Geschafft. Endlich. Transferschluss. Helmes vom Tisch.
Das war schon vom Feinsten wie sich in den letzten Wochen die Stimmung immer weiter hochgehypt hat. Von "In Frankfurt sind die Nerven angespannt" - über „Zuversicht trotz Hängepartie“ bis „Wenn Helmes nicht kommt, ist der Aufstieg in Gefahr." Nur Stunden zwischen „Veh wartet geduldig“ zu „Veh erhöht in Sachen Helmes den Druck“ . Im Schnelldurchlauf von „Wäre cool, wenn Helmes käme…“ über „Helmes muss kommen…“ bis „Wenn Helmes nicht kommt, sehe ich schwarz…“ und schließlich „Ohne Helmes können wir den Aufstieg vergessen.“
Und dann, als schon sämtliche Dämme gerissen, das Wohl und Wehe der Eintracht untrennbar und unausweislich mit dem Namen Helmes und dem Daumen von Felix Magath verbunden waren, die Geschichte wie ein Brummkreisel immer noch mehr Speed aufgenommen hatte und auf ihren finalen Höhepunkt zusteuerte, letzten Donnerstag dann der Neujahrsempfang der Eintracht und dort ein weiteres Statement von Bruno Hübner. „Wir reden über Patrick Helmes“, sprach er, „Aber wir müssen aufpassen, die eigenen Leute nicht verrückt zu machen.“
Echt?
Dieser Satz hat mich an eine Szene in dem großartigen John-Ford-Western „Red River“ erinnert. Ein Trupp Cowboys treibt eine Herde von Texas nach Missouri. Ein schwieriges Unterfangen, schreckliche Strapazen. Die Stimmung ist angespannt, die Nerven liegen blank, es fehlt nur eine klitze Kleinigkeit, um das Fass zum Überlaufen zu bringen. Nachts am Lagerfeuer. Einer der Cowboys, bekannt als Leckermaul, schleicht sich an den Küchenwagen. Die Vorräte sind streng rationiert, aber er muss, er muss jetzt etwas Süßes haben. Vorsichtig, ganz vorsichtig zupft er am Sack mit dem Zucker. Vorsichtig, ganz vorsichtig taucht er den Finger hinein. Er berührt dabei einen Blechnapf. Es scheppert. Die Cowboys schrecken auf. Der Napf kommt in Bewegung, schlägt gegen andere Töpfe. Der Cowboy versucht zu retten, was zu retten ist. Greift den Sack, der rutscht. Alles rutscht. Ein riesiges Gescheppere und Geklirre – und dann: Stampede. Die Herde geht durch. In einer Sekunde sind alle auf ihren Pferden.
Am nächsten Morgen hat der Staub sich gelegt. Die Rinder haben sich beruhigt, die Cowboys haben die Herde in einen Canyon getrieben.
Auch die Eintracht hat die Stampede (fürs erste und wieder einmal) überstanden. Gestern wurde so einiges noch einmal einen ganzen Tag lang wild schnaubend im Kreis getrieben bevor – nach kurzem Aufbäumen – abends dann allmählich Ruhe einsetzte. Galloppel. Galloppel. Galloppel. Brrrrr. Um 18 Uhr 12 die offizielle Mitteilung auf der Eintracht-Page, dass der Helmes-Transfer gescheitert ist. Auch kein anderer Stürmer wird kommen. Denn: „Die sportliche Leitung ist von der Qualität innerhalb des Kaders überzeugt.“
Tatsächlich, endlich hat es einer gemerkt: Wir müssen gar nicht nach Missouri – auch in Abilene gibt es eine Eisenbahn. Mal ehrlich: Statt am Zuckersack zu schlecken, hätten wir da auch schon eher drauf kommen können
Jetzt also nur noch eins – volle Kraft voraus. Go west! Wollen wir hoffen, dass sich einer findet, der vorne weg reitet!
