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Es werden Posts vom Februar, 2011 angezeigt.

Reset auf Eintracht.

„Ein Reset (englisch [ɹiː'sεt], zu deutsch: zurücksetzen) ist ein Vorgang, durch den ein elektronisches System in einen definierten Anfangszustand gebracht wird. Dies kann erforderlich sein, wenn im Havariefall das System nicht mehr vorschriftsmäßig funktioniert und auf normale Eingaben nicht mehr reagiert.“ Und es kam, wie es kommen musste. Wie ein böser grinsender Kobold, der uns eine Nase dreht: „Harhar. Jaja. Gegen den VFB gewinnen. Befreiungsschlag. Habt ihr gedacht, oder? Harhar. Dann gegen den FCK nachlegen. Habt ihr gedacht. Ätsch. Bätsch. So einfach kommt ihr mir nicht davon…“ *** Das 0:1. Der frenetische Jubel von rechts aus der VFB-Kurve. Okazaki. Harnik. Gebhardt. Spielertraube vor dem VFB-Block. Eintracht. Eintracht. Schreie ich, schreien wir gegen den Jubel an, während unsere Jungs zum Mittelkreis traben. Gehen. Schleichen. Hängende Schultern. Eintracht. Eintracht. Wir haben noch fünfundzwanzig Minuten , da geht noch was. Jetzt nicht einknicken. Weiterspielen.

Nur Muht!

Gestern abend am Telefon. Ich: „Oh Mann – gar kein Gefühl für morgen. Meensch...bibber..“ Adler-Freund: „Also, mir ist auch schon ganz anners..." Ich: „Weiß echt noch net, ob ich mich trau vorher nochmal die Orakelkuh zu fragen...“ Adler-Freund: „Doch. Mach. Ich glaub, ich weiß was sie sagt...“ Ich: „Was denn?“ Adler-Freund: „Nur Muht.“ Yep. So einfach. Muhtig sein. Raus gehen. Spielen. Kämpfen. Und gewinnen. Gewinnen. Gewinnen. Sieg! Ohne Wenn und Aber!

Im Nebel stochern

Heute morgen im rein hessischen Hinterland:

Hans-Dieter "Fips" Wacker - Ein Nachtrag in eigener Sache

Leserinnen und Leser dieses Blogs werden sich vielleicht daran erinnern, dass ich hier im Herbst vergangenen Jahres ein Porträt des früheren Eintracht-Profis Hans-Dieter "Fips" Wacker veröffentlicht habe. Angeregt zu diesem Text wurde ich durch einen Kommentar meines Blogger-Kollegen Kid Klappergass, zusätzlich "inspiriert" durch den Besuch eines Gastspiels der Eintracht Frankfurt Traditions-mannschaft bei  der SKV Büttelborn, dem Heimatverein von Fips Wacker. Hans-Dieter "Fips" Wacker galt Ende der 1970er Jahre als eines der ganz großen Eintracht-Talente,wurde als Nachfolger von Jürgen Grabowski gehandelt und musste seine Karriere unter tragischen Umständen bereits in jungen Jahren beenden bevor sie richtig begonnen hatte. Die Resonanz auf den Blogeintrag war überwältigend – nie im Leben hatte ich ein so großes und weitgefächertes Echo erwartet. Eintrachtler, die sich noch an das große Talent Fips Wacker und seine Zeit bei der Eintracht erinnerten,

Nur noch Zehn!

