, dass ich, auf dem Weg vom und zum Stadion nicht zwischen irgendwelche Fronten gerate, aber im Stadion selbst hab ich keine Angst. Trotzdem gibt es immer häufiger Situationen, in denen ich mich scheiße fühle und ich mich frage, warum ich mir das antue. Ich will einfach nur die Eintracht sehen und bin – z.B. bei der Anfahrt zum Spiel gegen den FCK, beim Spiel gegen die Kölner - mittendrin in einem Apokalypse-Now-Szenario. Man kann jüngeren Mit-Adlern in der Tat kaum noch vermitteln, dass das nicht schon immer so war. Da geht so viel kaputt, auch vieles von dem, um das angeblich „gekämpft“ wird – das kann man gar nicht in Qualm und Bier und Feuerwerkskörpern aufrechnen.

    Eine Zeitlang dachte ich, es ist vielleicht genau die Stärke dessen, was uns als „Fußballer“ ausmacht, dass diese überall latenten Konflikte sich „ausgerechnet“ im und ums Stadion fokussieren, dass „wir“ diese Heterogenität aushalten und dass das , was uns eint, mehr ist als das, was uns trennt. Das glaube ich - aus unterschiedlichen Gründen - längst nicht mehr. Irgendwann fliegt der Deckel vom Topf.

    Zur „Entlastung“ der Karlsruher noch eins: Der Kapo auf dem Zaun hat den Block mehrfach dazu aufgefordert, die Böllerei zu lassen. Zumindest im Stadion, zumindest ab der zweiten HZ haben sie sich ja dann auch daran gehalten.

    Nochmals vielen Dank, dass du deine Eindrücke hier geschildert hast!!

    lgk

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

Die nächste Strophe vom alten Reisbrei

Am Samstagabend höre ich im ZDF Sportstudio die Vorankündigung für das Spiel am Sonntag im Waldstadion. „Hannover kann morgen auf den zweiten Tabellenplatz vorstoßen“, verkündet Katrin Müller-Hohenstein. Tatsächlich? Was Sie nicht sagen. Und die Eintracht? Hey – hallo, das ist unser Heimspiel, und wir werden es gewinnen, weil nämlich dann wir es sein werden, die zu Hannover und zur Spitzengruppe aufschließen. Capisce? Und tatsächlich. So machen wir es. Impressionen vom Spiel: Patrick Ochs, der in der ersten halben Stunde auf der rechten Seite herum mannövert als habe er tatsächlich vor, was er vorher verkündet hatte: Sich festbeißen – und von dem in der zweiten Halbzeit nichts mehr zu sehen ist. Halil Altintop, der (auch in seinem eigenen Sinn) zur Halbzeit hätte ausgewechselt werden müssen, und von seinem Trainer, der voll hinter ihm steht, eine viertel Stunde vor dem Ende zum Abschuss freigegeben und – sichtlich um Fassung bemüht – regelrecht vom Platz gepfiffen wird. (Ja, ja.

Kleines Fußball-ABC - Heute "U" wie "Unterschiedsspieler"

Unterschiedsspieler, der (pl. (selten die); fußballneudeutsch für einen Spieler, der – wie der Name schon sagt – den Unterschied machen und ein Spiel entscheiden kann. Bsp .    → Rebic, Ante (Eintracht Frankfurt) , der in der ersten Runde des DFB-Pokals 2019/20 “ den aufmüpfigen Drittligisten Waldhof Mannheim quasi alleine in die Knie zwang. “ In der Regel ist der → Unterschiedsspieler ein Offensivspieler, aber auch Defensivspieler „mit einer starken Technik und einem guten Gespür für Räume imOffensivspiel“  können Unterschiedsspieler sein  -   Bsp.   → Baumgartner, Christoph TSG Hoffenhei m) , → Kimmich, Joshua (FC Bayern München) oder  →Kostic, Filip (Eintracht Frankfurt), der für seinen Trainer →Adi Hütter derzeit „der absoluteUnterschiedsspieler“ ist. Auch Torhüter  können den Unterschied machen ( Bsp. Neuer, Manuel, FC Bayern München ), was als Beleg dafür gelten kann, dass auch Spieler, die nicht der Mannschaft von →Eintracht Frankfurt angehören, →Unterschiedsspieler sein kö

Hans-Dieter "Fips" Wacker - ein Fußballerleben

Es ist ein paar Monate her, dass ich für diesen Blog im „Kleinen Fußball-ABC“ einen eher satirisch gefärbten Beitrag zum Thema  Nachwuchstalente verfasst habe. Es war Kid Klappergass, der das Thema in einem Kommentar in ernsthaftere Bahnen führte: Es gebe nicht viele große Eintracht-Talente, denen er nachtrauere, aber eines davon sei ganz gewiss Fips Wacker. Fips Wacker? Diesen Namen hatte ich noch nie gehört und machte mich auf die Suche nach ein paar Informationen. Es war nicht viel, was ich im Netz aufstöbern konnte – aber was ich fand, machte mich neugierig. Die „Spur“ führte zum Heimatverein von Fips Wacker, der SKV Büttelborn und wie es der Zufall so will: Einige Wochen später sollte in Büttelborn ein Spiel der Alten Herren – der  Old Boys   gegen die Eintracht-Traditionsmannschaft ausgetragen werden. Wenn für Hans-Dieter Wacker alles so gelaufen wäre, wie es hätte laufen können, hätte er in diesem Spiel vielleicht eine Halbzeit lang für die Eintracht und eine für den SKV auf de