Das war schon vom Feinsten wie sich in den letzten Wochen die Stimmung immer weiter hochgehypt hat. Von "In Frankfurt sind die Nerven angespannt" - über „Zuversicht trotz Hängepartie“ bis „Wenn Helmes nicht kommt, ist der Aufstieg in Gefahr." Nur Stunden zwischen „Veh wartet geduldig“ zu „Veh erhöht in Sachen Helmes den Druck“ . Im Schnelldurchlauf von „Wäre cool, wenn Helmes käme…“ über „Helmes muss kommen…“ bis „Wenn Helmes nicht kommt, sehe ich schwarz…“ und schließlich „Ohne Helmes können wir den Aufstieg vergessen.“
Und dann, als schon sämtliche Dämme gerissen, das Wohl und Wehe der Eintracht untrennbar und unausweislich mit dem Namen Helmes und dem Daumen von Felix Magath verbunden waren, die Geschichte wie ein Brummkreisel immer noch mehr Speed aufgenommen hatte und auf ihren finalen Höhepunkt zusteuerte, letzten Donnerstag dann der Neujahrsempfang der Eintracht und dort ein weiteres Statement von Bruno Hübner. „Wir reden über Patrick Helmes“, sprach er, „Aber wir müssen aufpassen, die eigenen Leute nicht verrückt zu machen.“
Echt?
Dieser Satz hat mich an eine Szene in dem großartigen John-Ford-Western „Red River“ erinnert. Ein Trupp Cowboys treibt eine Herde von Texas nach Missouri. Ein schwieriges Unterfangen, schreckliche Strapazen. Die Stimmung ist angespannt, die Nerven liegen blank, es fehlt nur eine klitze Kleinigkeit, um das Fass zum Überlaufen zu bringen. Nachts am Lagerfeuer. Einer der Cowboys, bekannt als Leckermaul, schleicht sich an den Küchenwagen. Die Vorräte sind streng rationiert, aber er muss, er muss jetzt etwas Süßes haben. Vorsichtig, ganz vorsichtig zupft er am Sack mit dem Zucker. Vorsichtig, ganz vorsichtig taucht er den Finger hinein. Er berührt dabei einen Blechnapf. Es scheppert. Die Cowboys schrecken auf. Der Napf kommt in Bewegung, schlägt gegen andere Töpfe. Der Cowboy versucht zu retten, was zu retten ist. Greift den Sack, der rutscht. Alles rutscht. Ein riesiges Gescheppere und Geklirre – und dann: Stampede. Die Herde geht durch. In einer Sekunde sind alle auf ihren Pferden.
Am nächsten Morgen hat der Staub sich gelegt. Die Rinder haben sich beruhigt, die Cowboys haben die Herde in einen Canyon getrieben.
Auch die Eintracht hat die Stampede (fürs erste und wieder einmal) überstanden. Gestern wurde so einiges noch einmal einen ganzen Tag lang wild schnaubend im Kreis getrieben bevor – nach kurzem Aufbäumen – abends dann allmählich Ruhe einsetzte. Galloppel. Galloppel. Galloppel. Brrrrr. Um 18 Uhr 12 die offizielle Mitteilung auf der Eintracht-Page, dass der Helmes-Transfer gescheitert ist. Auch kein anderer Stürmer wird kommen. Denn: „Die sportliche Leitung ist von der Qualität innerhalb des Kaders überzeugt.“
Tatsächlich, endlich hat es einer gemerkt: Wir müssen gar nicht nach Missouri – auch in Abilene gibt es eine Eisenbahn. Mal ehrlich: Statt am Zuckersack zu schlecken, hätten wir da auch schon eher drauf kommen können
Jetzt also nur noch eins – volle Kraft voraus. Go west! Wollen wir hoffen, dass sich einer findet, der vorne weg reitet!
Vielleicht sollten wir im Stadion statt "Im Herzen von Europa" einfach einmal "Get along little doggies" singen und ein strahlender Matthew Garth kommt um die Ecke und reitet mit uns nach Abilene. Irgendwas muß doch verdammtnochmal helfen. Gruß, C.
AntwortenLöschenWie lautet nochmal das P.S. des letzten Beitrags? Hat auch the day after Transfergedöns nix an Gültigkeit verloren - jedenfalls für mich nicht.