„Nix wie Fassenacht, Fassenacht, Fassenacht“, pflegte mein Opa kopfschüttelnd zu sagen, wenn er im Januar, Februar, März – je nach „Kampagnenlaufzeit“ – den Lokalteil unserer Tageszeitung auf der Suche nach Neuigkeiten durchblätterte. „Aufgepasst ihr Narren!“ kündet es heute vom Titelblatt unseres Ortsanzeigers, wo dann im Fließtext berichtet wird, dass „nach dem erfolgreichen Aufleben alter Traditionen in den letzten beiden Jahren“ auch in diesem Jahr wieder ein Abstiegskampf, korrigiere: Maskenball, stattfindet. Also, ich stelle fest: Bei mir funktioniert er noch: Der fast schon automatisch einsetzende „Meine-Eintracht“-Überlebenreflex, der – klick – immer genau weiß, wann er von dem – bei einem Eintrachtler eigentlich immer eingeschalteten - „Auf-dem-qui-vive-sein"-Modus  auf „Alarm, Alarm“ und "Jetzt erst recht" umspringen muss und mich daran hindert, der Melancholie in mir nachzugeben. „Ihrn Wille könne se net wolle“, sagt Babba Hesselbach frei nach Schopenh

"Ja, leck mich am Arsch. Ein Fluxus."

„Ja, leck mich am Arsch…“ So begrüßt – wie seit dem letzten Fußballwochenende jeder weiß - der Schwabe in allen Lebens- und Stimmungslagen seine Freunde und Bekannte. „Ja, leck mich am Arsch – der Rudi“ sagt er z.B. (freudig), wenn er den Rudi schon lange nicht mehr gesehen hat, und ihn zufällig im Baumarkt trifft. „Ja, leck mich am Arsch“, sagt er (verblüfft), wenn er sich am Strand von Fuerteventura die Sonne auf den Bauch scheinen lässt und plötzlich im Meer Tante Hilde erblickt, die er eigentlich in Bopfingen vermutet hätte. „Ja, leck mich am Arsch…“ sagt er (leicht ,-) verärgert), wenn er Bundesliga-Trainer ist und nach einem Spiel auf einen Fernsehreporter trifft, der als Seuchenvogel immer dann auftaucht, wenn’s nicht gut läuft. „Ja, leck mich am Arsch: Ein Fluxus.“ – Das habe heute morgen ich (= hessisch, verblüfft) gedacht, als ich in der Frankfurter Rundschau den täglichen Bericht über die aktuelle Situation bei der Eintracht und in diesem Zusammenhang über die Akt

Kleinholz. Nach dem Spiel der Eintracht gegen Leverkusen.

Es ist schon merkwürdig, wie manchmal Dinge geschehen, vollkommen unabhängig voneinander, und sich dann miteinander vermischen. Das eine passiert hier, das andere dort. Groß. Klein. Hat nix miteinander zu tun und am Ende sitzt man da und denkt – tatsächlich, so war das heute. Erst war das, dann war das und es passt zusammen. So als gäbe es ihn doch, den großen Match- tschuldigung - Weltplan. Every grain of sand. Wir wohnen und arbeiten ländlich. Vor meinem Bürofenster steht eine mächtige Kiefer.   Wenn ich während der Arbeit nachdenke – was durchaus öfter vorkommt - verfängt sich mein Blick häufig in den Zweigen, der Baum ist voller Vögel, sogar einen Buntspecht und einen Gimpel habe ich schon entdeckt. Eichhörnchen turnen in den Zweigen. Unserem Nachbarn ist der Baum ein Dorn im Auge. Er steht an unserer Grundstücksgrenze, auf einem unbebauten Rasenstück, leicht schräg. Der Nachbar befürchtet - trotz anderslauternder Gärtnerischer Meinung - der Baum könnte ins Rutschen kommen. Bi

Rollerollerolle

Bisquitrolle. Zimtrolle. Frühlingsrolle. Zitronenrolle. Rolle vorwärts. Rolle rückwärts. Rollenspiele. Rollentraining. Rollenverteilung. Rollenbesetzung. Hauptrolle. Nebenrolle. Ioannis Amanatidis jedenfalls „spielt keine Rolle mehr in den Planungen von Michael Skibbe.“ Sagt Michael Skibbe. "Vorerst." Bestätigt die Homepage der Eintracht die "klare Ansage" des Trainers. Mal sehen, was jetzt sonst noch so alles ins Rollen kommt.

Tor-App - Zum Herunterladen!

Offiziell von der katholischen Kirche abgesegnetes Beicht-App ? Häh?  Das können wir auch – sogar noch besser. rotundschwarz proudly presents - das  innovative Eintracht-Frankfurt Tor-App: Wer auf dem Platz Ladehemmung hat, kann ab sofort auch in der U-Bahn oder zu Hause im Wohnzimmersessel etwas dagegen tun: Der Hersteller "Little iÄppler"  hat jetzt das offizielle „Tore sind möglich“- App für Smartphones auf den Markt gebracht. Die Anregung für das Programm soll von ganz oben gekommen sein. Fußballer von Eintracht Frankfurt, die seit längerer Zeit keine Tore mehr erzielt haben, haben ab sofort die Möglichkeit, per Handy Buße zu tun und um Hinwegnahme des Fluches zu bitten. Der Eintracht-Aufsichtsrat hat eine „Volltreffer“- Application für Smarthpones befürwortet. Für zwei Euro führt die Anwendung namens „Nimm den Torfluch von uns“ -Schritt für Schritt durch die Kunst des Toreschießens – abhängig von der Position des Spielers, von der Schuhgröße und von der Dauer der

Die Frage aller Fragen

Gestern, nachdem das Spiel in Freiburg abgepfiffen worden war, war es bei uns im Wohnzimmer, wo wir uns das Spiel in einer kleinen Adler-Gruppe angeschaut hatten, zunächst still. Fast schon unheimlich still. Und dann brach es fast gleichzeitig aus allen Ecken los. „Hast du gesehen…“ „Hätten wir nicht…“ „Eigentlich können wir doch…“ „Was hat…“ „Wäre besser gewesen, wenn…“ „Ich versteh einfach nicht….“   Und schließlich: „Warum…?“ Flashback Es ist schon ein paar Jahre her. Wir sitzen in einem kleinen Schulungsraum, fünf oder sechs Leute, eine Pinnwand, zwei Flipcharts. Meeting. Wir sind das Teilprojekt eines großen Projekts in einem großen Konzern und haben die Aufgabe, eine Präsentation unserer bisherigen Ergebnisse vorzubereiten. Wir sind eine sehr gemischte Gruppe, unterschiedlich alt, unterschiedliches Hintergrundwissen, alle sehr engagiert, zwei Frauen, drei Männer, – darunter Herr B., ein kluger, schon weißhaariger älterer Herr. Heute sitzen wir schon eine ganze Weile zusamme

Einfach cool. Vor dem Spiel der Eintracht in Freiburg.

Am Freitagabend hatten wir Einkaufsversammlung in unserer Rheinhessenliga. Die Zeit der Unruhe, der (Last-Minute)-Transfers oder Fast-Transfers in der Bundesliga vorbei – Zeit für uns, um auch in unserer Liga die Mannschaften wieder auf Stand zu bringen, den 25er-Kader auf einzelnen Positionen noch einmal zu sichten und nachzubessern für den Endspurt im Meisterschaftsrennen. Wie im wirklichen Leben und in der wirklichen Liga, gab es einiges zu tun. In fast allen Teams mussten Weggänge und Ausfälle kompensiert werden – z.B. Edvin Dzeko, Demba Ba, Ivan Rakitic, Shinji Kagawa , leider auch Chris und Ümit Korkmaz. Ruud van Nistelrooy (ach nein, der ja doch nicht ,-). Jede Menge im Sommer erstandene Werderaner ( Tim Borowski, Aaron Hunt, Marko Arnautovic ) wurden wieder auf den Markt geworfen, und – hartumkämpft – durch Spieler ersetzt, für die wir uns im Sommer noch nicht die Bohne interessiert hatten, die aber in der Hinrunde rasant an Wert gewonnen haben. Anatoli Tymoshchuk von den