AntwortenLöschenMeine Oma hatte so'n Spruch parat, wenn der Flunsch zu lang wurde wegen etwas Erhofftem, was dann nicht eintraf: Man muss mit den Mädchen tanzen, die man hat. Jetzt muss der Trainer halt den Kader, den er hat, zum Tanzen bringen. Wird funktionieren. Und besonders schön fände ich, wenn sich die zwei Neueinkäufe in der defense gleich die Kapp vom Zugführer aufsetzten und das Signal zum Aufbruch gäben. Yallah - mach hinne.
Celtix: yeah, ich wär bei den little dogies dabei, scheint ein 6/8 Takt zu sein, also ein bisschen schnellere Schunkelbewegungen, was angesichts der zu erwartenden Temperaturen am Sonntag nicht ganz verkehrt wäre:
http://www.youtube.com/watch?v=4aTQWC7crW4&feature=related
Vorfreude Pegel steigend.
LG, die Sarroise
"Nimm die Menschen, wie sie sind - es gibt keine Besseren", fällt mir zu dem schönen Spruch deiner Oma ein, Sarroise. Bei Veh fällt mir das allerdings zunehmend schwerer. ;-)
AntwortenLöschenRed River, einer meiner Lieblingsfilme und -western, rotundschwarz. Den es übrigens endlich auf DVD zu kaufen gibt. Was ich vor Wochen getan habe, nur angeschaut habe ich ihn mir noch nicht. Das muss ich aber gleich mal nachholen. Ich erinnere mich nämlich, was John Wayne mit dem Cowboy vor hat, der mit seiner Nascherei die Stampede ausgelöst hat: Er will ihn auspeitschen.
Diese Art der Mitarbeiterführung ist sicher kein Modell, an dem sich Heribert Bruchhagen orientieren sollte, aber ich vermisse bei ihm schon seit Skibbes Zeiten eine etwas straffere Führung.
Daran, dass die Autorität des Trainers das höchste Gut ist, wie er mal der Fgv vor Jahren sagte, kann es nicht liegen. Dran hat er sich ja schon zu Zeiten des Zwists zwischen Amanatidis und Skibbe nicht mehr gehalten - wobei es ihm Skibbe in diesen Fall mit seinem unabgestimmten Vorpreschen auch leicht - oder je nach Sichtweise schwer - gemacht hat.
Kurz: So wie Bruchhagen bei mir an Boden verloren hat, als er in der letzten Spielzeit das Saisonziel der Mannschaft mehrfach öffentlich infrage gestellt hat, hat Veh bei mir gelitten, seit er seinem Kader und einzelnen Spieler öffentlich Qualität abspricht. Er stellt sich nicht schützend vor seine Spieler, sondern schützt vor allem sich selbst. Verständlich. Menschlich. Und feige. Sympathisch ist mir schon lange kein Eintracht-Trainer mehr gewesen. Den letzten, den ich respektieren konnte, war Friedhelm Funkel. Aber wenn wir mit - oder trotz - Veh aufsteigen, soll es mir egal sein.
Gruß
Rüdiger
Führung - eines meiner Lieblingsthemen (deformation professionelle). Das könnte länger dauern :=)
LöschenDaher hier nur kurz und völlig OT:
Große Freude, Dich mal wieder zu lesen, Rüdiger.
die Sarroise
@ Rüdiger: Passt. Genau. Wieder (mal).
LöschenMit Veh habe ich inzwischen auch so meine Probleme, leider.
Aber ein Aufstieg versöhnt sicher (also doch Erfolgsfans?). Zumindest zeitweilig.
Morgen sehen wir weiter, ein (sau-) kalter Sieg wäre schön.
Schönen Gruß
Martin
Die Kunst zu gestalten mit den vorhandenen Dingen ist die hohe Kunst. Und jetzt also elegant auf die Gäule in den Sonnenuntergang & Richtung Heimsieg.
AntwortenLöschenViele grüße & weiterhin sichere Straßen, Fritsch.
@ Celtix: Leider – die Matthew Garth-Ähnlichen in dieser Welt sind rar gesät – „It’s Montgomery Clift, honey“
AntwortenLöschenhttp://www.youtube.com/watch?v=eHVWnMBXcnA
(Punk is still going strong - bei dieser Version fehlt eigentlich nur noch ein Hund ,-))))
@sarroise: Yep. Das PS „giltet“ – bei uns ja schon vorher! Schöner Oma-Satz – und so wahr. Manchmal sind es nämlich nicht die Schönsten, die auch am besten tanzen können.