Über den Caio in uns

Muss ich wirklich auch noch was zu Caio sagen? Ich mach’s einfach. In der letzten Woche, als der Caio-Wechsel nach Moskau perfekt zu sein schien, habe ich angefangen, Caio-Schnipsel für meinen Blog zusammenzustellen. Geschichten von Hoffnung. Vom Scheitern. Von enttäuschter Liebe. Von Hass. Von Wehmut. Von Gleichgültigkeit. Der Transfer scheiterte, Caio blieb und meine Caio-Schnipsel blieben unveröffentlicht. Und dann geschah es: Caio spielte gegen Gladbach von Anfang an. Caio machte eines seiner besten Spiele für die Eintracht. Und: Caio erhielt bei der wunderbaren Spieler-der-Stunde-Wahl in der Klappergass 82% der Stimmen  82 % - das ist ein gigantischer Wert. Ein Wahlergebnis wie in besten bayerischen Zeiten. Eine Prozentzahl, die nicht einmal der dreifache Tagessieger Theofanis Gekas bei glanzvollen Siegen, aber auch kein anderer einsam aus einer Niederlage herausragender Held – z.B. Oka Nikolov beim - ähem -  0:1 gegen Freiburg, Sonny Kittel bei seinem ersten Spiel von Anfan

Von glücklichen Äpfeln

Vorgestern Nachmittag war ich mit meinem Mit-Adler in der Mainzer Innenstadt verabredet. Ich war – was selten genug vorkommt – zu früh, und da stehe ich jetzt also vor dem Bio-Supermarkt, an dem wir uns verabredet hatten. Stehe und schaue – und da bleibt mein Blick an einem Korb mit Sonderangeboten hängen. Lauter kleine bunte Fläschchen. „…von glücklichen Äpfeln“ lese ich. Oha. Was ist das denn? So etwas ähnliches wie freilaufende Tomaten? Dioxinfrei? Ohne Muffenfett? Glückliche Äpfel… Flashback. Als ich ein kleines Mädchen war, fuhr ich in den Sommer- und Herbstferien regelmäßig mit meinem Opa in den Odenwald. Zwei Reiseziele standen zur Auswahl: Entweder der Heimatort meines Opas – die alte Schreinerei in Reichelsheim, zu meiner Tante Dina – oder in den Heimatort meiner Oma – nach Ober-Ostern, wo wir bei entfernten Verwandten wohnten. Ich war immer hin- und gerissen, wo ich lieber hin wollte: Meine Tante Dina hatte einen kleinen Laden, der über die Jahre vom Hinterzimmer-Lädche

Hans-Dieter "Fips" Wacker - Ein Fußballerleben

Hinweis! Beim folgenden Text handelt es sich um die überarbeitete Fassung des Originaltextes vom 11.10.2010  (KD/Im Februar 2011) Für Tibor, der seinen Vater nicht mehr kennenlernen konnte und dem die Erinnerung an ihn so viel bedeutet. Hans-Dieter Wacker wurde am 28. Dezember 1958 in Roßdorf geboren. Dort lebte er zunächst bei seinen Großeltern und dort wurde ihm der Fußball sozusagen in die Wiege gelegt. Oma und Opa lebten in der alten Schule und dort gab es – wie das so ist bei alten Schulen – einen großen Innenhof. Fips tat, was die meisten kleinen Jungs in seinem Alter getan hätten: Er nutzte den Hof zum Spielen, zum Fußball Spielen. Schon der kleine Bub war immer mit dem Ball unterwegs – Fußball, Fußball, Fußball – und so war es nur folgerichtig, dass er mit acht oder neun Jahren einem richtigen Verein bei trat – der SKV in Büttelborn. Schnell zeigte es sich, dass der Fibbes (wie er damals wegen seines ursprünglichen Nachnamens – Fiebig – genannt wurde), nicht nur gerne Fu