@Rüdiger: Herzlichen Dank für deinen ausführlichen Kommentar!
Ja. Mmh. Ich sehe das was Armin Veh im Moment sagt und tut leider ähnlich skeptisch und beunruhigt wie du. Denke auch: Ironie, Süffisanz, Eitelkeit – was auch immer – ist alles egal, wenn man das Gefühl hat, dass ein Trainer damit „bei“ seiner Mannschaft ist und sie stärkt statt von ihr - und von der Sache um die es geht – abzurücken und sich ein Hintertürchen offenzuhalten. Vielleicht sieht das bei Veh nach Innen anders als nach Außen? Mmh. Was wir für den Aufstieg brauchen, sind gute Fußballer (davon haben wir ein paar), aber vor allem brauchen wir heiße, wilde Herzen (nicht nur wegen der Außentemperaturen) – wenn der Trainer es nicht kann oder will müssen wir darauf hoffen, dass sich (anders als in der letzten Rückrunde) ein paar Jungs finden, die Manns genug sind vorne weg zu reiten bzw. die richtigen Signale zu geben und ihre Kollegen mitzuziehen. Es fehlt ja vielleicht nur ein kleiner Funke (also: in diesem Fall ohne „l“ ,-)
Es wird. Irgendwie wird es.
Die Red River-DVD haben wir natürlich auch schon – hatten allerdings auch vorher schon einen Mitschnitt selbst gebrannt. Red River gehört zu den Filmen, die ich mir...mmh… alle ein, zwei Jahre auf jeden Fall anschaue. Ich hab meinen Eintrag oben bewusst auf diese eine Stelle beschränkt – sonst würden mir die Analogien im Moment schwer fallen. Weder ein Thomas Dunson (auch kein durchgeknallter) noch ein Matthew Garth sind in Sicht.
@Fritsch: Ja. So ist das. Bei schönem Wetter kann jeder… Mag sein, dass es einfacher ist, aus dem Vollen zu schöpfen – ich hab für mich aber tatsächlich schon häufig die Erfahrung gemacht, dass es zwar möglicherweise schwieriger ist, aus dem Vorhandenen etwas zu machen , nach dem ersten Schreck (Hilfe, wie soll das gehen … das funktioniert doch nicht) - aber meistens auch mehr Spaß macht. Also: Echt und wirklich. Vielleicht ist das ja die eigentliche Kunst/der entscheidende Schritt: Sich auf eine Aufgabe einzulassen, Lust darauf zu haben, - Lust darauf, das bestmögliche herauszuholen. „Eine Grenze als solche zu denken heißt auch, das Grenzenlose zu denken.“ (Hegel). Yep!
Danke fürs Kommentieren und Diskutieren. Und für die feinen Seitenpfade.
lgk
PS @ Fritsch: See you at Sunrise :-)
Ich habe ja schon ein wenig die Befürchtung, dass die Transfergeschichte um die Personalien Helmes doch zu hoch gepuscht wurde bzw. als DER Heilsbringer schlechthin angesehen wurde. Somit könnte wohl die Frankfurter Mannschaft leiden, da ihr dadurch die nötige Qualität (mehr oder weniger) zum Tore schießen abgesprochen wurde. Ich hoffe mal, dass meine Wenigkeit irrt...
AntwortenLöschenGruß
Star Cold
Gratulation, diese thematische Verbindung ist Spitze. Immer wieder schön, deine Beiträge zu lesen - so witzig und charmant könnte ich auch gern. Ich bin da eher so der Hauklotz ;-)
AntwortenLöschenGruß von drüben
@stay Cold: Ja, das wollen wir hoffen. Ich hab da ein sehr ungutes Gefühl (grad wenn ich heute wieder die - vorsichtig gesagt - etwas indifferenten Veh-Äußerungen im Rundschau-Interview lese.
AntwortenLöschen@eintrachtinside: Das hast du jetzt aber sehr charmant gesagt - danke schön :-)
Sieg - egal wie!
lgk
PS: Stay cold - mmh... meinste wirklich?? ,-))))